ET Studium? Aber bitte NICHT in Fulda!

Nachdem ich die Bewertungen meinre beiden Vorgänger gelesen habe, muss ich auch meinen Senf dazugeben.


Studieninhalte:
Da ich mein Studium mit bereits vorhandenem Wissen angetreten habe, sehe ich die Inhalte wahrscheinlich anders als jemand der dort ohne Grundwissen anfängt.
Zu den Grundlagen der ET zählt die Behandlung von Gleichspannungsnetzen, Wechselspannungsnetzen, magnetischen Feldern und diskreten Bauelementen. Die Module der Mathematik liefern alle für das Hauptstudium benötigten Grundlagen! Die Klausuren in diesen Modulen sind einheitlich. Das heisst, dass man getrost alte Klausuren rechnen und davon ausgehen kann, in der nächsten mehr minder den selben Stoff vorfinden zu können.
Module wie mechanische Konstruktion, Einführung in die BWL/das Recht und Technik, Gesellschaft, Umwelt, gehören meiner Meinung nach eher in den Wahlfachkatalog als in die Kategorie Pflichtmodul! Mir scheint es, als hätten diese Module eher eine Funktion als Lückenstopfer.

Ob die Lehrinhalte des Hauptstudiums sinnvolll sind oder nicht, hängt von der jeweiligen Fachrichtung ab. Ich studiere Computer Engineering. Diese Fachrichtung verbindet die klassische Elektrotechnik mit der Informatik. Der Großteil des Hauptstudiums setzt sich mit eingebetteten Systenem auseinander. So wird den Studierenden die Welt der FPGAs, Mikrocotroller und der Schaltungsentwicklung näher gebracht. In dem Modul EDA soll eine vorgegebene Schaltung entwickelt, simuliert und eine Platine erstellt werden. Zu guter letzt soll das alles in einer ca. 20 seitigen Ausarbeitung erläutert werden. Der Prof. verteilt dazu ein Aufgabenblatt auf dem all seine Anforderungen aufgelistet sind und man im Prinzip nur das machen muss was dort drauf steht. Laut der Aussage des Prof. erhält man eine 4,0 wenn man das macht was auf seiner Anforderung steht ?!?! Ich mache also alles das was er von mir will und habe dann nur eine 4,0 ??? Wie soll man da auf eine bessere Note kommen? Muss man sich selber Aufgaben aus den Fingern saugen ? Das ist ungefähr so als würde ich eine Klausur schreiben und eine 4,0 bekommen wenn ich 100% erreicht habe. Wie bitteschön komme ich auf eine bessere Note ?!


Lehrveranstaltungen:
Im Grundstudium gibt es tatsächlich nur trockene (und trocken rübergebrachte) Theorie in Mathematik, Informatik und Elektrotechnik. Zusätzlich zu der Theorie gibt es tatsächlich eine Veranstaltung im Labor. Hier wird das (im Idealfall erworbene) theoretische Wissen in die Praxis umgesetzt. Es gibt 10 Laborversuche zu den Veranstaltungen der E-Technik aus Semester 1-3 und der Physik aus Semester 1-2. Dummerweise findet das Praktikum im 2. Semester statt sodass der Stoff aus dem 3. Semester garnicht abgefragt werden dürfte. Eine Laborveranstaltung begleitetend zu ET1, ET2 und ET3 wäre hier sicherlich wesentlich vorteilhafter. Dann wüssten die Studierenden auch mal was überhaupt ein Widerstand und Kondensator ist. Wobei... wer sich für ein ET Studium entscheidet, der sollte solche Grundlagen schon beherrschen ;-)


Dozenten:

Wie mein "Vorredner" berichtete, sind die Professoren nett und hilfsbereit. Bei aller Liebe: Seit den 10 Semestern die ich an der HS verbracht habe, habe ich bei gerade einmal drei Professoren das Gefühl gehabt, dass Sie sich tatsächlich für die Studies und nicht für ihr eigenes Wohlbefinden einsetzen.

Bei vielen Professoren scheint es, als hätten sie mehr Angst vor der Vorlesung als die Studies selbst.

Es gibt einen Horror-Prof., der auch noch dummerweise Mitglied im Prüfungsausschuss ist, der generell Klausuren stellt welche in der vorgegebenen Zeit keines Falls zu lösen sind. Beschwerden sind im Prinzip zwecklos da er selber am Längsten Hebel sitzt. Der Dekan sagt sowieso zu allem JA!


Organisation:
Orga.. Was? Auch hier habe ich leider nur negatives zu berichten. Die Organisiation ist absolute Katastrophe. Im Studienbüro wird man generell abgewiesen, mit der Information man soll doch eine email schreiben. Und das auch noch in den Sprechzeiten. Kompetenzen sind hier zwar gefragt, jedoch in keiner Hinsicht gegeben! Wenn ein Student ein verwaltungstechnisches Anliegen hat, so geht er logischerweise ins Studienbüro mit der Aussicht auf Aufklärung. Aber hier wird ihm auf jeden Fall nicht geholfen! Viel mehr wird die Verantwortung auf andere Stellen abgeworfen, worauf diese natürlich diese wieder abgeben usw.

Vor kurzem wurde die Prüfungsordnun geändert. Einige Module sind hierbei weggefallen, einige neu hinzugekommen (was einen doppelten Verlust an ETCS Punkten nach sich führte). Das Übertragen der Noten von der einen PO in die andere war eine Katastophe! Ich bin ein Semester lang meinen Noten hinterhergerannt und durfte mir noch blöde Sprüche anhören! Eine Frechheit zum Quadrat!!!


