Neue SPO macht vieles kaputt, nur mäßige Qualität!

An sich kann man aus unzähligen VL seinen persönlichen Studierendenplan zusammenstellen. Leider ist durch die neue SPO auch rückwirkend einiges durcheinandergeraten. So gibt es Probleme mit der Auswahl der VL aus den anderen Studiengängen und oft bleiben aus einer Auswahl von knapp 30 Vertiefungsmodulen (abzgl. der NN und Forschungssemestern) nur noch eine handvoll VL pro Semester übrig, aus denen der Studierende wählen darf. Entsprechend überfüllt sind auch die(se) Vorlesungen.

Die Lehrqualität ist in Statistik recht gut, in ReWe und Steuern eher mau. Außerdem kann man die VWL-Module komplett vergessen, dort verirrt man sich überraschenderweise in der altbackenen Neoklassik und nutzt nicht die Möglichkeiten der Zeit (wieso heißt der Studiengang überhaupt European Economic Studies, traditionelle VWL trifft es eher!).

Die Tutorien werden eher selten von PhD gehalten, man greift lieber auf die MsC-Studierenden zurück, die zwar allesamt flott vom Blatt ablesen können, aber vor lauter Eile nur "Powerpoint-Folienhopping" betreiben und recht wenig Ahnung von der praktischen Anwendung des geübten haben. Hier wurde ich massiv enttäuscht, denn die VL vermitteln nicht genug Wissen für eine gelungene Prüfung (leider Mult.Choice!)

Man muss sich in den ersten paar Wochen entscheiden, ob man ein Auslandssemester angehen möchte, dass reicht den meisten nicht von der Zeit her. Außerdem ist der Studienverlauf nicht optimal gelöst: Man sitzt mit vielen Studierenden aus vorherigen Semstern zusammen, da VL nur 1x jährlich angeboten werden. Fällt man also in einem Modul durch, kann man sich schonmal auf 1-2 zusätzliche Semster "freuen". Dieses Problem kumuliert mit den vollen Räumen, dass Ergebnis kann man sich ausmalen.

Zum Campus: Nicht zentrumsnah! Die WiWi-Fak. liegt nördlich neben einem Industriegebiet und wird FeKi genannt. Hat man einmal die GuK-Fak gesehen, wird man extrem enttäuscht sein: Diese studieren nämlich in alten Fachwerkshäusern mit Flussblick und toller Innenstadtlage, die WiWi müssen (leider) draußen bleiben. Busverbindungen sind tagsüber in Ordnung, abends eher schlecht! Die Mensa ist groß, dass Essen schmeckt und ist günstig (3-4€). Parkplätze für Pendler sind vorhanden (>100). Aber in Bamberg fährt die überwiegende Mehrheit ohnehin mit dem Fahrrad zur Uni, denn die historische Stadt mit seinen unendlichen Ampelkreuzungen und langen Staus lädt geradezu ein, mit dem Rad die vielen Abkürzungen durch die alten Gassen zu finden.

Lernmittel: Die wenigen 50m²-"Lernräume" reichen nicht für die 4000 Studierende aus, der einzige wirkliche Ort zum zurückziehen ist die mittelgroße Bib. an der FeKi. Die PC-Räume sind modern, in der südlichen Info-Fak. kann man in einem Neubau viele PC-Räume mitnutzen (Mobilität vorausgesetzt!). Für lediglich 70€ Semestergebühren kann man an dieser Stelle nicht motzen! Die kleine Uni schafft mit diesem Budget überdurchschnittliches!


Zusammengefasst kann ich keine Empfehlung aussprechen, wenn...
- du aus einer großen Stadt kommst, da Bamberg in 2 Monaten "durch" ist.
- du überteuerte Mieten duldest, da sich das Leben großteils nur auf der €€€-Insel abspielt
- du dich nicht mit einer experim. SPO auseinandersetzten möchtest.
- du großen Wert auf VL im Bereich der VWL und ReWe wert legst (Standardkost).


Ich kann dir Bamberg aber empfehlen, wenn...
+ du dich schnell zurechtfinden möchtest und gerne an die Hand genommen wirst.
+ du bestes (fränkisches) Bier trinken möchtest und nicht der Longdrinktypus bist.
+ dir die Mathematik und Statistik viel Spaß bereiten (toller Lehrstuhl!)
+ du einfach ein gewöhnliches 0815-BWL Studium absolvieren möchtest.