Vorheriger Bericht
Sehr gut, aber vergleichsweise teuer
Interessanter Aufbau, mangelnde Organisation
Das Bachelorstudium der Architektur und Stadtplanung an der Universität Stuttgart ist in Grund- & Hauptstudium aufgeteilt, wobei das Grundstudium einem festen Curriculum folgt und das Hauptstudium größtenteils aus Wahlfächern besteht.
Im Grundstudium werden die wichtigsten Aspekte des Berufs abgedeckt: Darstellung, Gebäudeentwurf, Stadtplanung, CAD, Statik, Baukonstruktion. Diese Themen können im Hauptstudium wahlweise vertieft werden.
Jedes Semester ist von einem großen Schwerpunkt-/Kernmodul geprägt, z.B. beginnt man das erste Semester nicht mit einem architektonischen Entwurf, sondern eignet sich Fertigkeiten im Zeichnen und in der Plastik an. Ein weiteres Beispiel ist das vierte Semester, wo man ein Projekt in Gruppenarbeit erarbeitet, welches den Schwerpunkt auf die Statik, Baukonstruktion, Gebäudetechnik, Baustofflehre & Bauphysik setzt, was sehr spannend ist und einem die Zusammenhänge der einzelnen Fächer näherbringt.
Die Einführung in die jeweiligen Schwerpunkte beginnt meist ein Semester zuvor mit einem einführenden Modul in das Thema, was uns als eine gute Herangehensweise erscheint.
Jedoch ergibt die Platzierung einiger (Teil-)Module im Stundenplan weniger Sinn. Wir als Studierende hätten uns z.B. die Gebäudelehre bereits vor oder während des entwerferischen Schwerpunktmoduls im zweiten Semester gewünscht und nicht erst danach, um die erlernten Inhalte auf das Kernmodul direkt anwenden zu können. Eine bessere Vernetzung der inhaltlichen Themen mit diesen Modulen ist wünschenswert, z.B. auch, indem man einen Standort im Städtebaumodul entwirft und in diesem Kontext anschließend sein baukonstruktives Projekt im darauffolgenden Semester entwickelt.
Es gibt glücklicherweise jedes Semester einen Koordinationsplan, welcher von den Instituten, die das jeweilige Kernmodul organisieren, in Absprache mit den anderen Instituten entwickelt wird. Jedoch kann nicht von guter Organisation gesprochen werden. Gerade in Coronazeiten kam es vor, dass Live-Vorlesungen im Online-Format direkt auf Präsenzvorlesungen folgten, was dazu führte, dass sich einige Studenten nach der Heimfahrt erst zu spät dazuschalten konnten, wenn überhaupt. Desweiteren kam es öfters vor, dass verpflichtende Zwischenrundgänge und/oder Abgaben einiger Module während der Vorlesungszeit anderer Module gehalten wurden und man so die Live-Online-Vorlesungen verpasste. Oder aber Abgaben wurden auf Feiertage gelegt. Zusätzlich nimmt sich das Institut des jeweiligen Kernmoduls stets die Freiheit heraus, Veranstaltungen auf den offiziell vorlesungsfreien Mittwochnachmittag zu platzieren.
Es gibt auch Institute, die den Arbeitsaufwand der einzelnen Fächer viel höher setzen als es die Credit Points, die man dafür erhält, vermuten lassen würden. Institute wie der Baukonstruktion erschienen konstant in dem Glauben zu verweilen, dass ihre Teilmodule einen ähnlich hohen Zeitaufwand wie die Kernmodule verdienen. Das Architekturstudium an der Universität Stuttgart ist ein extrem projektorientiertes und damit sehr zeitaufwändiges Studium. Die Studierenden beklagen sich oft darüber, dass man durch die wilde Platzierung der Vorlesungen unter der Woche den größten Teil der Projektarbeit auf das Wochenende verschieben muss, um das Studium zu schaffen. Dadurch, dass die studentischen Arbeitsräume jedoch am Wochenende geschlossen und viele Abgaben am Sonntag Abend/Montag früh gesetzt wurden, wird dies zusätzlich noch erschwert und Abgaben mit Modellen resultieren oft in halbfertigen Produkten.
