(Zu) Viel Theorie, wenig Praxis

Mir fehlen zwar noch 2-3 Semester, dennoch kann ich bereits sagen, dass für einen doch schon sehr praktischen Beruf, der praktische Anteil im Bachelor mit nur einem dreiwöchigen Praktikum zu gering ausfällt. Für Unentschlossene ist es schwierig, sich in so kurzer Zeit ein realistisches Bild des Berufs und dessen Anforderungen zu machen und zu entscheiden, ob man sich auch selbst für geeignet hält. Aber auch für alle bereits entschlossenen StudentInnen bieten drei Wochen leider nicht ausreichend Zeit, um hilfreiche praktische Erfahrung zu sammeln.
Mehr Praxis wird erst ab dem Master integriert, wobei es natürlich unangenehm wäre, erst dann fehlende Eignung oder Interesse festzustellen und dann nochmal den Studiengang wechseln zu wollen.
Dem gegenüber steht dafür aber auch eine (meiner Meinung nach) sehr gute theoretische Ausbildung in den Hauptfächern, die man auch später unterrichten würde. Zu Beginn fragt man sich zwar meist schon, wieso man auch so viele Module belegen soll, die z.B. auch "normale" MathematikstudentInnen besuchen, doch im Laufe des Studiums merkt man dann doch recht schnell, wie sinnvoll es ist, auch die Hintergründe und Zusammenhänge kennenzulernen. So erlangt man dann doch ein komplett neues, aber auch umfangreicheres Verständnis für den später nur noch wichtigen Schulstoff.

Fazit: Gerade zum Beginn des Studiums, aber auch im Laufe dessen, fehlt es zur Entscheidungshilfe und Erfahrung an Praxis. In der Theorie wird man dafür sehr umfassend ausgebildet, ist danach aber für den Lehrberuf vielleicht auch schon fast überqualifiziert. Der Vorteil für Unentschlossene ist dafür, dass ein Wechsel zum B.Sc. wegen der vielen Modulüberschneidungen leichter und ohne zu großen Nachholbedarf ablaufen kann. Das nimmt dann auch wieder etwas Spannung, weil man weiß, dass man notfalls recht unkompliziert wechseln kann :)