Studieren auf dem schönsten Campus Deutschlands

In Hildesheim zu studieren heißt eigene Projekte zu organisieren und sich künstlerisch die Stadt anzueignen. Man wählt jeweils ein Hauptfach und ein Nebenfach aus den fünf Bereichen: Bildende Kunst, Medien, Literatur, Musik und Theater. Ich hatte mich für Bildende Kunst beworben und musste mich mit einer Mappe bewerben und dann noch eine kleine mündliche Prüfung über mich ergehen lassen. Davor haben ich mit allen Bewerbern zusammen eine Klausur geschrieben, in der es darum ging die Ästhetik in Jimi Hendrix Gitarrenvergewaltigung zu analysieren. Hat Spaß gemacht.
Die Domäne Marienburg ist der Campus der Kulturwissenschaftler und eigentlich ist man dort unter sich und hat restaurierte Fachwerkhäuser und ein eigenes Hofcafe mit leckerem Mittagessen und Kuchen für sich. Manchmal hat man Kurse mit Lehrämter zusammen, aber die stören ja nicht.
Für mich war Studium ideal, da ich mich künstlerisch ausprobieren konnte und neben Druck, auch die Fotografie für mich entdeckt habe. Die Uni verfügt über ein eigenes Schwarz-Weiß-Fotolabor und das sollte jeder mal ausprobieren. Alle 2 Jahre findet ein Projektsemester statt und wählt aus verschiedenen Angeboten sein Lieblingsprojekt heraus, man muss sich auch nicht an sein Haupt- oder Nebenfach orientieren, man ist da ziemlich frei. Im Projektsemester beschäftigt man sich 3 Tage der Woche nur mit seinem Projekt und bekommt sehr viel Wissen in diesem Bereich angeeignet und hat auch viel Zeit um sich mal richtig kreativ austoben zu können.
Jedes Semester werden neue Seminare angeboten, weshalb man schon aufpassen muss, wenn einem ein Thema interessiert, sollte man es sofort belegen, denn es kommt vielleicht nie wieder. Ich habe mein Studium geliebt und wenn man ein kreativer Kopf ist, dann ist dieser Mix aus Praxis und Theorie ideal.