Meine Erfahrungen

Geowissenschaften (M.Sc.)

  • Studieninhalte
    2.0
  • Dozenten
    2.0
  • Lehrveranstaltungen
    2.0
  • Ausstattung
    1.0
  • Organisation
    1.0
  • Literaturzugang
    4.0
  • Digitales Studieren
    4.0
  • Gesamtbewertung
    2.3
Der Einstieg in Freiberg wird einem zunächst sehr schmackhaft gemacht, der Webauftritt ist geradezu bombastisch, man gibt sich modern und zugleich traditionsbewusst, wirbt mit dem reichhaltigen industriellen Umfeld in Freiberg und dem Dresdner Umland und lockt auf diese Weise. Meine Begeisterung im Folgenden lässt sich jedoch am Treffendsten als Stufenfunktion beschreiben, der Abfall war ausgesprochen rapide und begann bereits mit diversen Schwierigkeiten bei der Einschreibung, da die zuständigen Fachkräfte im Studierendensekretariat meinen Antrag schlampig bearbeitet haben, sodass ich einen Tag vor Ende der Einschreibungsfrist darüber informiert wurde, dass noch Formulare nachzureichen sind. Dies wiederum habe ich erst nach mehrmaligen Nachfragen erfahren. Leider zogen sich derartige adminsitrative Probleme zudem wie ein roter Faden durch meine Zeit an der TUBAF, einmal habe ich sogar die Mitteilung über meine Exmatrikulation erhalten, da es der Verwaltung (wie sich im Nachhinein herausstellte) entgangen ist, dass ich meinen Semesterbeitrag fristgerecht überwiesen habe. Desweiteren kann man die Verwaltung nicht kompetent heißen, man bekommt widersprüchliche Aussagen auf Nachfragen auf die man zudem gern mehrere Tage warten darf.

Zum Studium:
Ich habe Geowissenschaften mit Schwerpunkt Mineralogie studiert. Positive Aspekte des Studiums ist der vergleichsweise hohe Anteil an Praxis und Laborpraktika, sodass man durchaus Hands-on experience im Umgang mit diversen Messmethoden erhält, hiermit sind jedoch die Vorzüge der Lehrveranstaltungen sowie des Studiums erschöpfend beschrieben. Die Veranstaltungen sind vom Niveau und der Durchdringungstiefe der Themen ausgesprochen flach und basic. Viele Veranstaltungen entlehnen Themen aus anderen Fachbereichen, Chemie insbesondere, stellen diese jedoch auf das absolute Grundniveau heruntergebrochen dar. Im gleichen Maße: Die Veranstaltungen, die man als Geo im Master aus anderen Fachbereichen besuchen kann sind für diese Fächer Bachelorveranstaltungen der frühen Semester. Ein stetiges Problem der Geowissenschaften liegt m.E. darin, dass im Hinblick auf die vermittelten Inhalte ein stark agonales Verhältnis zu anderen Fächern besteht und der Geowissenschaftler ein großes Wissensdefizit gegenüber zB Chemikern hat - das Studium an der TUBAF sorgt nicht dafür, dass dies angeglichen wird.
Hinzu kommt, dass teilweise extrem veraltetes Equipment genutzt wird oder veraltete Methoden gelehrt werden, welche außerhalb des Instituts wirklich nirgends mehr Verwendung finden.
Zudem, viele der Dozenten gehen mit sehr geringen Eigenaufwand an die Vorlesungen heran und lesen teilweise nur Folien ab. Ein weiteres Problem liegt in der viel zu breiten thematischen Aufstellung des Studiums. Der Master umfasst zudem auch Vorlesungen aus Petrologie und Geochemie. Grundsätzlich nicht uninteressant und relevant beginnen diese Vorlesungen jedoch auch bei viel zu grundlegenden Themen, ich war etwas geschockt zu sehen, dass die Vorlesung zur Geochemie im MAster damit beginnt, über 30 Minuten auszuführen, was eigentlich ein Isotop ist. Ganz zu schweigen davon, dass die Lehrkraft ihre Folien zum letzten Mal im Vorjahr angeschaut zu haben scheint, sodass die Vortragsqualität ebenso dürftig war.
Die breite Aufstellung lässt das bereits oben berührte Problem der Tiefe der vermittelten Lehrinhalte erneut aktuell werden, im Grunde bekommt man wiederum nur grundlegende Einführungen auf Bachelorniveau. Dies gilt selbst für die spezialisierteren Vorlesungen, etwa zur Kristallphysik und -chemie (uvm). Da anscheinend der Bachelor bereits mit einer fehlenden Spezialisierung und viel zu aufgeblasenen Themenbreite glänzt, hat man hier davor kapituliert, den Studenten einfach keine tiefgehende Ausbildung angedeihen lassen zu können.
Davon abgesehen scheint das Institut in den frühen 90ern stecken geblieben zu sein. EDV Kenntnisse werden über die Nutzung von Excel hinaus nicht vermittelt oder gefördert. Die Art verschiedene Untersuchungsmethoden wie Spektroskopie oder Röntgenbeugung zu lehren bewegt sich ebenfalls auf allgemeinen Lehrbuchniveau und wird vielen akademischen und beruflichen Anforderungsniveaus kaum gerecht.

Zu den Dozenten: Grundsätzlich herrscht ein freundlicher Umgangston. NIchtsdestotrotz, gerade in der Mineralogie gibt es drastische Probleme, insbesondere einen Dozenten zu erreichen und man wartet gerne mal Monate bis Jahre (!) darauf, dass zB Noten eingetragen oder Prüfungstermine bewilligt werden. Das Gleiche gilt für die Benotung und Betreuung von Abschlussarbeiten. Auch hier wird man grundsätzlich und viel vertröstet, Unterstützung erhält man nur auf grundlegenstem Niveau.

Alles in allem kann ich nur sagen: Diese Universität surft auf einem Ruf von vor 100 Jahren, ein alter und royaler Mantel, den man flickt und stopft auf dass die Löcher darin nicht auffallen. Mehr als die Reputation, die aus diesem Grund noch mit einem Abschluss von dieser Uni einhergeht, hat sie nicht zu bieten. Ich kann nur mit Nachdruck davon abraten, hier ein Studium aufzunehmen.

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

3.9
Simon , 17.03.2024 - Geowissenschaften (M.Sc.)
3.3
Anonym , 16.11.2023 - Geowissenschaften (M.Sc.)
3.9
Anne , 10.07.2023 - Geowissenschaften (M.Sc.)
3.9
Ingrid , 22.11.2020 - Geowissenschaften (M.Sc.)
4.0
Lisa , 12.11.2020 - Geowissenschaften (M.Sc.)
2.6
Alessandra , 11.11.2020 - Geowissenschaften (M.Sc.)
3.3
Sophia , 02.12.2018 - Geowissenschaften (M.Sc.)
3.5
Marie , 10.07.2018 - Geowissenschaften (M.Sc.)
3.3
Sophia , 02.03.2018 - Geowissenschaften (M.Sc.)
1.3
Aleksandra , 25.01.2018 - Geowissenschaften (M.Sc.)

Über C.

  • Alter: 30-32
  • Geschlecht: Männlich
  • Studienbeginn: 2020
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort Freiberg
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 01.03.2024
  • Veröffentlicht am: 07.03.2024