Im Master folgt das böse Erwachen

Ich habe seit über einem Jahr meinen Bachelor-Abschluss in der Tasche - zwar mit einem sehr guten Schnitt, aber der nützt leider nur um Eindruck zu schinden. Problematisch sind in der Erfurter Germanistik vor allem die Lehrinhalte. Man behandelt wichtige Theorien (nicht mal) an der Oberfläche, sodass man wirklich aufgeschmissen ist, wenn man im Master in die Forschung gehen will. Derzeit bin ich im ersten Mastersemester für das Fach Linguistik und ich muss wirklich sagen, dass die Kommilitonen von anderen Unis deutlich besser vorbereitet wurden. Vor allem die Sprachwissenschaft ist in vielen Bereichen sehr dünn, aber das merkt man bereits in der Einführungsvorlesung "Einführung in die Sprachwissenschaft", bei der man als Student das Gefühl hat, der Prof möchte gerne aussieben, weil im die NC-Freiheit der Uni nicht in den Kram passt. Hat man diese Veranstaltung überstanden kann man ein paar Dozenten (ein Teil ist leider schon gegangen) wirklich gute Seminare auf die Beine stellen - leider ist das nicht die Mehrheit deshalb lichten sich die Reihen häufig bereits in der weiten Vorlesungswoche. Wenn man Glück hat, bekommt man noch mit, wann man das Referat halten muss, tippt die Hausarbeit und geht dann mit dem Schein nach Hause. Letztendlich kommt es immer darauf an, was man aus dem Studium rausholt - klar hab ich mich zu den Fächern und Theorien belesen, die mich wirklich brennend interessiert haben, mit ein bis zwei Dozenten konnte man dann richtig diskutieren. Der andere Teil war eher wie Frontalunterricht in der Schule.. leider. Von Forschungsprojekten hat man so gut wie nie etwas mitbekommen. Spannende Seminar und Diskussionen kenne ich erst, seit ich auf der HU in Berlin studiere.