Organisation? Fehlanzeige!

Also eines kann ich direkt zu Anfang versichern. Wenn man nicht hinter jeder Kleinigkeit nochmal persönlich hinterher rennt ist man (zumindest im Studienfach der ArWi und in anderen gesichtswissenschaftlichen Fächern) aufgeschmissen.
Die Organisation lässt wirklich zu wünschen übrig, bzw. ist nicht vorhanden. Kein Dozent / Prof weiß so wirklich was der andere tut und Informationen zu anstehenden Leistungsnachweisen (Klausur, mündliche Prüfung) bekommt man nicht selten erst gegen Semesterende, obwohl man das komplette Semester immer wieder nachfragt. Dementsprechend stressig wird es dann natürlich sich den Stoff von diversen Veranstaltungen dann parallel irgendwie reinzukloppen.
Es beginnt eigentlich schon bei der Kurswahl am Semesteranfang. Kaum hat man sich mit diesem unübersichtlichen verdammten VSPL auseinandergesetzt, in dem man schon mal so 15-20 Minuten brauchen kann um den gewünschten Kurs überhaupt zu finden, da stellt man auch schon fest, dass scheinbar sämtliche Dozenten ihre Vorlesungen und Seminare, zur selben Zeit geben möchten. Überall überschneidet sich etwas und man ist eigentlich gezwungen den ein oder anderen Kurs (den man aber definitiv braucht) aufs nächste Semester zu verschieben... vorausgesetzt er wird dann auch angeboten.
Um nun auch mal auf die positiven Eigenschaften zu sprechen zu kommen... Die Dozenten, zumindest die der ArWi sind fast ausnahmslos sehr zuvorkommend und menschlich. Sowohl in der Sprechstunde als auch pair Mail sind diese zu erreichen und versuchen einem auch wirklich weiter zu helfen.
In anderen Fachrichtungen (deren Kurse ich im Affinen oder Optionalen Bereich belegt habe) wie z.B Geschichte, Geowissenschaften und Kunstgeschichte musste ich was die Dozenten angeht gemischte Erfahrungen machen.
Die Gebäude am Campus sind wie man der RUB denke ich allgemein nachsagt nicht besonders schön. Alt, abgeranzt und aus prächtigem Stahlbeton gefertigt, ragen diese Klötze aus dem Boden. Wenn auch unschön entsprechen die Räumlichkeiten (noch) weitestgehend den Anforderungen. Gerade zu Semesteranfang können die Räume überfüllt sein, sodass man 2 Stunden halt mal im Eingangskorridor steht. Dieses Problem regelt sich aber eigentlich innerhalb der ersten paar Wochen ganz von alleine. Ach ja... wer auch WLAN hofft, neee~ Hat man eigentlich kaum irgendwo auf dem Campus (außer in den Bibliotheken).
Lässt man die Gebäude mal außer Acht ist der Campus aber gar nicht so scheiße. Im Herzen des schönen Kohlepotts liegt die Uni mitten im Grünen und viele Wiesen oder der Botanische Garten laden im Sommer zum gemeinsamen grillen, chillen und feiern ein. Bochum? Party? Immer!
Das facheigene Institut am Bergbaumuseum, in dem die Veranstaltungen der ArWi stattfinden ist hingegen unser kleiner Schatz. Man fühlt sich dort richtig wohl und entsprechend der geringen Größe der Räumlichkeiten ist das Ganze auch echt familiär =) ... Wir haben sogar WLAN =D
Was Literaturrecherche an der RUB angeht ist man eigentlich bestens bedient. Allein schon die Unibib enthält ein ansprechendes Sortiment an Büchern. Hinzu kommen die zig Fakultätsbibliotheken.
Wie es auch unter Dozenten und Profs schwarze Schafe gibt, so gibt es auch Veranstaltungen die man einfach in die Tonne kloppen kann (was meist wiederum an der Unfähigkeit der Dozenten liegt). Allgemein decken die Veranstaltungen aber auf jeden Fall die Ansprüche ab und vermitteln (meist) auch übergreifendes Wissen.
Was die Mensen angeht kann ich nichts negatives vermerken. Für Großkantinenfraß ist das Essen wirklich gut und vor allem günstig. Für 2 Euro wird man hier locker satt. Selbst Vegetarier und Veganer müssen nicht hungern ;)
Ich würde im Großen und Ganzen auf keinen Fall von der RUB abraten, da ich glaube das es an vielen vielen anderen Unis was das Organisatorische angeht nicht besser aussieht. Jedoch sollte man sich Nerven wie Drahtseile und eine Engeldgeduld anschaffen bevor man sich hier für ein gesichtswissenschaftliches Fach einschreibt.