Man steht im Prinzip wie der letzte Depp und hat keinen Ansprechpartner. Egal um welches Anliegen es geht!

Achso, noch ein wichtiger Punkt: Amtliche Bekanntmachungen bezüglich der Prüfungsordnung oder anderer wichtier Umstellung im Studienverlauf gibt es generell nicht! Was der Fachbereich beschließt, bleibt auch dort! Die Änderungen werden weder im Web publiziert, noch via email oder Brief verschickt noch kann man sich an irgendeine Stelle wenden und um schriftliche Bestätigung bitten.

Vor kurzem kam eine mail dass es keien Briefversand mehr geben wird und alles wichtige nur noch via email an die Hochschuladresse gesendet wird. Und da eine email auch kein rechtlich verwertbares Dokument ist, ist dieser Weg eigentlich auch nicht rechtens. Abgesehen davon zählen zu den wichtigen Anliegen nur Dinge bei der die Hochschule Geld von den Studies einfordert. Änderungen bezgl. der Prüfungsordnungen werden weiterhin "verheimlicht".

Man wird beabsichtigt unwissentlich/dumm gehalten um sich nicht früh genug wehren zu können. Die Hochschulverwaltung agiert hierbei genauso wie die sogenannte BRD in Sachen Volksverdummung!

Die Änderungen über den Auslauf der "alten" Prüfungsordnung standen übrigens in der neuen drin.

Jemand der nach der PO A studiert, sieht doch garkeinen Anlass darin, ab und zu zu schauen, ob überhaupt eine neue PO herausgegeben wurde!


Verwaltung des Fachbereichs:
Das Dekanat besteht aus zwei Personen, welche offensichtlich nur ihre Arbeitszeit im Büro absitzen. Oft ist es so, dass das Büro zu Sprechzeiten garnicht besetzt ist. Kommt dann doch mal jemand, dauert es trotzdem eine Ewigkeit bis man hereingebeten wird. Warum auch immer. Und dann kann es schonmal passieren dass man mit eine Spruch wie "Die Sprechstunde ist gleich vorbei, kommen Sie doch morgen wieder" oder "Ich habe jetzt aber keine Lust mich darum zu kümmern!" abgespeist wird



Ausstattung:
Es gibt drei Rechnerräume welche mit CAD-fährigen PCs ausgestattet sind. Die Anmeldung an dem PC dauert aber zwischen 5-15 Minuten! Einen Katastrophe!


Die Labore sind gut ausgestattet. Doch stehen dort Messgeräte von großem Wert rum die garnicht voll ausgenutzt werden. Man braucht kein Oszi für 80000 Euro um zu demonstrieren dass ein Taster prellt! Das ist lächerlich! Nach Rücksprache mit einem Mitarbeiter fehlt es scheinbar an Willenskraft seitens des Lehrpersonals sich mit diesen Gerätschaften auseinander zu setzen geschweige denn passende Lehrveranstaltungen anzubieten.


Campusleben:
Das Campusleben läd im warsten Sinne des Wortes zum herumhängen ein. Im letzten Jahr wurde der Campus neu gestaltet. Unter anderem wurde ein Liegewiese im Teletubby-Style und Hängematten angelegt. Hier sind hauptsächlich die Hänger zu finden oder die, die bereits in den Seilen hängen.

Des Weiteren gibt es reichlich Sitzplätze, ein Fußballfeld und Basketballplatz mit Kunstrasen. Auch ein fest installierter Grill ist vorhander. Der sieht allerdings aus wie Sau!

Ansonsten findet man am Campus immer jemanden mit dem man über die Eskapaden des Fachbereichs reden kann.
Das Bier zu dem Gespräch gibt es in der Mensa am Campus. Und wenn es mal ein paar zu wenig waren, kann man doch ganz gut bei Preisen von 1,90€ für Spaghetti bis 3,50€ für vitale Nachrung in der Mensa lecker essen.
Bezahlt wird via Chipkarte sodass man nie wirklich weiss wieviel man überhaupt bezahlt hat und wann die Karte leer ist. Aber auch daran wurde beim Neubau der Mensa gedacht. Der Geldautomat befindet sich direkt am Eingang!



Fazit:

Nach den 10 Semestern kann ich mich als Psychisches Wrak bezeichnen! Ich leide an extremen Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen und Existenzängsten! Immer wenn ein Ende des Studiums in Sicht ist, werden mir wieder neue Steine in den Weg gelegt. Es erweckt mittlerweile den Anschein als würde man es den Studierenden mit Absicht so schwer machen wollen. Nicht auf den Lehrstoff bezogen, sondern einfach auf den Ablauf des Studiums. Man ist dort immatrikuliert, zahlt Semester für Semester 280 € Gebühren und bekommt dafür nichts außer Probleme! Man ist absolut auf sich allein gestellt!

Und nein! Nicht nur mir geht es so! Ich wüsste ehrlich gesagt niemanden, der positives über den Fachbereich zu erzählen hätte!



Wer sich für ein ET-Studiumen entschieden hat, dem rate ich DRINGEND von der HS Fulda AB! Sucht euch eine anständige Hochschule oder Uni. Schaut im Internet nach Bewertungen oder informiert euch über Freunde! Das ist ein gut gemeinter Rat von mir.

Macht einen RRIIIIIIIIIIIIIIIIIESen Bogen um diesen Laden!!