Vorheriger Bericht
Sehr hohes Niveau
Würde es nicht nochmal machen
Wer sein Selbstwertgefühl behalten will, der studiert Latein, aber bitte nicht hier. Ich bin mit sehr hohen Erwartungen in das Studium gestartet und habe mich auf meine Fächer gefreut, die für mich die Traum-Studienwahl waren. Man kann sich denken, dass Latein ohnehin kein einfaches Studium ist, aber der Grad, in dem man als Student alleine gelassen wird, ist schon sehr hoch. Am Anfang des Studiums stand neben den Grammatikkursen (die es ordentlich in sich haben), Proseminaren, Vorlesungen und der Zwischenprüfung etc. noch das Graecum an, insgesamt wird mit der neuen Sprache das Grundstudium in 6 (!) Semestern angesetzt. Neben der Tatsache, dass man auch noch ein zweites Fach studiert (und bildungswissenschaftlichen Veranstaltungen belegen muss) und sich sowieso erst einmal in der Stadt und an der Uni zurechtfinden muss, war das ein sehr große Hürde, die viele meine Kommilitonen das Studium hat abbrechen lassen (und mich auch immer darüber nachdenken ließ).
Wenn man denkt, man könnte sich nach der Zwischenprüfung etwas zurücklehnen, hat man sich getäuscht. Es folgen weitere Grammatikkurse, die einen bis zum Schluss mit nicht geringer Wahrscheinlichkeit aus dem Studium rauskegeln können sowie Hauptseminare, deren Qualität in sehr hohem Maße von ihrem Dozenten abhängt (mit anderen Worten: Man kann aus Ovid richtig viel rausholen...oder auch gar nichts, die Gestaltungsfreiheit und der Grad der didaktische Gestaltung obliegt den Dozenten).
Was letztere angeht, würde ich von einem guten Dritteln und zwei schlechten Dritteln reden: Eine Dozentin, die (gottlob!) überhaupt noch da ist (es machen immer wieder Gerüchte die Runde, dass ihr Vertrag nicht verlängert wird) ist in ihren didaktischen Qualitäten überragend. Viele Kommilitonen sind sich sicher, dass sie das Studium ohne sie nicht geschafft hätten, da diese die Einzige ist, die klare Vorgaben macht und einen auch mental unterstützt (die Meisten sind der Meinung, dass das Seminar ohne sie auseinanderfallen würde). Andere Dozenten sind freundlich, aber insbesondere die didaktische Qualität ist sehr schwankend (das reicht von schlechter Vorbereitung bis hin zu fehlender didaktischer Kompetenz oder realistischer Einschätzung über den Wissensstand der Studenten).
Wie das bei einem Orchideenfach wie Latein schon zu vermuten ist, haben wir auch hier einige Dozenten, die eindeutig in der Forschung aufgehoben wären, die die Lehre und soziale Einfühlsamkeit ausschließt. Problematisch daran ist aber insbesondere, dass man auf Grund der kleinen Größe des Seminars an jenen häufig nicht vorbeikommt. Insbesondere einer von zwei Professoren profiliert sich leider in seinen Vorlesungen und Seminaren sehr gerne über den demonstrativ zur Schau gestellten Wissensvorsprung, den er (natürlicherweise) vor den Studenten hat, was sich unter anderem daran zeigt, dass seine Vorlesungen selbst für Examenskandidaten durch eine beinahe groteske Überfülle an Fremdworten und termini technici teilweise völlig unverständlich sind. Stellenweise (und das ist kein Scherz!) kreiert er in seinen Vorlesungen eigene neue Wortzusammensetzungen, die, wenn in aller Schnelle recherchiert, nicht zu entschlüsseln sind (das ist übrigens einer der beiden Prüfer, den man am Ende seines Studiums hat).
