Modernes Japan in Düsseldorf? Ja!

Das ersten zwei Semester des Studiums sind sehr anspruchsvoll, da man in diesen noch in einer Eingewöhnungsphase ist, aber gleichzeitig sehr viel für den Studiengang tun muss. In den meisten Fällen steht das Nebenfach dann erst einmal hinten an. Vor allem der Sprachkurs ist sehr zeitintensiv in der Vorbereitung und Nachbereitung. Er findet jeden Tag statt, es gibt jeden Tag Hausaufgaben und jede Woche Tests.
Zu meiner Zeit gab es nur drei Sprachkurs-Gruppen welche zu unterschiedlichen Zeiten stattfanden. Dort saßen wir dann mit ca. 40 Leuten am Anfang des ersten Semesters. Nach der ersten Sprachkursklausur hatte sich die Zahl dann schlagartig verringert, die erste Klausur stellt eine Art Aussiebung da.
Insgesamt gibt es den Sprachkurs vier Semester lang. Am Ende sitzt man dann zu meist nur noch mit 20 Leuten zusammen, da die Nebenfächler nur zwei Semester Sprachkurs haben.
Während man im ersten Semester neben dem Sprachkurs nur ein Modul (Bestehend aus drei Kursen, die nicht frei wählbar sind) abschließen muss, gibt es im dritten und vierten Semester frei wählbare Seminare in denen man jeweils eine Prüfung ablegen muss.
Im fünften Semester gibt es dann nur noch zwei Kurse im Studiengang (kein Sprachkurs mehr). Das sechste Semester wird der Bachelor-Arbeit gewidmet. Durch die wenigen Kurse im fünften Semester kann man an dieser Stelle gut Kurse aus dem Nebenfach nachholen welche man in den vorherigen Semestern vielleicht links liegen gelassen hat.
Zusätzlich zu diesen sechs Semestern können noch zwei Semester in Japan verbracht werden. Hierbei muss man einen strengen Wahldurchlauf meistern, bevor man einen der begehrten Plätze bekommt. Klappt es beim ersten Versuch nicht, kann man sich noch im nächsten Semester bewerben. Schon am Anfang des Studiums wird betont wie wichtig diese Auslandssemester sind (hier kann nämlich in Japan schon geforscht werden für die Bachelor-Arbeit), die begrenzte Anzahl der Plätze bedeutet einen großen Konkurrenzdruck.
Aber auch wer nicht auserwählt wird, erhält immer noch die Chance nicht über das Institut sondern über die Austauschplätze der Universität nach Japan zu gehen oder ggf den Aufenthalt mithilfe der Japanisch-Dozenten selbst zu arrangieren.

Insgesamt kann ich sagen, dass das Studium sehr anspruchsvoll war in den ersten vier Semestern, da man wirklich jeden Tag Uni hat und viel für den Sprachkurs tun muss. Dafür ist dann das fünfte Semester entspannter (dort habe ich zum Beispiel mein Nebenfach frühzeitig abgeschlossen). Da es bei mir im ersten Auswahlverfahren nicht geklappt hatte, konnte ich im zweiten Auswahlverfahren punkten und durfte zwei Semester in Japan studieren. So eine Erfahrung ist natürlich das Highlight des ganzen Studiums.
Nach meiner Rückkehr stand nur noch meine Projektarbeit an (basierend auf meiner Forschung in Japan) und meine Bachelor-Arbeit wofür ich mir nun Zeit lassen konnte. Die Dozenten kennen einen ab dem dritten Semester eigentlich schon und immer wenn ich nach meinem Auslandsaufenthalt einem begegnete, wurde ich freudig gegrüßt. Die Dozenten sind freundlich und sehr aufmerksam. Wir sind kein großer Studiengang wie zB Germanistik, trotzdem ist es nicht selbstverständlich, dass Dozenten 130 Gesichter kennen. Das Institut für Modernes Japan ist eben wie eine kleine Familie und ich kann jedem der Interesse daran hat gute Sprachkenntnisse zu erlangen und ein Studium über Japan zu machen welches wirklich nur die Moderne behandelt, nur empfehlen in Düsseldorf zu studieren!