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Kommunikationsgestaltung (B.A.)

  • Studieninhalte
    3.0
  • Dozenten
    3.0
  • Lehrveranstaltungen
    3.0
  • Ausstattung
    4.0
  • Organisation
    1.0
  • Literaturzugang
    5.0
  • Digitales Studieren
    4.0
  • Gesamtbewertung
    3.3
Hier eine etwas ausführlichere Beschreibung, was an dieser Hochschule so abgeht. Hierbei handelt es sich nicht speziell um meine Meinung, sondern um Erfahrungsberichte von mir und etlichen Mitstudierenden. Ich kann sagen, dass diese Haltung von der Mehrheit der Kommiliton*innen meines Semesters und auch von einigen Lehrenden so geteilt wird.


Die Studieninhalte

Das Grundlagenstudium orientiert sich an dem Modell der HfG Ulm, die, für alle die es nicht wissen, bis Ende der 60er Jahre bestand. Also direkt ein wenig zeitgemäßer Ansatz, um die Grundlagen der Gestaltung zu erlernen. Hier wird mit Formen (ohne Farbe, die HfG arbeitet sehr gerne schwarz-weiß) herumexperimentiert. Die Übungen sind derart abstrakt und so wenig auf ein reales Gestaltungsprojekt übertragbar, dass sie sich völlig vom restlichen Studium abkapseln. Da wird man dann nämlich – nach dem Grundlagenstudium – gefühlt ohne jegliches relevantes Wissen reingeschubst und darf dann an konkreten Gestaltungsprojekten rumbasteln. Anders lässt es sich leider nicht beschreiben, denn viel mehr Inhalt als „Macht mal so wie ihr denkt“ haben die Vorlesungen nicht. Stattdessen darf man versuchen, eventuell den Kern dessen zu treffen, was das Lernziel des Fachs darstellen soll. Von relevantem Wissen zu guter Gestaltung oder einfach mal Handwerkszeug, wie man an ein Gestaltungsprojekt rangeht, fehlt jede Spur. Daher gehen dann die allermeisten Studierenden im fünften Semester mit einem mulmigen Gefühl ins Praxissemester; mit mangelhaften Kenntnissen in Photoshop, null Ahnung zum korrekten Setzen eines Textes oder jeglichem konkreten Wissen über das Anpacken von Gestaltungsprojekten.


Die Lehre

An der HfG gibt es einen Kern an Professoren, die das Monopol der vermeintlich perfekten Lehre gepachtet haben. Dass diese überhaupt nicht mehr dem aktuellen Zeitgeist angepasst ist und nahezu gar nicht in die Praxis übertragen werden kann, wird entweder nicht gesehen oder ignoriert. Aus erster Hand weiß ich, dass einige Professor*innen selbst nicht mehr mit dem Konzept der Lehre einverstanden sind. Allerdings ist es an der HfG wirklich sehr schwer, wenn man etwas verändern will. Die Lehrenden, die mal einen anderen Ansatz wählen, frischen Wind und Praxiserfahrung in den Laden mit rein bringen, sind leider fast alle Vertretungsprofessor*innen und nach ein paar Semestern wieder weg.


Organisation und Kommunikation

Beides an der HfG eine absolute Katastrophe! Das Studierendensekretariat ist kaum erreichbar und mehrheitlich unfreundlich. Von verlorenen Akten von Studierenden bis zu Einordnung in falsche Semester und verlegten Noten passiert hier alles regelmäßig. Digital ist an dieser Hochschule kaum etwas lösbar. Zwar gibt es ein Online-Portal, da die meisten Lehrenden ihre Noten jedoch nicht digital einreichen, darf man sich die Notenzettel etwa 4 Monate nach Ende des Semesters im Sekretariat selbst abholen.


Das Auslandssemester

Der Bewerbungsprozess für das Auslandssemester ist sehr langwierig und kompliziert. Zunächst bewirbt man sich innerhalb der HfG auf drei Favoriten, von denen man in einem Viertel der Fälle gar keinen bekommt sondern auf die übrigen Restplätze, auf die sich niemand beworben hat, zugeteilt wird. Dann bewirbt man sich ein halbes Jahr bis Jahr später noch einmal bei der Partnerhochschule. Bei dieser Bewerbung und den Regelungen für den Auslandsaufenthalt ist man entgegen der Versprechen von beiden Seiten des Austauschs völlig auf sich gestellt. Auch bei Problemen während des Aufenthaltes kann man sich sehr gut in Selbstmanagement üben. Manche meiner Kommiliton*innen hatten einen derart schrecklichen Auslandsaufenthalt, dass es eigentlich eine Frechheit ist, dass die HfG noch solche Partnerhochschulen im Programm hat (und da gehören auch vermeintlich renommierte europäische Hochschulen und Städte dazu).


