Magister Germanistik / Geschichte Uni Essen

Ich gehöre einer aussterbenden Spezies an. Ich gehöre quasi zu den Dinosauriern unter den Studenten. Ich bin ein Magisterstudent. Ich studiere Germanistik und Geschichte an der Universität Duisburg- Essen. Zur Zeit schreibe ich meine Magisterarbeit, kann also auf ein ganzes Studium zurück blicken und aus meinem Erfahrungsschatz schöpfen. Insgesamt muss ich sagen, dass ich froh bin, dass ich noch den Magister studieren konnte und nicht Bachelor/Master. Ich hatte viel mehr Freiheit, was aber wiederum sowohl Vor- als auch Nachteile hatte. Ich konnte frei meinem Interesse folgen und dementsprechende Kurse belegen. Auch musste ich nicht so viel auswendig lernen, Klausuren schreiben und Referate halten wie die Studenten von heute. Ich konnte mir Themen selbst aussuchen und recherchieren, das hat mich insgesamt selbstständiger gemacht. Ich musste lernen, mich selbst zu organisieren um im Studium voran zu kommen, denn als Magisterstudent ist man auf sich alleine gestellt. Ich glaube, eine etwas straffere Ordnung hätte mich wahrscheinlich auch schneller voran gebracht.

Vom Studentenleben im allgemeinen an der Uni Essen war ich anfangs jedoch enttäuscht. Durch Filme und Fernsehen hatte ich mit wilden Partys und einer großen Studentengemeinschaft gerechnet, leider stellte sich die Uni Essen schnell als reine Pendleruni heraus. Kaum jemand wohnte direkt vor Ort, die meisten kamen aus benachbarten Städten und flüchteten nach der Uni schnell nach Hause. Es dauerte dementsprechend einige Zeit, bis man dort Anschluss fand. Im Bachelorsystem ist alles mehr wie in Schulklassen geregelt, dass heißt, dass man mit den selben Leuten viele Kurse hat und gemeinsam lernen kann und so schnell Freunde finden kann.