Meine Erfahrungen

Angewandte Informatik (B.Sc.)

  • Studieninhalte
    3.0
  • Dozenten
    2.0
  • Lehrveranstaltungen
    3.0
  • Ausstattung
    3.0
  • Organisation
    1.0
  • Literaturzugang
    4.0
  • Digitales Studieren
    3.0
  • Gesamtbewertung
    2.7
Ich war zu Beginn des Studiums sehr motiviert und habe mich auf die laut Internetseite und Modulhandbüchern modernen Inhalte gefreut. Leider muss ich am Ende zu dem Schluss kommen, dass jeder, der sich ein gut durchdachtes und modernes Informatikstudium wünscht, besser woanders studieren sollte.

Abgesehen von den Modulen der jeweiligen Studienrichtung (hier IT Sicherheit) sind die Module größtenteils theoretisch und veraltet - die Dozenten zu häufig lustlos und unwillig. Positive Ausnahmen bilden hier ganz klar die Dozenten der Module im Bereich IT-Sicherheit, Forensik und Softwaretechnik, die alles ihnen Mögliche tun, um den Studenten moderne Inhalte zu vermitteln. Auch das Modul Systemprogrammierung war gut durchdacht und die Lehrinhalte hatten für den Einstieg durchaus ihre Berechtigung.

Die Studienorganisation und Leitung haben zugelassen, dass einzelne, sehr gute Dozenten völlig überlastet sind. So fallen Vorlesungen auch ohne entsprechende Ankündigung regelmäßig aus, Seminare werden nicht vorbereitet oder es werden (was für mich mangels Anwesenheit besonders blöd war) keine Unterlagen zur Verfügung gestellt, mit denen man sich eigenständig in die Modulinhalte einarbeiten könnte.

Hinzu kam zu meiner Zeit, dass von 14 Wahlpflicht-Modulen nur 6 angeboten wurden. Meine Wahl ist dabei sehr unglücklich ausgefallen, weil ich mich - trotz dringender Warnung anderer Professoren - bei einer überforderten Dozentin eingeschrieben habe, die Vorlesungsunterlagen verwendet, die mindestens 20 Jahre alt sind und nicht mal engagiert genug war, zumindest das über 20 Jahre alte Hochschullogo zu ersetzen.

Dann gibt es da noch die Module, in denen statt des eigentlich interessanten Modulinhalts irgendwelche Blockchain-Weisheiten vermittelt werden, weil der Dozent sich da gerade so sehr profilieren kann. Für die Klausur wurde dann in ein Fragenkatalog herauszugeben, dessen im Rahmen der Vorlesung gegebene Antworten man im Grunde nur auswendig lernen musste. Wer nicht bei den entsprechenden Vorlesungen sein konnte, weil er krank ist oder so wenig privilegiert, dass er nebenbei arbeiten muss, hat Pech gehabt und muss sich mit einer schlechteren Note begnügen. Das kann man sowieso für mindestens 30% der Module sagen: Wer gut auswendig lernen kann, bekommt hier die besten Noten. Nicht die Leistung, sondern der Fleiß steht hier im Vordergrund.

Insgesamt lebt dieses Studium davon, erwachsene Studenten an's Händchen zu nehmen und wie Schulkinder durch die Module zu führen. Eigeninitiative und Selbstständigkeit sind größtenteils unerwünscht. Im sozialistischen Bildungssystem hatte das sicherlich seine Berechtigung, wenn ich aber sehe, dass erwachsenen Studenten "Hausaufgaben" aufgetragen werden und in vielen Modulen 1 zu 1 erklärt wird, wie sie die Prüfungen bestehen können, hat das mit wissenschaftlicher Bildung nicht mehr viel zutun. Man will hier auf Teufel komm raus alle durchziehen und hohe Absolventenquoten erreichen - auf Kosten der Qualität. Das hat sich auch in der heimischen Wirtschaft herumgesprochen, sodass die Abschlüsse kein sonderlich großes Ansehen genießen.

Die Krone setzte dem ganzen Elend ein Professor auf, der nicht bereit war, eine notwendige Vorklausur per E-Mail anzukündigen, weil er der Meinung ist, er müsse seine "Schüler" entgegen dem sächsischen Hochschulgesetz zur Anwesenheit in seinen Vorlesungen zwingen. Wohlgemerkt Vorlesungen, in denen die Atmosphäre so laut ist, dass man dem Dozenten auch trotz Mikrofon kaum folgen kann und die Modulinhalte so theoretisch und trocken vermittelt werden, dass man sich wie im Mathestudium fühlt. Während es anderen Hochschulen gelingt, in den (hier einfachen!) mathelastigen Fächern eine Brücke zur Praxis zu schlagen und die Studenten mit modernen Computeranwendungen gut aufs Berufsleben vorzubereiten, bleiben hier nur die Theorie und der eigenwillige Humor des Dozenten.

Es gibt an der Hochschule Mittweida einige wirklich engagierte und verständnisvolle Professoren, aber leider eben auch diese gedanklich im Sozialismus hängengebliebenen Experten, die es nicht für nötig halten, allen Studenten ein anständiges und praxisorientiertes Studium zu ermöglichen. Wenn ich mir die Qualität der Veröffentlichungen dieser Professoren angucke, können die Defizite in der Lehre nicht im hohen Forschungspensum begründet sein.