Zu guter Letzt: Der Bachelor

An der HfG wird es nicht gerne gesehen, wenn eine Bachelorarbeit in Einzelarbeit geschrieben wird (so, wie es eigentlich an allen anderen Hochschulen üblich ist und für das Erreichen eines akademischen Grades in puncto Bewertungsmöglichkeiten auch sinnvoll ist). Wer da eine Einzelarbeit durchsetzen möchte, darf sich gerne mal persönliche Anfeindungen vonseiten bestimmter Professoren (bewusst nicht gegendert) gefallen lassen. Die Freistellung der Themenwahl ist auch mehr Schein als Sein. Zunächst reicht man ein Exposé ein, in dem man sehr detailliert beschreiben soll, wie das Projekt und Endprodukt aussehen sollen. Genau so darf man es dann aber nicht ausarbeiten, sondern soll sich möglichst in eine andere Richtung entwickeln. Also hebt euch eure beste Idee lieber für später auf und schreibt die nicht ins Exposé. Die Betreuung während der Bachelorarbeit entspricht auch mehr einer Wunschäußerung der Betreuenden, wie das Projekt bitte ausschauen soll, damit sie den größten Nutzen für sich selbst herausziehen können. Bei der Bewertung hängt es total davon ab, welche Prüfer*innen man erwischt. Die einen bewerten von 1,0 bis ca. 2,5, die anderen bis 4,0. Eine gute oder schlechte Arbeit lässt sich absolut nicht an den kaum fair verteilten Noten beurteilen.

Fazit

Lasst euch nicht blenden von der positiven Außenwirkung der HfG und eurem ersten Eindruck. Ich kann diese Hochschule beim besten Willen nicht weiterempfehlen. Wenn ihr sehr viele sinnlose Übungen mit Formen (ohne Farbe) machen und am Ende eures Studiums ziemlich lost dastehen wollt, weil ihr quasi nichts praxisrelevantes könnt, dann studiert hier. Wenn ihr euch zudem in Überheblichkeit und Respektlosigkeit üben wollt, könnt ihr euch hier von ein paar Professoren was abschauen. Mittlerweile studiere ich im Master und kann hinzufügen, dass von wissenschaftlichem Arbeiten an der HfG jede Spur fehlt und den Studierenden wirklich gar kein praktisches Wissen mitgegeben wird. Das Studium ist sehr projektbezogen, wobei das Herumbasteln an fiktiven Arbeiten rein gar nichts mit realen Praxisprojekten zu tun hat. Wenn ihr euch im kreativen Bereich ausprobieren wollt, dann könnt ihr das Studium als Selbstfindungsphase betrachten. Für alle, die Gestalter*innen mit Know-How werden wollen, empfehle ich eine Ausbildung. Die HfG ist irgendwo in der Vergangenheit stehen geblieben und wenn ihr davon mal ein bisschen Luft schnappen wollt, dann seid ihr hier richtig.
  • Projektorientierte Fächer, viel Freiheit beim thematischen Bezug, aktuelle gesellschaftliche, soziale, ökologische, politische Problematiken, wenig bis kein Stoff zu lernen, kaum Klausuren
  • Hauptsächlich rein fiktive Projekte ohne jegliche Praxisrealität, kein vermitteltes Know-How (praktisch und theoretisch), das nicht selbst in der Freizeit angeeignet, keine Wissensabfragen und entsprechend folgende Unsicherheiten, Organisation!

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

3.6
Brian , 05.02.2024 - Kommunikationsgestaltung (B.A.)
4.3
Jo , 10.01.2024 - Kommunikationsgestaltung (B.A.)
4.1
Oscar , 26.11.2023 - Kommunikationsgestaltung (B.A.)
4.3
Melina , 29.10.2023 - Kommunikationsgestaltung (B.A.)
4.3
Andre , 25.10.2023 - Kommunikationsgestaltung (B.A.)
3.6
Laura , 20.10.2023 - Kommunikationsgestaltung (B.A.)
3.9
Josip , 26.07.2023 - Kommunikationsgestaltung (B.A.)
3.4
Mitzki , 23.07.2023 - Kommunikationsgestaltung (B.A.)
3.6
Paul , 24.05.2023 - Kommunikationsgestaltung (B.A.)
4.6
Xaver , 02.05.2023 - Kommunikationsgestaltung (B.A.)

Über Lisa

  • Alter: 21-23
  • Geschlecht: Weiblich
  • Studienbeginn: 2019
  • Studienform: Schwerpunkt: Vernetzte Kommu­ni­ka­tion
  • Standort: Standort Schwäbisch Gmünd
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 11.04.2023
  • Veröffentlicht am: 11.04.2023