Die Schilderungen und Bewertungen mögen vielleicht zunächst etwas subjektiv erscheinen, das, was allerdings bei vielen meiner Kommilitonen, als auch bei mir zu bemerken ist, ist manchmal eine sehr große Hilflosigkeit. Der Eindruck, der insbesondere durch überzogene Anforderungen oder die eben geschilderte Vorlesung entsteht, ist der, dass man nie gut genug ist oder sein wird. Dementsprechend kommt es bei vielen Studenten zu einer andauernder Frustration und einem unnormal hohen Prüfungsstress, der nur marginal dadurch verbessert wird, dass es in den Grammatikkursen seit ein paar Semestern 3 Prüfungsversuche gibt (bei allen anderen Prüfungen sind es nur 2). Darüber hinaus stehen die schwierigsten Prüfungen, wie oben bereits angedeutet, am Ende des Studiums.
Zusammenfassung: Ein interessierter Geist kann sich auch einer weniger renommierten Uni exzellent entwickeln, da sollte man sich nicht von dem "exzellenten" Ruf der Uni Heidelberg blenden lassen. Mein Fazit für das gesamte Studium an der Uni Heidelberg ist, dass die Lebensbedingungen (schöne Stadt und Natur, aber völlig überlaufene Innenstadt, hohe Mieten etc.) die teilweise miese Qualität des Studiums nicht rechtfertigen bzw. nicht besser machen. Dementsprechend würde ich insbesondere den Leuten, die nicht aus der Region kommen, nicht zu einem Zuzug nach Heidelberg raten, oder zumindest, die hohen Erwartungen an eine "Eliteuni" sehr herunterzuschrauben.
Wenn man denkt, man könnte sich nach der Zwischenprüfung etwas zurücklehnen, hat man sich getäuscht. Es folgen weitere Grammatikkurse, die einen bis zum Schluss mit nicht geringer Wahrscheinlichkeit aus dem Studium rauskegeln können sowie Hauptseminare, deren Qualität in sehr hohem Maße von ihrem Dozenten abhängt (mit anderen Worten: Man kann aus Ovid richtig viel rausholen...oder auch gar nichts, die Gestaltungsfreiheit und der Grad der didaktische Gestaltung obliegt den Dozenten).
Was letztere angeht, würde ich von einem guten Dritteln und zwei schlechten Dritteln reden: Eine Dozentin, die (gottlob!) überhaupt noch da ist (es machen immer wieder Gerüchte die Runde, dass ihr Vertrag nicht verlängert wird) ist in ihren didaktischen Qualitäten überragend. Viele Kommilitonen sind sich sicher, dass sie das Studium ohne sie nicht geschafft hätten, da diese die Einzige ist, die klare Vorgaben macht und einen auch mental unterstützt (die Meisten sind der Meinung, dass das Seminar ohne sie auseinanderfallen würde). Andere Dozenten sind freundlich, aber insbesondere die didaktische Qualität ist sehr schwankend (das reicht von schlechter Vorbereitung bis hin zu fehlender didaktischer Kompetenz oder realistischer Einschätzung über den Wissensstand der Studenten).
Wie das bei einem Orchideenfach wie Latein schon zu vermuten ist, haben wir auch hier einige Dozenten, die eindeutig in der Forschung aufgehoben wären, die die Lehre und soziale Einfühlsamkeit ausschließt. Problematisch daran ist aber insbesondere, dass man auf Grund der kleinen Größe des Seminars an jenen häufig nicht vorbeikommt. Insbesondere einer von zwei Professoren profiliert sich leider in seinen Vorlesungen und Seminaren sehr gerne über den demonstrativ zur Schau gestellten Wissensvorsprung, den er (natürlicherweise) vor den Studenten hat, was sich unter anderem daran zeigt, dass seine Vorlesungen selbst für Examenskandidaten durch eine beinahe groteske Überfülle an Fremdworten und termini technici teilweise völlig unverständlich sind. Stellenweise (und das ist kein Scherz!) kreiert er in seinen Vorlesungen eigene neue Wortzusammensetzungen, die, wenn in aller Schnelle recherchiert, nicht zu entschlüsseln sind (das ist übrigens einer der beiden Prüfer, den man am Ende seines Studiums hat).