Mit den höheren Semestern nimmt auch die Gruppenarbeit zu. Per se ist dies wahrscheinlich eine gute Vorbereitung auf das teamworkintensive Berufsleben. Realistisch gesehen ist es jedoch einfach nur eine Lösung der Institute, die Anforderungen an die jeweiligen Modulprojekte zu erhöhen. Hier werden oft mehrere Projekte/Module in derselben Gruppenkonstellation bearbeitet, was bei internen Gruppenproblemen große Auswirkungen auf gleich mehrere Module haben kann. Auch wird der Austausch unter dem gesamten Semester nicht sonderlich gefördert, da man stets in seiner eigenen Blase von bekannten Gesichtern verweilt. Das ist in Coronazeiten selbstverständlich eine logische Herangehensweise und die Studierenden sind sich bewusst, dass es bereits eine große Leistung ist, dass Gruppenarbeit organisatorisch überhaupt zustandekam. Jedoch kann man nur hoffen, dass die Diversität in Bezug auf die Gruppenarbeit mit dem Verschwinden der Pandemie wieder zunehmen darf.
Das vierte Semester setzt das erfolgreiche Bestehen vieler vorheriger Inhalte heraus, was für das Kernmodul nur von Vorteil ist, da dadurch das Basiswissen vorausgesetzt werden kann. Für etwas schwächere Studierende, die in einem Fach eventuell durchgefallen sind oder es verschieben mussten, ist dies jedoch ein riesiger Nachteil, da sie so an beinahe allen Veranstaltungen bzw. deren Prüfungen in dem Semester nicht teilnehmen dürfen und sich das Studium dementsprechend verlängert.
Viele Institute verlangen von Studierenden Selbstorganisation und delegieren sekretärische Aufgaben wie das Anlegen von Gruppenakten oder Erstellen von Studierendenlisten an die sogenannten Raumsprecher - Studierende, die eine bestimmte Anzahl von Studierenden vertreten. Dieser Mehraufwand bleibt unentschädigt. Kommt man diesen Verlangen nicht nach, wird einem mit einem schlechten Ruf oder dem Ausschluss aus dem jeweiligen Modul gedroht.
Zusammengefasst lässt die Organisation noch zu wünschen übrig. Man könnte an vielen Stellen den Stundenplan und den Studienverlaufsplan straffen, sodass alle Inhalte etwas stärker aufeinander abspielen.
Im Grundstudium werden die wichtigsten Aspekte des Berufs abgedeckt: Darstellung, Gebäudeentwurf, Stadtplanung, CAD, Statik, Baukonstruktion. Diese Themen können im Hauptstudium wahlweise vertieft werden.
Jedes Semester ist von einem großen Schwerpunkt-/Kernmodul geprägt, z.B. beginnt man das erste Semester nicht mit einem architektonischen Entwurf, sondern eignet sich Fertigkeiten im Zeichnen und in der Plastik an. Ein weiteres Beispiel ist das vierte Semester, wo man ein Projekt in Gruppenarbeit erarbeitet, welches den Schwerpunkt auf die Statik, Baukonstruktion, Gebäudetechnik, Baustofflehre & Bauphysik setzt, was sehr spannend ist und einem die Zusammenhänge der einzelnen Fächer näherbringt.
Die Einführung in die jeweiligen Schwerpunkte beginnt meist ein Semester zuvor mit einem einführenden Modul in das Thema, was uns als eine gute Herangehensweise erscheint.
Jedoch ergibt die Platzierung einiger (Teil-)Module im Stundenplan weniger Sinn. Wir als Studierende hätten uns z.B. die Gebäudelehre bereits vor oder während des entwerferischen Schwerpunktmoduls im zweiten Semester gewünscht und nicht erst danach, um die erlernten Inhalte auf das Kernmodul direkt anwenden zu können. Eine bessere Vernetzung der inhaltlichen Themen mit diesen Modulen ist wünschenswert, z.B. auch, indem man einen Standort im Städtebaumodul entwirft und in diesem Kontext anschließend sein baukonstruktives Projekt im darauffolgenden Semester entwickelt.
Es gibt glücklicherweise jedes Semester einen Koordinationsplan, welcher von den Instituten, die das jeweilige Kernmodul organisieren, in Absprache mit den anderen Instituten entwickelt wird. Jedoch kann nicht von guter Organisation gesprochen werden. Gerade in Coronazeiten kam es vor, dass Live-Vorlesungen im Online-Format direkt auf Präsenzvorlesungen folgten, was dazu führte, dass sich einige Studenten nach der Heimfahrt erst zu spät dazuschalten konnten, wenn überhaupt. Desweiteren kam es öfters vor, dass verpflichtende Zwischenrundgänge und/oder Abgaben einiger Module während der Vorlesungszeit anderer Module gehalten wurden und man so die Live-Online-Vorlesungen verpasste. Oder aber Abgaben wurden auf Feiertage gelegt. Zusätzlich nimmt sich das Institut des jeweiligen Kernmoduls stets die Freiheit heraus, Veranstaltungen auf den offiziell vorlesungsfreien Mittwochnachmittag zu platzieren.
