Stressig, aber es lohnt sich
Ich habe schon einmal eine Bewertung geschrieben und wurde jetzt gefragt, nochmal was zu schreiben.
Im Hauptstudium bekommt man dann doch ein paar andere Einblicke. Zuerst sollte man wissen, dass man eine Eignungsprüfung ablegen muss und eine Mappe mit eigenen, freien Arbeiten und einer Hausaufgabe. Dadurch sind die Semester relativ klein, wir haben im 1. mit 40 Leuten angefangen, und das wird meistens als "großes Semester" gewertet.
Aufgeteilt ist das Studium in das Grundstudium (1. und 2. Semester) und Hauptstudium.
Im Grundstudium bekommt man einen Überblick über die unterschiedlichen Disziplinen und alle werden auf einen Stand gebracht (oder es wird versucht.) Die ersten zwei Semester sind in einem festen Studenplan für das gesamte Semester relativ voll von den Unterrichtszeiten her. Durch den Klassenverband ist der Studiengang sehr familiär und die Professoren und Dozenten kennen einen meistens beim Namen. Vor allem ab dem 2. Semester bekommt man häufig auch das "Du" angeboten, vor allem wenn die Dozenten noch selbst in einer Argentur arbeiten.
Das Arbeitspensum in den ersten zwei Semestern ist relativ hoch, allerdings ist es definitiv auch machbar. Durch den hohen praktischen Arbeitsaufwand lernt man auch schnell, wo es sich lohnt, viel Mühe reinzustecken, und wo man "Abkürzungen" nehmen kann. Fleißpunkte bekommt man hier nämlich eher selten, Idee und Konzept müssen in erster Linie überzeugen.
Man sollte vom Unterricht generell keine akademischen Höhenflüge erwarten, da es ein sehr praxisorientierter Studiengang ist, allerdings sollte man mit kreativen Konzepten umgehen und um die Ecke denken können.
Es gibt einen Computer- und einen Studentenarbeitsraum ausgestattet mit relativ neuen MacPCs, Scanner und A3 und A4 Drucker. Auf allen Rechnern ist die Adobe CC installiert und für alle Studenten frei zugänglich. Filmkameras und Equipment kann man sich an der Hochschule ausleihen, jedoch sollte man dabei schnell sein, da es nicht sehr viele gibt. Der Fotokamera-Verlei ist erst ab dem Hauptstudium zugänglich, weswegen man leider gezwungen ist, sich im ersten Semester gleich eine Spiegelreflex zu beschaffen. In die Programme bekommt man meist eine kleine Einführung, sobald sie im Grundstudium von Relevanz werden, allerdings reicht das gerade einmal um Grundkenntnisse zu erlangen. Den Rest (z.B. Zeichnen am Graphic Tablet) muss man sich komplett selbst beibringen. Viele Techniken, vor allem beim digitalen Zeichnen, werden im Hauptstudium vorausgesetzt, ohne dass es dazu einen geeigneten Kurs gibt.
Der Hauptfokus des gesamten Studiengangs ist tendenziell auf Kompatibilität mit dem Arbeitsmarkt ausgelegt, weswegen der Studiengang *hier* nicht unbedingt was für künstlerische Freigeister ist. Es gibt Kurse, in denen man sich künstlerischer besser austoben kann als in anderen, es kommt sehr auf den Prof/Dozenten an.
Im Hauptstudium sieht der Studenplan erst einmal relativ leer aus, hier hat man in der Regel 2 Projekte, 2 Darsteller und 2 Theoriekurse, die man sich selbst zusammen stellen kann, allerdings ist der Aufwand Zuhause umso größer, vor allem bei den Illustrationskursen. Das Problem ist, dass der Arbeitsaufwand graduell zum Ende der Semesters steigt, am Anfang allerdings fast nichts zu tun ist. Teilweise muss man auch überlegen, ob einen Kurse weiterbringen oder nicht.
Die Kurswahlen selbst sind ... ein sehr interessanter Prozess. Vor allem in den unteren Semestern ist die Wahrscheinlichkeit, in die beliebten Kurse rein zu kommen, sehr gering. Das ist besonders frustrierend, wenn diese sehr selten angeboten werden. Dadurch sind Projekte etc. jedoch relativ klein gehalten und den Dozenten wird eine intensivere Betreuung ermöglicht. Die Theoriekurse sind frei zugänglich. Hier ist das Problem, dass die Kursthemen nicht wirklich auf den Rest der Studieninhalte und Philosophie abgestimmt sind, es gibt generell wenig, was wirklich gut auf die Arbeitswelt vorbereitet.
Vor allem im Hauptstudium fällt auf, wie schwierig es teilweise ist, Dozenten zu erreichen, denn die meisten Personen im Lehrkörper sind nicht auf der Hochschulwebsite mit ihren E-Mail Adressen gelistet und manche vergessen ihre Adresse den Studenten zu geben. Allgemein sind die Profs und Dozenten fachlich kompetent, da eigentlich alle in Agenturen etc. gearbeitet haben oder immer noch arbeiten, geben in den meisten Fällen sehr sachliche und konstruktive Kritik, die auch vom Kurs diskutiert werden kann. Sie sind auch sehr hilfsbereit bei Problemen und haben oft sehr pragmatische Lösungen. Vor allem bei älteren Lehrenden sind manche Techniken und Ansichten etwas veraltet oder einfach nicht mehr so relevant, wie sie es gerne hätten.
