Chaos, Willkür, Inkompetenz

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.

Man lernt nur, wie man dem subjektiven Geschmack des Dozenten gerecht wird. Das Studium ist in keinster Weise wissenschaftliche fundiert oder reflektiert. Es bereitet auch nicht auf das Berufsleben vor: Man bekommt beigebracht, dass man immer bei seiner Meinung bleiben soll und Kunden eh dumm sind.

Wichtige Daten werden willkürlich geändert und nicht kommuniziert - wenn man Glück hat erfährt man durch Kommilitonen über Whats-App-Kanäle von geänderten Fristen. Fristen werden verlegt, geändert, gelöscht und oft auch gar nicht erst entsprechend der RPO oder des HG NRW gesetzt.

Es gibt keine Fachauswahl - man muss sich immer gut mit dem Dozenten stellen, damit der einen in "seinen" Kurs lässt. Um das zu kaschieren gibt es ein formales Verfahren, das aber ständig umgangen wird. Wer sich an die geschriebenen Regeln hält, ist am Ende der Depp, weil er nicht in Kurse kommt, die er fristgerecht und korrekt gewählt hat. Manche Dozenten entwickeln eigene Regeln - man darf nur in Kurs X, wenn man Kurs Y belegt hatte. Das steht nirgends geschrieben und ist auch nicht rechtens.

Je nach dem, welche Fächer man wählt, unterscheidet sich der Schweregrad erheblich. Die einen basteln Papierschiffchen, die anderen drehen professionelle Filme und beide haben am Ende eine "sehr gut" im Zeugnis. Da sich aber der Leistungsumfang auch erheblich unterscheidet, hat die Note am Ende gar keine Aussagekraft: Wer Papierschiffchen bastelt, muss ggf. zusätzlich noch Seminare besuchen, Vorträge halten etc, während die andere Person einfach zuhause Videos macht und zusammenschneidet. Die Dozenten erfinden auch gerne plötzlich Zusatzleistungen, die sie auch noch gerne hätten - gern auch nach der Abgabefrist.

Die Zeugnisse führen nur Titel wie "Projekt" auf, aber keinen Namen des Projekts etc, sodass gar nicht hervorgeht, was man eigentlich getan hat.

Die Dozenten bewerten rein subjektiv, ändern ständig ihre Meinung und stellen eigene Regeln auf (die gegen die Prüfungsordnung und das Hochschulgesetz verstoßen).

In den sog. "Sonderqualifikationen" wird man zur Arbeit an der Uni gezwungen, da diese CP gibt. Zum Beispiel muss man nach Rankings der Hochschule suchen und diese in eine veraltete Excel-Tabelle eintragen. Es geht dabei nicht darum, nach Verbesserungen Ausschau zu halten, sondern nur darum, gute Bewertungen und Zitate für das eigene Marketing zu finden.

Man muss (!) die Jährliche Ausstellung mit betreuen.

Der Fachbereich gibt sich gern modern, aber am Fachbereich funktioniert das Internet nicht, die Macs sind veraltet und man kann diese nur nutzen, wenn der Dozent da ist. Im Grunde kann das Studium nur gelingen, wenn man sich selbst ein MacBook anschafft - und es muss ein Apple-Gerät sein, weil alles darauf ausgelegt ist.

Die Mitarbeiter im Prüfungsamt usw. sind im Grunde nie erreichbar, das Büro kann auch gern mal spontan geschlossen sein. Aber sie verhalten sich wie alle Dozenten am Fachbereich: Man selbst macht keine Fehler und die Studenten nerven nur und müssen sich beugen. Wer das nicht tut und eine legitime Nachfrage stellt, bekommt das zu spüren.

Studenten trauen sich nicht, Missstände anzusprechen - manche Dozenten gehen sogar so weit die Studenten gegenseitig aufzustacheln.