Durchschnittlicher internationaler Studiengang

Das Studium vermittelt in den ersten drei Semestern grundlegendes Wissen aus den Bereichen der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre, des Wirtschaftsrechtes, der Finanzmathematik und Statistik, dem Rechnungs- und Steuerwesen und zusätzlich Sprachkenntnisse in den Fächern Spanisch oder Französisch.

Studieninhalte

• Obwohl die HSB eine University of Applied Sciences ist, lässt sich der tatsächliche Praxisbezug während des Studiums überschauen.
• Lediglich Beispiele aus der Praxis an gegebener Stelle in der Vorlesung
• Ansonsten Unterrichten von Theorie
• Das tatsächliche Anwenden kommt oft zu kurz, meistens Erläutern von Beispielen
• Dadurch oft unnötig viel Theorie, ohne klaren Mehrwert für den Studierenden, die zudem nicht ansprechend angetragen wird. Langweilige Vorlesungen, in denen der Großteil des Gesagten vergessen werden, sind das Resultat
• Verlauf in den ersten drei Semestern insofern erkennbar, dass Grundlagen für den späteren Schwerpunkt gelegt werden.
• Ansonsten werden notwendige Module gegeneinander ausgetauscht
• Die tatsächliche Praxiserfahrung einiger Dozenten hilft, ein grundlegendes wirtschaftliches Verständnis zu entwickeln
• Weiterhin verbessert das Anwenden der Fremdsprachen in den Vorlesungen die sprachlichen Fähigkeiten
• Wenn Eigeninitiative gefordert wird und mithilfe gelernter Theorie eigene Gedanken verfolgt und z.B. ein Produkt samt Marketingstrategie entwickelt werden soll, manifestiert sich das Wissen eher
• Obwohl es sich bei BIM um einen Management Studiengang handelt, ist die Ausbildung zu Führungskräften nicht Teil des Curriculums. Notwendige Softskills und Führungstheorien werden nicht vermittelt

Dozenten

• Einige Dozenten verfügen über tatsächliche Praxiserfahrung, die reine Theorie verständlich machen kann und ein Gefühl für die Arbeitswelt vermittelt
• Dies sollte öfter genutzt werden
• Wiederum andere Dozenten schaffen es nicht einmal, sich gegen einen lauten „Hörsaal“ mit 40 Personen durchzusetzen
• Prinzipiell wird wenig Lehrmaterial hochgeladen, sodass Anwesenheit notwendig ist
• Den Dozenten gelingt überwiegend, die Lerninhalte zu vermitteln, einige sammeln sogar Feedback, was nicht selbstverständlich ist
• Organisationsfähigkeit und das klare Kommunizieren von Arbeitsaufgaben gelingt bei den Fremdsprachen oft nicht, was zu Verwirrung, Frustration und eventuell nicht gemachter Aufgaben führt
• Auf Fragen wird jedoch immer eingegangen
Lehrveranstaltungen
• Vorlesungen dauern 90 Minuten, als Paar 180 Minuten
• Oft werden lange Vorlesungen nicht durch didaktisch ansprechende Vortragsweisen ausgeglichen
• Gerade in Vorlesungen, die Mitarbeit erfordern, ist die Konzentration allgemein (spätestens ab dem 2. Semester) aufgrund der Länge und evtl. wenig ansprechenden Unterrichtsweise konstant gering, wovon letztendlich niemand profitiert
• Die technische Ausrüstung der HSB wird zwar verwendet, was die ansprechende Gestaltung von Präsentationen oder lediglich deren Verwendung betrifft, wird dies in der Regel nicht effektiv genutzt

Ausstattung

• Durch zwei Neubauten ist ein angemessener Anteil der Lehrräume modern eingerichtet und bieten die grundlegende technische Ausstattung
• Die Altbauten sind etwas in die Jahre gekommen, aber auch ausreichend modern ausgestattet.

