Kein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

An der MD.H zahlt man pro Monat eine Studiengebühr von 750€. Für diesen Preis bekommt man ein Macbook Pro 15" zur Verfügung gestellt, welches man allerdings für 300€ am Ende des Studiums rauskaufen muss, sofern man es behalten möchte (Es reicht ja nicht dass man knapp 30.000€ für das Studium bezahlt).

Das Studium ist in Modulen aufgebaut, wobei jedes Modul einige Wochen dauert und aus einem theoretischen Teil, in dem die Grundlagen gelehrt werden und einem praktischen Teil, bei dem man das Gelernte umsetzen soll, besteht. Die Praktische Arbeit macht dabei dann auch den größten Teil der Note aus.
Ich fand es wirklich super, dass man so viel praktisch arbeiten durfte. Man kann in der Theorie niemals so viel lernen, als wenn man selbst eine Aufgabe erledigen muss. Vieles lernt man dann auch nach dem Motto learning by doing.
Die praktischen Arbeiten laufen meist so ab, dass man eine Aufgabe bekommt (oder sich teilweise eine aussuchen kann), die man dann über einen gewissen Zeitraum bearbeitet und währenddessen in gewissen Abständen immer wieder Besprechungen mit dem Dozenten zum Entwicklungsprozess hat. So wird man auch mehr oder weniger dazu "gezwungen", kontinuierlich zu arbeiten und nicht alles auf den letzten Drücker, zwei Tage vor Abgabe zu machen.

Was wirklich gut ist, sind die Dozenten (ich kann natürlich nur vom Campus München sprechen). Bis auf 2-3 Ausnahmen sind alle wirklich kompetent und können einem viel beibringen. Vor allem auch, weil die meisten nur nebenbei Dozent sind und ansonsten aus der Wirtschaft kommen. Dadurch sind sie auch up to date.

Die Ausstattung der FH lässt jedoch sehr zu wünschen übrig. Die digitalen Fotokameras sind von vorgestern und eine neue Filmkamera wird nicht angeschafft, weil "sie damals als sie gekauft wurde sehr teuer war" . Tja, die Technik entwickelt sich nunmal sehr schnell und gerade eine private Hochschule sollte da auch am Ball bleiben.
Programme, die man eventuell braucht, die die FH nicht in ihrem Etat hat, werden einem nicht zur Verfügung gestellt, die muss man sich selbt kaufen.
Wir hatten zu Anfang des Studiums (2011) als es bereits Adobe CS5 gab, noch immer die CS4 Version auf unseren Macbooks. Erst als die Cloud erschien, konnten wir -wohlgemerkt durch eine Unterschriftenaktion- nach Monaten der Besprechungen bewirken, dass wir CS6 installiert bekommen.
Der Finanz-Manager sagt generell zu jedem Antrag nein und man muss schon wirklich sehr dahinter sein, wenn man sich etwas erkämpfen möchte. Ziemlich traurig, sollte man für das investierte Geld mehr als ein Kunde als "nur" ein Student behandelt werden.

Was mich zudem seh gestört hat: Fast für jede Abgabe war ein gedrucktes, gebundenes Werk abzugeben (etwa 3-4 pro Semester). Es wird erwartet, dass man das nicht unbedingt beim nächsten Copyshop um die Ecke macht, sondern dass es hochwertig ausgearbeitet wird. Die Druck- und Bindearbeiten fließen (wenn auch nicht offiziell) mit in die Note ein. Die MD.H zahlt aber nicht einen Cent zu den dadurch entstandenen Kosten dazu (ich hatte teilweise Abgaben, bei denen ich 200€ für die Printsache ausgegeben hab). Ich habe auch nachgefragt, ob die MD.H gerade bei solch teuren Sachen finanziell unterstützen könnte, die Antwort war nur ein völlig unverständliches Gesicht, nach dem Motto wie ich denn überhaupt darauf komme so etwas zu fragen und ein "Nein, sowas machen wir nicht".
A propos es wird erwartet, dass die Sachen in einem hochwertigen Druck abgegeben werden: In der MD.H München gibt es für 4 Stockwerke einen Drucker, der so schlecht ist, dass wahrscheinlich der Copyshoop um die Ecke tatsächlich die bessere Wahl wäre. Und selbst diesen muss man extra bezahlen. S/"-Kopien/Ausdrucke auf A4 kosten 15 Cent, ein Farbausdruck auf A3 schon 50Cent, was erstens für die Druckqualität und zweitens für die Tatsache, dass man jeden Monat 750€ zahlt, viel zu viel ist.

Alles in allem kann ich sagen, dass ich zwar viel gelernt habe, aber ich denke nicht, dass sich die Investiton von 30.000 gelohnt hat.