Interdisziplinäres Fach mit fehlende Kapazitäten!

Meine Erfahrungen mit dem Fach Kommunikationswissenschaft an der Uni Jena.

In der Uni Jena sind so gut wie alle Studiengänge zulassungsfrei. Das liegt keinen Falls daran, dass die Universität keinen guten Ruf hat, nein! Die Stadt Jena scheint auf den ersten Blick (!) nicht so attraktiv zu sein. Dieser Schein trügt allerdings, da die Stadt eine sehr grüne, bewusste, kunterbunte und interkulturelle Stadt ist. Alle Bürger hier sind herrlich offen und es gibt jedes Jahr ein umfangreiches Kulturprogramm. Das war erstmal meine kleine Liebeserklärung an Jena, aber darum soll es überhaupt nicht gehen.
Wie ich zu Beginn erwähnt habe sind "so gut wie" alle Studiengänge zulassungsfrei, Kommunikationswissenschaft gehört allerdings nicht dazu. Der Grund: logischerweise bewerben sich zu viele Personen auf eine begrenzte Anzahl an Studienplätzen. Doch die Uni Jena hat es mir mit einem 3,0 Abitur (und einen kleinen Schlenker übers Nebenfach) erlaubt mein Traumstudium anzutreten. Der Aufbau des Studiums ist super einfach zu verstehen und daher perfekt für die Erstsemester ausgelegt. Meiner Meinung nach etwas sehr forschungslastig, aber da muss man an einer Uni wohl durch *zwinker*. Die Ersten zwei Semester sind Einführungsvorlesungen in verschiedene Fachrichtungen: Methoden und Statistik, Mediale Kommunikation, Psychologische Grundlagen der Kommunikation und Medienökonomie. Wie man sieht ein sehr interdisziplinäres Fach, herrlich oder? Ab dem dritten Semester kann man Seminare zu den vier verschiedenen Fachrichtungen belegen, heißt hier beginnt der Weg zum Traumjob. Leider habe ich schon im dritten Semester gemerkt, dass einige meiner Kommilitonen/Kommilitoninnen Probleme hatten überhaupt zu einem Seminar zugelassen zu werden. Problematisch könnte es werden, wenn man noch Semester verlängern muss, nur weil in den Seminaren nicht genügend Plätze sind. Logischerweise sollten die Seminare nicht überfüllt sein, aber dem Institut fehlt es an Dozenten, dann könnten nämlich weitere Seminare gehalten werden. Bisher habe ich noch nicht daran zu knabbern gehabt und hoffe auch, dass es so bleibt *klopfe auf Holz*! So etwas kann einem nämlich den ganzen Plan des Studiums durcheinander werfen und auch blöd enden, wenn man Bafög bezieht und nicht seine geforderten ETC einreichen kann, bzw. länger als die Regelstudienzeit studiert und kein Bafög mehr beziehen kann.
Diesen kleinen Störfaktor außen vor lassend, komme ich zum Schluss meines Lobliedes über den Studiengang. Wie ich schon erwähnt habe ist Studieren im allgemeinen eine sehr forschungsl(ä)stige Tätigkeit. Der perfekte Ausgleich für mich war in diesem Fall die Schlüsselqualifikationen in Form von Blockseminaren. Dort kommen Externe und geben den Studierenden einen Einblick in ihr jeweiliges Berufsfeld. Man muss insgesamt zwei Stück belegen. Mein Favorit war "Nachrichtenproduktion und -recherche". Dort sollten wir eigene Beiträge erstellen und durften kreativ schreiben, ohne die ganzen zu beachtenden Formen wie in wissenschaftlichen Arbeiten. Das Highlight war ein Ausflug zum MDR in Erfurt und eine Führung durch die Redaktion.
Unterm Stich bin ich super zufrieden. Um dieses Fach abschließen zu könne,  meinen Master beginnen zu können fehlen mir nun nur noch zwei Seminare, ein siebenwöchiges Praktikum und meine Bachelorarbeit. Ich bin schon gespannt was ich dabei alles lernen werde!