Schlechte Organisation, wenig Stoff

International Business hört sich gut an und ich habe dieses Fach gewählt, weil ich BWL und Sprachen verbinden wollte.
Als ich mich um den Studienplatz bewarb gab es laut Website die Sprachen Chinesisch, Russisch, Spanisch, Französisch und ich denke noch eine weitere Sprache.
Zum Ende des 1 Semesters (die Sprachmodule sollten ab dem 2. Semester stattfinden) wurde uns dann gesagt, dass es von nun an nur noch Spanisch und Französisch geben sollte.
Na gut.
Dem Jahrgang nach mir wurden dann ALLE Sprachen gestrichen.

Ein weiterer Grund für die Wahl dieses Studiengangs war für mich, dass ca. 50 % der Fächer auf Englisch unterrichtet werden.
Leider war das Englisch von manchen Dozenten wirklich unterirdisch, da hätte man lieber die gleiche Vorlesung auf Deutsch gehört als auf gebrochenem Englisch.

Man kann leider keine Schwerpunkte wählen und hat auch sonst so gut wie keine Wahlmöglichkeiten. 2Mal kann man zwischen wenigen Fächern wählen. Wenn man da nicht Logistik und Personal nimmt hört man im ganzen Studium nie etwas über diese Themen - ärgerlich, denn wie soll man so herausfinden, welcher Bereich der BWL der richtige für einen ist?
Im Allgemeine würde ich sagen, dass man am meisten von Strategie - und Rechnungswesen mitbekommt.

Die Grundlagenfächer Mathematik und Statistik sind sehr grundlegend und gehen nicht über ein Grundkursniveau beim Abitur hinaus. Leider hat dies zur Folge, dass sie gesamt auch nur 12 Creditpoints geben - bei den meisten Masterstudiengängen braucht man aber 18 (oft noch mehr) CPS in diesem Bereich.

Der größte Witz des Studium ist das Fach "Entwicklung und Nutzung von Anwendungssystemen", das angeblich soetwas wie Wirtschaftsinformatik sein soll.
Man lernt wirklich einfach Diagramme auswendig, die dann in veränderter Form in der Klausur abgefragt werden. Niemand versteht etwas vom Inhalt. Das einzig interessante - VBA Programmierung - ist nicht klausurrelevant, wodurch kaum jemand diese Veranstaltungen besucht.

Dann gibt es ein freiwilliges Praxissemester, was eigentlich eine gute Idee ist - schließlich sind FHs ja für ihren Praxisbezug bekannt. Leider wird mindestens die Hälfte der Module - ab dem 4. Semester sogar fast alle - ausschließlich entweder im Winter- oder im Sommersemester angeboten. Die Flexibilität ist daher sehr eingeschränkt und durch ein Praxissemester verliert man leicht nicht ein sondern eher mal zwei Semester eben durch die fehlende Flexibilität.

Ein Auslandssemester ist Pflicht und die Auswahl an Standorten ist in Ordnung.
Die Plätze werden nach Notendurchschnitt vergeben, was zu einem großen Konkurrenzkampf im 3. Semester führte und auch zur Folge hatte, dass manche "schweren" Fächer erst nach der Frist für die Bewerbungen für das Auslandssemester geschrieben wurden...

Die Minimensa der Fakultät ist viel zu klein, man schafft es nicht, in der nur 30 minütigen Pause zu essen, wenn man nicht extra früher rausgeht, denn die Schlange ist sehr lang und es gibt auch zu wenig Sitzplätze.
Das Gebäude ist Altbau und sehr schön, aber doch ein bisschen unübersichtlich am Anfang. Da gewöhnt man sich aber dran.

Im Nachhinein würde ich lieber an die Uni gehen oder zumindest den "normalen" Bachelor BWL an der FH vorziehen, da man dort viel mehr Wahlmöglichkeiten hat und auch teils Kurse auf Englisch belegen kann.