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Praxisfokus? Wo?
Das Schlechteste aus beiden Welten....
Nachdem ich den Bachelor in Kommunikationswissenschaft an der FH Wien vor fünf Jahren gemacht habe, dachte ich nun, es wäre eine gute Idee meine akademische Laufbahn mit einem Master abzuschließen. Ich habe mich wieder für die FH Wien entschlossen, bereue es aber im Nachhinein. Hat man bereits mehrere Jahre Berufserfahrung gesammelt und auch schon ein oder mehrmals den Job gewechselt und verfügt also über fundierte Erfahrungen, kann einem der Master in Kommunikationsmanagement kaum noch Neues mitgeben. Das Durchschnittsalter meiner Kohorte lag bei etwa 25 Jahren - sehr fraglich wie sinnvoll es ist, dass man, wie auf der Website beworben "Führungs- und Managementkompetenzen" Menschen vermitteln möchte, die teilweise keine Berufserfahrung haben und frisch vom BA in den MA "reinrutschen". Diese Kompetenzen werden aber ohnehin nur äußerst rudimentär angeschnitten, der Fokus liegt im Unterricht auf der Wiederholung von Bachelor-Inhalten oder kratzt an der Oberfläche von Themen, die über die BA-Inhalte hinausgehen. Extrem relevante Themen wie Online- oder SoMe-Marketing werden so gut wie gar nicht besprochen und viele Dozenten erwecken den Eindruck, als hätten sie der von der FH stets gepriesenen Praxis schon laaaange den Rücken gekehrt. Viele Unterrichtende wirken ahnungslos - dementsprechend wird im Unterricht zwar viel geredet, aber inhaltlich kaum etwas ausgesagt..... Die Abschlussprüfung zum Schluss ist nach zwei Jahren "Gelaber" ein Schlag ins Gesicht: Eine enorme Anzahl an Fachliteratur muss man sich im Eigenstudium selbst beibringen, da die Inhalte der Literatur im Unterricht nur zu 30-40% abgedeckt wurden. Jeder Person, die mit dem Gedanken spielt, einen Master zu machen, rate ich dazu sich gut umzuschauen und andere Alternativen in Erwägung zu ziehen. Denn der Mehrwert dieses Studiums ist mehr als gering - es gibt bestimmt Studien, die lehrreicher sind. Sollte man es nur auf den Titel abgesehen haben, denke ich auch, dass es Programme gibt, die es einem leichter machen.... Kommunikationsmanagement an der FH Wien ist das Schlechte aus beiden Welten: extrem zäh und inhaltslos, dafür muss man sehr viel Zeit und Energie investieren - das zahlt sich mMn nicht aus.
- man ist in 2 Jahren fertig; Klassengemeinschaft
- chaotisch; inhaltslos; man muss viel Zeit und Energie investieren
Wie reagiert deine Hochschule auf die Corona-Krise?
Unterschiedlich: Die Organisation der Online-Kurse und -Prüfungen hat sehr gut funktioniert. Merkwürdig war allerdings, dass die FH selbst bei hohen Corona-Fallzahlen teilweise auf Präsenzunterricht bestanden hat. So mussten wir u.a. im Corona-Winter (damals war keine Maskenpflicht mehr an der FH) für eine Präsentation an die FH kommen, wo sich dann viel zu viele Studierende in einem fensterlosen (!) Raum (es gab nicht einmal genug Stühle für alle) befanden - das war mehr als fragwürdig. Absolut absurd war auch, dass uns von Seiten der Studiengangsleiterin des Öfternen vorgeworfen wurde, wir Studierenden wären hysterisch und unser Drängen auf Online-Unterreicht (bei extrem hohen Corona-Zahlen) wäre lächerlich. Wir wurden auf's Schärfste "diszipliniert" und es wurde uns auch mitgeteilt, wir wären die einzige Kohorte, die so empfinde. Nach einem Austausch mit Studierenden aus anderen Lehrgängen, wurde uns jedoch klar, dass dem absolut nicht so war...... sehr, sehr merkwürdig.