Ich war etwas überrascht

Ich habe gestern von einer Kommilitonin von den teils niederschmetternden Einträgen hier gehört und war wirklich überrascht. Gut mindestens einen der Vorredner kenne ich und ihm war auch schon das Studium an einer Universität nicht anspruchsvoll genug. Das es dann an der FH nicht schwerer wurde, wundert mich nicht.
Ich selber habe ebenfalls an die HSRW gewechselt und vorher einen vergleichbaren Studiengang an der Ruhr-Universität studiert und ich selbst habe diese Entscheidung nicht bereut.

Ich gehe einfach mal die Bewertungskriterien durch:

Studieninhalte
Hier ist in meinen Augen fast alles in Ordnung, es gibt natürlich auch Vorlesungen, die nicht so interessieren - doch das hat man immer. Schaut man sich aber das Gesamtpaket an, so wird einem eine umfassende Ausbildung im Bereichumweltwissenschaften angeboten. Zusätzlich gibt es auch interessante Veranstaltungen, die einen Internationale Kompetenz, Projektmanagement und vor allem die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Studiengängen weiterbringen.

Lehrveranstaltungen
Hier merkt man z.T. einfach dass die FH noch jung ist und noch Sachen ausprobiert und festgelegt werden müssen, doch viele Dozenten freuen sich riesig über Feedback und meiner Erfahrung nach wird dieses auch angenommen um eben die Vorlesungen zu verbessern.
Unterm Strich gibt es hier Vorlesungen die extrem positiv hervorstechen und einige die nicht so toll sind, aber aus meinem vorherigen Studium muss ich einfach sagen, dass dies praktisch normal ist und oft auch von den eigenen Vorlieben abhängt.

Dozenten
Ich hätte am liebsten 4,5 Sterne vergeben. Das Kollegium ist durchweg engagiert, interessiert und man merkt jedem an, dass er von seinem Feld echt Ahnung hat.
Leider müssen einige Dozenten an ihrem Englisch feilen und mancher scheint mir einfach die falschen Vorlesungen zu geben. Doch an diesen Baustellen wird gearbeitet und man darf einfach nicht vergessen, dass dieser Studiengang gerade mal 3 Jahre alt ist.

Organisation
Hier habe ich mich schwer getan, 3 Sterne verdient das alle mal. Es knirscht an einigen Stellen, gerade das Prüfungsamt ist (wie so oft) ein Nadelöhr. Doch gerade durch den Wechsel hatte ich viel Kontakt mit der Verwaltung und was mir besonders gefällt ist, das man eigentlich immer auf offene Türen stößt. Während an anderen Hochschulen oft nur kurze Öffnungszeiten geboten werden, kann man an der HSRW zu den normalen Bürozeiten eigentlich immer jemanden erreichen.

Ausstattung
Das ist ein ganz schwieriges Thema, da die eigentliche Hochschule noch gebaut wird und wir momentan in einem Übergangsbau wohnen. Grundlegend ist alles wichtige vorhanden, man merkt aber an vielen Stellen, dass es eben nur übergangsweise ist.
Für diesen Studiengang ist der Mangel an eigenen Laboren das größte Problem, aber wenn im Frühjahr die neuen Gebäude fertig sind, sollte sich das von selbst lösen und ich erwarte dass mindestens 4 Sterne erzielt werden (wenn es so toll wird wie die HSRW in Kleve könnten es sogar 5 werden.)

Campusleben
Hier muss man es klar sagen: Kamp-Lintfort bemüht sich, den Studenten etwas zu bieten, aber ohne Auto ist man ziemlich aufgeschmissen. Es gibt zwar regelmäßig Parties von ASTA und FSR. Die sind auch immer sehr unterhaltsam, doch ansonsten sieht man schwarz, da man mindestens nach Moers aber eher nach Duisburg fahren muss um etwas zu erleben.
Der zweite Problempunkt ist der Nahverkehr - die NIAG hat es in 4 Jahren nicht geschafft die Hochschule ordentlich anzubinden... Das Problem löst sich zwar mit dem Umzug im Frühjahr von selbst, aber dennoch ist die Versorgung dann immer noch nicht perfekt. Ein Fahrrad oder Auto schadet also nicht.