Es gibt auch Institute, die den Arbeitsaufwand der einzelnen Fächer viel höher setzen als es die Credit Points, die man dafür erhält, vermuten lassen würden. Institute wie der Baukonstruktion erschienen konstant in dem Glauben zu verweilen, dass ihre Teilmodule einen ähnlich hohen Zeitaufwand wie die Kernmodule verdienen. Das Architekturstudium an der Universität Stuttgart ist ein extrem projektorientiertes und damit sehr zeitaufwändiges Studium. Die Studierenden beklagen sich oft darüber, dass man durch die wilde Platzierung der Vorlesungen unter der Woche den größten Teil der Projektarbeit auf das Wochenende verschieben muss, um das Studium zu schaffen. Dadurch, dass die studentischen Arbeitsräume jedoch am Wochenende geschlossen und viele Abgaben am Sonntag Abend/Montag früh gesetzt wurden, wird dies zusätzlich noch erschwert und Abgaben mit Modellen resultieren oft in halbfertigen Produkten.
Mit den höheren Semestern nimmt auch die Gruppenarbeit zu. Per se ist dies wahrscheinlich eine gute Vorbereitung auf das teamworkintensive Berufsleben. Realistisch gesehen ist es jedoch einfach nur eine Lösung der Institute, die Anforderungen an die jeweiligen Modulprojekte zu erhöhen. Hier werden oft mehrere Projekte/Module in derselben Gruppenkonstellation bearbeitet, was bei internen Gruppenproblemen große Auswirkungen auf gleich mehrere Module haben kann. Auch wird der Austausch unter dem gesamten Semester nicht sonderlich gefördert, da man stets in seiner eigenen Blase von bekannten Gesichtern verweilt. Das ist in Coronazeiten selbstverständlich eine logische Herangehensweise und die Studierenden sind sich bewusst, dass es bereits eine große Leistung ist, dass Gruppenarbeit organisatorisch überhaupt zustandekam. Jedoch kann man nur hoffen, dass die Diversität in Bezug auf die Gruppenarbeit mit dem Verschwinden der Pandemie wieder zunehmen darf.
Das vierte Semester setzt das erfolgreiche Bestehen vieler vorheriger Inhalte heraus, was für das Kernmodul nur von Vorteil ist, da dadurch das Basiswissen vorausgesetzt werden kann. Für etwas schwächere Studierende, die in einem Fach eventuell durchgefallen sind oder es verschieben mussten, ist dies jedoch ein riesiger Nachteil, da sie so an beinahe allen Veranstaltungen bzw. deren Prüfungen in dem Semester nicht teilnehmen dürfen und sich das Studium dementsprechend verlängert.
Viele Institute verlangen von Studierenden Selbstorganisation und delegieren sekretärische Aufgaben wie das Anlegen von Gruppenakten oder Erstellen von Studierendenlisten an die sogenannten Raumsprecher - Studierende, die eine bestimmte Anzahl von Studierenden vertreten. Dieser Mehraufwand bleibt unentschädigt. Kommt man diesen Verlangen nicht nach, wird einem mit einem schlechten Ruf oder dem Ausschluss aus dem jeweiligen Modul gedroht.
Zusammengefasst lässt die Organisation noch zu wünschen übrig. Man könnte an vielen Stellen den Stundenplan und den Studienverlaufsplan straffen, sodass alle Inhalte etwas stärker aufeinander abspielen.
Wie reagiert deine Hochschule auf die Corona-Krise?
Viele Vorlesungen wurden anfangs komplett online gehalten. Dies war eine enorme Herausforderung für Studienanfänger, die sich kaum gegenseitig kennenlernen konnten. Jedoch wurden Studierende in kleinere Gruppen zusammengefasst. Die zweisemestrige Arbeit in diesen Gruppen führte dann wohl anschließend zu sehr enormen Trennungsängsten, wodurch sie die Möglichkeit, ihre Gruppen im dritten Semester durchzumischen, nicht ergriffen.
Auch wurden die Gruppenarbeiten in der Online-Lehre enorm erschwert. Tutorien wirkten durch den Mangel an persönlichem Kontakt entfremdend.