Da im Moment allerdings ein relativ großer Generationenwechsel im Gange ist, wird sich das wahrscheinlich auch bald ändern.
tl;dr: Die allgemeine Struktur des Studiengangs ist sehr sinnvoll, die "Philosophie" nicht unbedingt für jeden der "einfach nur was Kreatives" studieren will, da es eher Business- und Konzept-orientiert ist, die Stimmung ist sehr familiär und Kurs-/Semestergrößen sehr überschaubar. Außerdem sollte man ein gutes Zeitmanagement entwickeln und/oder recht Stress-resistent sein.
Zum Campus-Leben: Der Standort Unter den Eichen ist recht abgeschieden und leider bekommt man auch nicht viel von anderen Studiengängen am gleichen (!) Standort mit, da man durch die unterschiedlichen Gebäude recht von einander getrennt ist und es sehr selten Studiengangsübergreifende Events am Campus gibt. Es fehlt eine Mensa, im Moment gibt es nur eine Cafeteria mit dem Nötigsten.
- Kleine Kurs-/Semestergrößen, sehr familiär mit gutem Zusammenhalt, Konzept-basiert, praxisorientiert, breit gefächerter Abschluss
- Hoher (praktischer) Arbeitsaufwand, nicht unbedingt was für "künstlerische" Ansätze, Einführung in Programme meist unzureichend, schlechte Kommunikation zwischen Profs, Verpflegung am Campus/Campus-Leben suboptimal
Anne hat 23 Fragen aus unserer Umfrage beantwortet
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Den WLAN Empfang auf dem Campus finde ich gut.Auch 89% meiner Kommilitonen sagen, das WLAN auf dem Campus ist gut.
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Auf dem Campus fühle ich mich meistens wohl.67% meiner Kommilitonen fühlen sich auf dem Campus wie Zuhause.
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Ich bin begeistert vom vielfältigen Hochschulsport-Angebot.Auch 93% meiner Kommilitonen finden das Hochschulsport-Angebot sehr vielfältig.
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Ich habe nie ein Problem damit, einen Sitzplatz im Hörsaal zu finden.Auch 82% meiner Kommilitonen haben keine Probleme, einen freien Sitzplatz im Hörsaal zu finden.
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Die Ausstattung der Seminarräume und Hörsäle könnte meiner Meinung nach moderner sein.58% meiner Kommilitonen freuen sich über die sehr moderne Ausstattung.
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Meine Klausurnoten kann ich online einsehen.Auch 100% meiner Kommilitonen bestätigen, dass die Klausurnoten online einsehbar sind.
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Ich bin der Meinung, die Lage der Hochschule ist in Ordnung.Auch 65% meiner Kommilitonen sind der Meinung, die Lage der Hochschule ist in Ordnung.
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Ich habe hier meine Leute gefunden, mit denen ich gut zurecht komme.73% meiner Kommilitonen haben hier Freunde fürs Leben gefunden.
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Ich finde es toll, dass es in unmittelbarer Nähe zur Hochschule Parks, Grünflächen oder Seen gibt.Auch 93% meiner Kommilitonen bestätigen, dass es Parks, Grünflächen oder Seen in unmittelbarer Nähe gibt.
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Mit dem Fahrrad fahre ich eigentlich nie zur Hochschule.Auch 63% meiner Kommilitonen fahren eigentlich nie mit dem Fahrrad zur Hochschule.
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Auch wenn ich Student bin, gehe ich nicht jede Woche feiern.Auch 82% meiner Kommilitonen gehen seltener als einmal pro Woche feiern.
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Die Wohnungssuche war echt schwierig.Auch 40% meiner Kommilitonen empfanden die Wohnungssuche als ziemlich schwierig.
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Mein Studium ist sehr praxisnah gestaltet.Auch 93% meiner Kommilitonen bewerten das Studium als sehr praxisnah.
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Der Anspruch an die Studenten ist für mich genau richtig.Auch 79% meiner Kommilitonen sind der Ansicht, der Anspruch an die Studenten ist genau richtig.
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Meine Berufsaussichten schätze ich grundsätzlich optimistisch ein.Auch 75% meiner Kommilitonen schätzen ihre Berufsaussichten optimistisch ein.
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Ich finde, dass es meistens genug Sprechstundentermine gibt.50% meiner Kommilitonen bestätigen, dass es immer genug Sprechstundentermine gibt.
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Für mich ist die Betreuung während des Studiums ok.65% meiner Kommilitonen fühlen sich während des Studiums sehr gut betreut.
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Ich habe es noch nie miterlebt, dass Ausländer an meiner Hochschule diskriminiert wurden.Auch 75% meiner Kommilitonen haben es noch nie miterlebt, dass Ausländer an ihrer Hochschule diskriminiert wurden.
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Ich bin kein Vegetarier oder Veganer.Auch 64% meiner Kommilitonen essen gerne Fleisch.
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Ich finanziere meinen Lebensunterhalt hauptsächlich durch Bafög.64% meiner Kommilitonen erhalten hauptsächlich finanzielle Unterstützung von ihren Eltern.
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Meine Eltern haben auch studiert.Auch 46% meiner Kommilitonen geben an, dass ihre Eltern studiert haben.
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Die meisten meiner Kommilitonen bleiben auch am Wochenende in der Umgebung und pendeln nicht in die Heimat.69% meiner Kommilitonen sagen, dass Viele am Wochenende in die Heimat pendeln.
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Ein Auslandssemester habe ich noch nicht absolviert, aber fest eingeplant.44% meiner Kommilitonen haben kein Auslandssemester absolviert oder geplant.