Campus

• Ein Campusleben gibt es auf dem Campus der Fakultät 1 nicht, da dieser klein ist und gerade genug Platz für alle Gebäude bietet.
• Da sich das Studium jedoch in den fest geplanten Vorlesungen abspielt und wenig Zeit für selbstständiges Arbeiten eingeplant ist, würde ohnehin keiner Zeit bleiben, sich auf dem Campus aufzuhalten

Organisation

• Die Organisation des Studiums erinnert an Schulunterricht
• Es gibt einen klar definierten Stunden- bzw. Vorlesungsplan und die Wahl der Pflichtmodule pro Semester ist vorgegeben und kann nicht beeinflusst werden
• Zu rechnen ist mit halb- oder ganztägigen Aufenthalten in der HS an 4-5 Vorlesungstagen der Woche.
• Ob Zeit zum Arbeiten bleibt, hängt von der Verteilung der Vorlesungen auf die Tageszeiten ab. Dies variiert zwischen den Semestern stark, Abendveranstaltungen, i.d.R. bis 19:30, sind zu erwarten
• Besonders stundenlange Pausen zwischen zwei Veranstaltungen sind jedoch, aufgrund ihrer Häufigkeit, ein Problem und lassen an der planerischen Effizient zweifeln
• Im Studiengang BIM gibt es normale Lehrräume statt Hörsälen und eine Kursgröße mit etwa 40-50 Personen
• Organisatorische Ansagen der Dozenten sind oft unklar, zumindest die der fremdsprachigen Dozenten und sollten schriftlich kommuniziert werden, um eine Basis zu haben
• Details zu den Auslandsaufenthalten werden immer wieder eingestreut, leider oft zu spät.
• Gleichzeitig ist die HSB hier auch von der Informationslage der Partner abhängig und kann für mangelnde Informationen nicht allein verantwortlich gemacht werden
• Viele Vorlesungen und deren Inhalte beziehen sich auf jeweils andere, was solange sinnvoll ist, bis man auch im 4. Modul gleichzeitig ein Thema behandelt hat. Dies ist dann einfach ineffizient
• Es ist absolut nicht schwierig, gute bis sehr gute Noten zu erreichen. Ob dies gut oder schlecht für die Studierenden ist, bleibt Ansichtssache.
• Anspruchsvoll sind gewisse Module, gemessen an der Einfachheit eine 1,0 mit geringem Lernaufwand zu erreichen, jedoch nicht
• Positiv anzumerken ist, dass der Studiengang mindestens ein Praktikum und mindestens zwei Auslandssemester vorsieht. Diese Erfahrungen werten den anderweitig relativ generischen BWL-B.A. immens auf und erleichtern so den Karrierestart

Bibliothek
• Die Bibliothek ist nicht als solche zu identifizieren. Die notwendige Literatur für die geringen Mengen korrekter wissenschaftlicher Arbeit sind vorhanden, eine angenehme Lern-Atmosphäre bietet die kleine, mit unbequemen Stühlen und eher laute Bibliothek aber nicht.

Mensa

• Die Preise sind fair, die Auswahl groß genug
• Zwischen den Tischen ist wenig Platz und zu den Hauptzeiten ist die Mensa ziemlich voll

Die Stadt

• Bremen ist eine sehr studierendenfreundliche Stadt, betrachtet man zwar steigende, jedoch noch relativ faire Mieten, eine gute Anbindung in fast alle Teile der Stadt, attraktive kulturelle Angebote und die erstarkende Wirtschaft
• Besonders für das Praktikum im 4. Semester lassen sich in Bremen einige „hidden champions“ unter den Unternehmen finden

Fazit
Der Erfolg und Sinn des Studiums steht und fällt mit der Eigeninitiative. Der Studiengang ist relativ einfach zu bewältigen und leidet unter denselben Problemen, wie fast alle wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge (stark theorielastig, didaktisch wenig ansprechende Vorlesungen, intransparente Bewertung etc.). Gleichzeitig erlaubt er den Studierenden, sich durch Pflichtpraktika und Auslandsaufenthalt weiterzuentwickeln. Bei teilweise ineffizienter Organisation ist hier jedoch auch Geduld und eine gewisse Frustrationstoleranz von Nöten. Ein grundlegendes wirtschaftliches Verständnis wird vermittelt und wer sich auf die sporadischen herausfordernden Aufgaben einlässt, kann diesen Studiengang als solide Grundlage für die spätere Karriere nutzen.