Latinistik in Heidelberg schafft sich selber ab

Latinistik / Klassische Philologie (B.A.) Lehramt

  • Studieninhalte
    2.0
  • Dozenten
    2.0
  • Lehrveranstaltungen
    2.0
  • Ausstattung
    2.0
  • Organisation
    1.0
  • Literaturzugang
    4.0
  • Digitales Studieren
    2.0
  • Gesamtbewertung
    2.1
Meine Leidenschafz seit der Schule waren schon immer Sprachen. Am meisten haben mir aber Latein und Griechisch Spaß gemacht und so habe ich mir überlegt: Ich weiß zwar noch nicht, was ich damit machen will, aber es ist meine Leidenschaft, das studiere ich. Da Heidelberg einen sehr guten Ruf als Uni, vor allem für Latein hat und auch nicht so fern meiner Heimat liegt, entschloss ich mich dazu an dieser Uni mein Studium anzufangen.

Das erste Semester hat weitgehend meinen Interessen entsprochen. Man besucht Lektürekurse und kann sich auch dafür entscheiden, die gefürchteten Stilkurse anzugehen, in denen man vom Deutschen in die jeweilige Sprache zurückübersetzt. Dies hat mich sehr erfüllt und mir auch Spaß gemacht.

Man merkt bald: Die Leistungspunkte (so dumm das System das System an sich auch ist) sind in keiner Weise repräsentativ für den Aufwand, den man in eine Veranstaltung hineinsteckt. Für einen Sitzschein, für den man nichts machen muss, erhält man genauso viele Punkte wie für Stil 2 oder 3 einfach lächerlich. Das ganze Studium ist dadurch schlicht überfüllt. Obwohl es Versuche gibt, das zu ändern, tut sich nichts. Die Professoren zerfleischen sich eher selbst in lächerlichen, grotesken Hahnenkämpfen und es scheint, als ob sie sich in keinster Weise für die Studenten interessieren. Hier nur ein Beispiel: Die Studenten bekommen keinen Drucker, da es zu viele Auflagen gibt, diesen in der Bibliothek aufzustellen.

Während im alten Magister man in 5 Jahren 4 Seminare belegen musste, sind es jetzt 4 im Bachelor neben den ganzen anderen Lehrveranstaltungen. Ein Professor meinte einmal: Übersetzen Sie am besten jeden Tag 8 Stunden Latein. Vielleicht denkt man, es sei ein schlechter Scherz, aber nein: Es ist tot ernst gemeint.

Viele nimmt die ganze Seminarsituation sehr mit. Je nach dem, wie weit man verwickelt ist, führt es sogar zu psychischen Krankheiten und Depressionen.

Die Einteilung in Sprachwissenschaft und Literaturwissenschaft ist auch ein Witz. Klar: Es ist schon toll, dass es hier einen Lehrstuhl für Sprachwissenschaft gibt, aber von den 4 Seminaren im Bachelor sind 3 im Bereich Literaturwissenschaft zu absolvieren. Interessiert einen das eine mehr, kann man seinen Interessen nicht freien Lauf lassen. Ja überhaupt sind Vernetzungen zu anderen Bereichen der Altertumswissenschaften nicht wirklich vorgesehen. Ein Grundwissen wurd nicht vermittelt, vielmehr muss man einem Professor zuhören, der es liebt, sich selbst zu lauschen und Sprache zu verwenden, die niemand versteht.

Die Betreuung für Hausarbeiten existiert im Grunde nicht. Manche Dozenten geben sich viel Mühe, aber der Großteil sagt einfach: Schreiben Sie mal.

Somit: Nicht Latein in Heidelberg studieren. Es schafft sich selbst ab. Die Bedingungen sind katastrophal.

Jürgen hat 1 Frage aus unserer Umfrage beantwortet

Verglichen wird die Aussage des Rezensenten mit den Angaben der Kommilitonen des Studiengangs.
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Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

4.6
Lina , 19.12.2022 - Latinistik / Klassische Philologie (B.A.) Lehramt
3.6
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4.2
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Michelle , 18.01.2017 - Latinistik / Klassische Philologie (B.A.) Lehramt

Über Jürgen

  • Alter: 21-23
  • Geschlecht: Männlich
  • Studienbeginn: 2020
  • Studienform: Hauptfach 50%
  • Standort: Standort Heidelberg
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 20.03.2023
  • Veröffentlicht am: 21.03.2023