Wer hier in der Nähe wohnt, gut auswendig lernen kann und kein Problem mit Bevormundung und teilweise schlechter Organisation hat, kann hier ruhig studieren. Der Ort ist schön, es gibt ein paar Profs von denen man wirklich viel lernen kann, wenn sie Zeit haben und die meisten Profs sind bei Problemen ansprechbar und hilfsbereit.

Man sollte sich aber nicht einbilden, dass man am Ende irgendetwas von dem ist, was einem in dem Studiengangsflyer versprochen wird. Es werden einige gute Grundlagen gelegt, aber viel Potenzial verschenkt, weil zu viele rückständige Profs nicht bereit sind, ihre Lehrinhalte an die moderne Praxis anzupassen.
  • viele nette Dozenten, ein paar top gestaltete IT-Sicherheits-, Forensik- und Softwaretechnik-Module.
  • einige faule und unfähige Dozenten, viele veraltete Modulinhalte, schlechter Ruf.

Timo hat 14 Fragen aus unserer Umfrage beantwortet

Verglichen wird die Aussage des Rezensenten mit den Angaben der Kommilitonen des Studiengangs.
  • Wie ist die Parkplatz-Situation?
    Ich finde immer einen Parkplatz.
    Auch 100% meiner Kommilitonen sagen, es gibt ausreichend Parkplätze.
  • Gibt es organisierte Studentenpartys?
    Ich bin der Auffassung, dass es nur selten organisierte Studentenpartys gibt.
    75% meiner Kommilitonen geben an, dass unsere Hochschule eine Partyhochburg ist.
  • Wie gepflegt sind die Toiletten?
    Ich freue mich über die sehr sauberen Toiletten.
    Auch 67% meiner Kommilitonen freuen sich über sehr saubere Toiletten.
  • Gibt es eine Klimaanlage in den Hörsälen?
    Leider gibt es keine Klimaanlagen in den Hörsälen.
    63% meiner Kommilitonen freuen sich über Klimaanlagen in manchen Hörsälen.
  • Wie schwer war es, Anschluss in der Uni zu finden?
    Für mich war es nicht ganz so einfach, Anschluss in der Hochschule zu finden.
    Auch für 67% meiner Kommilitonen war es nicht so einfach, schnell Anschluss zu finden.
  • Wo wohnst Du?
    Ich wohne in meiner eigenen Bude.
    50% meiner Kommilitonen wohnen in einer WG.
  • Wie praxisnah ist Dein Studium aufgebaut?
    Ich beurteile mein Studium als sehr theoretisch.
    50% meiner Kommilitonen bewerten das Studium als sehr praxisnah.
  • Werden Vorlesungen häufig abgesagt?
    Ich bemängele, dass Vorlesungen ständig abgesagt werden.
    83% meiner Kommilitonen sagen, dass nur in Ausnahmefällen Vorlesungen abgesagt werden.
  • Wie hoch ist das Lernpensum?
    Ich bin durch das geringe Lernpensum unterfordert.
    für 67% meiner Kommilitonen ist das Lernpensum genau richtig.
  • Wie schwer ist es in einen Wunschkurs zu kommen?
    Ich bin sehr einfach in meine Wunschkurse gekommen.
    Auch 80% meiner Kommilitonen sind sehr einfach in ihre Wunschkurse gekommen.
  • Hast Du während der Studienzeit ein Praktikum gemacht oder geplant?
    Ich habe während der Studienzeit ein Praktikum gemacht oder geplant.
    50% meiner Kommilitonen haben während der Studienzeit kein Praktikum gemacht oder geplant.
  • Fühltest Du Dich bei der Studienplatzvergabe benachteiligt?
    Die Studienplatzvergabe empfand ich als gerecht.
    Auch 100% meiner Kommilitonen empfanden die Studienplatzvergabe als gerecht.
  • Fährst Du in den Semesterferien in den Urlaub?
    In den Semesterferien fahre ich immer in den Urlaub.
    50% meiner Kommilitonen fahren in den Semesterferien manchmal in den Urlaub.
  • Wann fängst Du meistens mit dem Lernen für Klausuren an?
    Meistens fange ich 1-2 Wochen vorher mit dem Lernen für Klausuren an.
    Auch 57% meiner Kommilitonen fangen etwa 1-2 Wochen vorher mit dem Lernen für Klausuren an.
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Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

3.3
Jacob , 19.01.2024 - Angewandte Informatik (B.Sc.)
4.3
Luca , 20.11.2023 - Angewandte Informatik (B.Sc.)
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4.0
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3.6
Justin , 17.08.2023 - Angewandte Informatik (B.Sc.)
4.0
Anna , 16.05.2023 - Angewandte Informatik (B.Sc.)
4.4
Franz , 29.04.2023 - Angewandte Informatik (B.Sc.)
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3.6
Cid , 04.12.2022 - Angewandte Informatik (B.Sc.)
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Conrad , 12.09.2022 - Angewandte Informatik (B.Sc.)

Über Timo

  • Alter: 30-32
  • Geschlecht: Männlich
  • Abschluss: Ja
  • Studienbeginn: 2018
  • Studienform: Studienrichtung IT-Sicherheit
  • Standort: Standort Mittweida
  • Schulabschluss: Fachhochschulreife
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 23.08.2021
  • Veröffentlicht am: 03.09.2021