Die Schilderungen und Bewertungen mögen vielleicht zunächst etwas subjektiv erscheinen, das, was allerdings bei vielen meiner Kommilitonen, als auch bei mir zu bemerken ist, ist manchmal eine sehr große Hilflosigkeit. Der Eindruck, der insbesondere durch überzogene Anforderungen oder die eben geschilderte Vorlesung entsteht, ist der, dass man nie gut genug ist oder sein wird. Dementsprechend kommt es bei vielen Studenten zu einer andauernder Frustration und einem unnormal hohen Prüfungsstress, der nur marginal dadurch verbessert wird, dass es in den Grammatikkursen seit ein paar Semestern 3 Prüfungsversuche gibt (bei allen anderen Prüfungen sind es nur 2). Darüber hinaus stehen die schwierigsten Prüfungen, wie oben bereits angedeutet, am Ende des Studiums.
Zusammenfassung: Ein interessierter Geist kann sich auch einer weniger renommierten Uni exzellent entwickeln, da sollte man sich nicht von dem "exzellenten" Ruf der Uni Heidelberg blenden lassen. Mein Fazit für das gesamte Studium an der Uni Heidelberg ist, dass die Lebensbedingungen (schöne Stadt und Natur, aber völlig überlaufene Innenstadt, hohe Mieten etc.) die teilweise miese Qualität des Studiums nicht rechtfertigen bzw. nicht besser machen. Dementsprechend würde ich insbesondere den Leuten, die nicht aus der Region kommen, nicht zu einem Zuzug nach Heidelberg raten, oder zumindest, die hohen Erwartungen an eine "Eliteuni" sehr herunterzuschrauben.
- Teilweise interessante Inhalte
- Geringes Kursangebot, teilweise schlechte Dozenten, Überforderung
Anonymia hat 23 Fragen aus unserer Umfrage beantwortet
Verglichen wird die Aussage des Rezensenten mit den Angaben der Kommilitonen des Studiengangs.
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Den WLAN Empfang auf dem Campus finde ich gut.
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Ich kann die Klausurnoten nicht online einsehen.
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Leider gibt es keine Klimaanlagen in den Hörsälen.
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Meiner Meinung nach ist der Ruf unserer Hochschule nicht gut.
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Ich finde, an unserer Hochschule herrscht eine Ellbogengesellschaft.
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Ich bezeichne die Hochschule als teilweise barrierefrei.
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Ich wohne in einer WG.
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Die Wohnungssuche war echt schwierig.
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Ich beurteile mein Studium als sehr theoretisch.
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Ich finde, die Notenvergabe erfolgt nicht immer gerecht.
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Ich finde, dass es meistens genug Sprechstundentermine gibt.
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Leider stellen nur manche Dozenten ihre Skripte online bereit.
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Ich fühle mich während des Studiums alleingelassen.
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Für mich ist der Studienverlauf ein komplettes Chaos.
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Für mich ist die Regelstudienzeit nur mit Hilfe einer Zeitmaschine einzuhalten.
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Ich lerne sowohl alleine als auch in einer Lerngruppe für meine Klausuren.
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Wenn ich eine Zeitmaschine hätte, würde ich diesen Studiengang nicht nochmal wählen.
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Ich habe es noch nie miterlebt, dass Ausländer an meiner Hochschule diskriminiert wurden.
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Die Studienplatzvergabe empfand ich als gerecht.
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Ich bin kein Vegetarier oder Veganer.
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Ich erhalte hauptsächlich finanzielle Unterstützung von meinen Eltern.
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Meine Eltern haben auch studiert.
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Ich habe kein Auslandssemester absolviert oder geplant.