Gut organisiertes Studium im Wandel

Im Informatikstudium in Tübingen werden grundlegende Fachkenntnisse vermittelt, dabei liegt der Fokus definitiv im mathematischen-naturwissenschaftlichen Bereich. Wer Interesse an einer Industrie-Karriere hat, hat es hier eher schwer, da umfassende Veranstaltungen zu Themen wie Software-Engineering, BWL, Management und auch Datenbanken eher gering ausfallen. Wer dagegen allgemeines Interesse an der Informatik an sich hat, und nicht das feste Karriereziel vor Augen, erhält hier eine grundlegende und solide Basis an Kenntnissen im mathematischen, technischen und theoretischen Bereich der Informatik. Es besteht eine enge Verzahnung mit anderen Wissenschaftsbereichen der Uni Tübingen (Biologie, Kognitionswissenschaften, Medizin, Medienwissenschaften, Chemie, Psychologie, Lingustic, Philosophie in Bezug auf Logik), was das Studium für mich besonders interessant und lohnenswert macht. Es wird eine wissenschaftliche Auseinandersetzung gefördert. So steht im Informatikstudium in Tübingen die Forschung näher als Karriereziel als die Industrie, wo man glaube ich besser an der Uni Stuttgart aufgehoben wäre (bis jetzt, das sogenannte neue Cyber Valley lässt das sicherlich hinterfragen). Wer schon zu Beginn nicht versteht, warum man Mathematik im Informatikstudium benötigt, dem würde ich zugleich empfehlen eine Hochschule aufzusuchen. Mathematik wird hier als fundamentale Basis gesehen (was sie auch ist wenn man an einer theoretischen oder tiefergehenden Auseinandersetzung mit der Materie interessiert ist). Das Lernen von Programmieren ist hier lediglich im ersten Jahr wirklich vorgesehen, danach entwickelt sich das ganze nebenher von selbst, wenn man auch dran bleibt und die intensiven Übungen macht. Da dies für viele oft missverständlich scheint, ist das wirklich wichtig zu verstehen: das Studium ander Universität ist keine reine Berufsausbildung für die Wirtschaft und hat daher wenig Praxisbezug! Ebenso wenig wird hier nur programmiert ohne Ende. Dafür eignet sich eine Hochschule besser. Man beschäftigt sich viel mit theoretischen und mathematischen Fragestellung, muss viel knobeln und nachdenken. Ich denke, wer Spaß an Mathematik hat oder generell ein interessierter Mensch ist, dem wird dieses Studium sehr gut gefallen!