Wenn Dozenten ihre Macht missbrauchen

Die Vorklinik der Zahnmedizin im Saarland muss etwas differenziert bewertet werden. Als Studienanfänger war der Einstieg sehr angenehm, die Fächer und Inhalte bisweilen so leicht, das man tatsächlich nicht sehr viel lernen musste und sich in die neue Stadt eingewöhnen konnte. Insgesamt haben sich die Dozenten, die wir uns mit den Medizinstudenten geteilt haben, überwiegend gut engagiert und sympathisch. Die Organisation der Uni ist jedoch eine absolute Katastrophe. Sei es die Anmeldung und Terminbekanntgabe des Vorphysikums oder die Beschaffung von Dokumenten durch das Studiendekanat, es wirkt alles absolut chaotisch und nicht durchdacht. Gerade auch die Zahnklinik soll weiterhin bis zum Abschluss viel Stress auslösen. Der größte Kritikpunkt jedoch sind mit Abstand die zahnmedizinischen Kurse. Auch hier wird man als Student sehr alleine gelassen, besonders technische Inhalte werden als bekannt vorausgesetzt, obwohl es offiziell heißt, man lernt die Inhalte in der Uni. Der absolut ausschlaggebende Grund, Zahnmedizin nicht in Homburg zu studieren, ist allerdings die Lehre von Prof. K.. Einerseits bekommen die Studenten nicht mal ein offizielles Skript, andererseits wird in Prüfungen erwartet, dass Fragen ausschließlich in seinen Worten beantwortet werden. Ich weiß nicht, warum es einem Professor nicht möglich ist, sich Antworten bei offenen Fragen differenziert durchzulesen und in Erwägung zu ziehen, weshalb Antworten dennoch richtig sein könnten. Dass einige Studenten wegen ihm das Studium abbrechen ist ein offenes Geheimnis, auch dass er zuweilen bis 40% eines Kurses durchfallen lässt. Ihm scheint es egal zu sein, dass die Studenten dadurch ein Jahr verlieren, ohne Garantie zu haben im folgenden Jahr einen Platz zu erhalten. Das ist natürlich nur möglich, wenn das Spiel mit dem Rauskicken weiter erfolgt. Als Student kann man sich auch nicht wehren, das gleiche Antworten bei verschiedenen Studenten unterschiedlich bewertet werden und auch nicht, dass nur er und seine Frau die Klausuren zu Gesicht bekommen. Wehren ist für uns Studenten im Studium keine Option, da von ihm nicht nur das Weiterkommen in den Kursen, sondern auch Physikum und Staatsexamen abhängen. Seine Position ist ohnehin der der Studenten weit überlegen. Auch wenn ich mich in Homburg stets sehr wohlgefühlt habe, weiß ich von Komilitonen, die wegen ihrer durch Prof. Karl verursachten Situation mindestens depressive Phasen erlitten haben. Hiermit möchte ich auf das große Problem aufmerksam machen. Alle anderen Dozenten erschienen mir stets den Studenten wohlgesinnt und für Medizin spricht daher auch nichts gegen Homburg.