Im Wintersemester 2021/22 wurden erstmals wieder die studentischen Arbeitsräume eröffnet. Hier wurde ein Hygienekonzept erarbeitet, was von vielen Studierenden ehrlicherweise jedoch nicht eingehalten wurde. Das Schließen der Arbeitsräume über die Wochenende verringerte auch die Qualität der Abgabeleistungen.
In demselben Semester erfolgte das Splitten der Lehre in ein Hybridkonzept: abrufbare Online-Vorlesungen & Tutorien in Präsenz, gepaart mit gelegentlichen Live-Online-Vorlesungen für Rückfragen. Diese Herangehensweise ist eine sehr effektive Art des Lehrens - vor allem, da Studierende nun zeitlich flexibler waren, sich die Vorlesungen anzuschauen, und diese ggf. mehrfach nachschauen konnten. Dies auch in Zukunft weiterzuführen ist sehr wünschenswert.
Neben diesen Schritten reagierte die Universität noch mit Abstandsregeln in den Vorlesungssälen (es gab einige wenige Präsenzvorlesungen), dem Tragen von FFP2-Masken, der Kontrolle und dem Registrieren vor Veranstaltungen. Jedoch änderten sich die Maßnahmen stetig. Diese Änderungen wurden zwar per E-Mail an die Studierenden vermittelt, jedoch interessierten sich aufgrund der hohen Anzahl neuer Informationen alsbald die Wenigsten noch dafür.
Ungeimpfte wurden zwischenzeitlich von der Präsenzlehre verbannt, was in den Gruppenarbeiten zu intensiven Spannungen geführt hat. Diese Spannungen wurden durch die Diffamierung der Ungeimpften seitens der Dozenten und Professoren noch verschärft. An dieser Stelle hätten einige Meinungen vielleicht unausgesprochen bleiben können.
Ein strengeres, dafür klares Hygienekonzept mit regelmäßigen Kontrollen hätte womöglich auch geholfen, diese Phase übersichtlicher zu machen.
Auch wurden die Gruppenarbeiten in der Online-Lehre enorm erschwert. Tutorien wirkten durch den Mangel an persönlichem Kontakt entfremdend.
Im Wintersemester 2021/22 wurden erstmals wieder die studentischen Arbeitsräume eröffnet. Hier wurde ein Hygienekonzept erarbeitet, was von vielen Studierenden ehrlicherweise jedoch nicht eingehalten wurde. Das Schließen der Arbeitsräume über die Wochenende verringerte auch die Qualität der Abgabeleistungen.
In demselben Semester erfolgte das Splitten der Lehre in ein Hybridkonzept: abrufbare Online-Vorlesungen & Tutorien in Präsenz, gepaart mit gelegentlichen Live-Online-Vorlesungen für Rückfragen. Diese Herangehensweise ist eine sehr effektive Art des Lehrens - vor allem, da Studierende nun zeitlich flexibler waren, sich die Vorlesungen anzuschauen, und diese ggf. mehrfach nachschauen konnten. Dies auch in Zukunft weiterzuführen ist sehr wünschenswert.
Neben diesen Schritten reagierte die Universität noch mit Abstandsregeln in den Vorlesungssälen (es gab einige wenige Präsenzvorlesungen), dem Tragen von FFP2-Masken, der Kontrolle und dem Registrieren vor Veranstaltungen. Jedoch änderten sich die Maßnahmen stetig. Diese Änderungen wurden zwar per E-Mail an die Studierenden vermittelt, jedoch interessierten sich aufgrund der hohen Anzahl neuer Informationen alsbald die Wenigsten noch dafür.
Ungeimpfte wurden zwischenzeitlich von der Präsenzlehre verbannt, was in den Gruppenarbeiten zu intensiven Spannungen geführt hat. Diese Spannungen wurden durch die Diffamierung der Ungeimpften seitens der Dozenten und Professoren noch verschärft. An dieser Stelle hätten einige Meinungen vielleicht unausgesprochen bleiben können.
Ein strengeres, dafür klares Hygienekonzept mit regelmäßigen Kontrollen hätte womöglich auch geholfen, diese Phase übersichtlicher zu machen.
Dominik hat 2 Fragen aus unserer Umfrage beantwortet
Verglichen wird die Aussage des Rezensenten mit den Angaben der Kommilitonen des Studiengangs.
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Den WLAN Empfang auf dem Campus finde ich gut.Auch 79% meiner Kommilitonen sagen, das WLAN auf dem Campus ist gut.
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Die Studienplatzvergabe empfand ich als gerecht.Auch 89% meiner Kommilitonen empfanden die Studienplatzvergabe als gerecht.