Uni Tübingen – Ruf und Realität

Welches Fach? Welche Uni? – Diese Fragen können schon vor dem Studium zu Stolperschwellen werden. Mich hat damals bei der Wahl des Faches Germanistik die Uni Tübingen angesprochen. Guter Ruf der Uni, guter Ruf der Studieninhalte und des Studiums an sich.
Vieles hat sich auch bewahrheitet. Die Dozenten sind häufig sehr engagiert und kämpfen um ihre Schützlinge. Beeindruckend war der Einsatz einer Dozentin in der Mediävistik. Die Organisation ging hier wohl ein wenig schief und für 80 Studenten wurde nur ein einziges Seminar angeboten, das für Bachelor-Studenten jedoch Pflicht war. Die Dozentin suchte unter eigenem Einsatz einen neuen Raum und bot zusätzliche Sitzungen zum gleichen Seminar an.
Leider gibt es auch die andere Seite und so werden, gerade in der Germanistik, Bewertungen nach Sympathie vergeben. Das lässt sich in der Linguistik noch recht gut vermeiden, jedoch wird man in der Neueren Deutschen Literatur häufig mit einer derartigen Denkweise bei Dozenten konfrontiert. Sehr schade!
Was auch ein wirkliches Manko war, war die Organisation. Einen Basar abzuhalten, bei dem nur das Los entscheidet, wer ein Seminar besuchen darf oder nicht, ist doch schon SEHR veraltet. Dies auch noch erst in der ersten Vorlesungswoche abzuhalten, zeugt leider von wenig Organisationstalent. Vor allem, da es andere Bereiche im gleichen Studiengang schaffen, das ganze rechtzeitig über Onlineanmeldungen zu regulieren.
Zum Schluss jedoch ein absoluter Pluspunkt. Die Angebote des „Studiums Professionale – Virtuelle Rhetorik“ sind einfach fantastisch. Eigene Zeiteinteilung, eigene Verantwortung, eigenes Management und man kommt in keinerlei zeitliche Schwierigkeiten. Absolutes Highlight im Studium und für jeden Bereich empfehlenswert. Wer die Chance hat, sollte es nutzen!