Coole Projekte aber kein agiles Projektmanagement
Die vielen Gruppenarbeiten und Kooperationsprojekte mit Industrieunternehmen waren eine echte Bereicherung. Die für meinen jetzigen Beruf hilfreichste Vorlesung war eindeutig die Vorlesung Geschäftsmodelle. Hier wurden aktuelle Templates für Business Modell Innovation behandelt, die sich auch für die agile Arbeitsweise eignen. Das agile Projektmanagement war allerdings kaum Bestandteil im Studiengang, was ich persönlich bei einem Studiengang, der sich „Product Innovation“nennt, sehr schade finde. Stattdessen lernt man in der Vorlesung Innovationsmanagement nur klassische, sukszesive Innovationsprozesse kennen, die den volatilen Marktbedingungen heute immer weniger gerecht werden. Der Studiengang fokussiert sich stark auf die Machbarkeit von Innovation und beschäftigt sich daher viel mit der Frage: Wie man Innovationen richtig baut? Die Wünschbarkeit und Marktfähigkeit von Innovationen kommt hingegen viel zu kurz. Meiner Meinung sollte es mehr um Folgende Fragen gehen:
- Welches Problem/Bedürfnis haben Kund:innen/ Nutzer:innen
- Ist das identifizierte Problem groß und real genug, damit es gelöst werden muss?
- Was wollen Kund:innen erreichen?
- Sind Kund:innen so stark interessiert, dass sie für die Lösung Geld ausgeben würden?
- Lässt sich die Lösung als ein profitables Geschäftsmodell am Markt etablieren (Business Case)?
Erst wenn bewiesen ist, ob eine generelle Wünschbarkeit für eine Lösung vorhanden ist, stellt sich mir die Frage: Wie kann ich es bauen?
Es gibt inzwischen zahlreiche Methoden und Ansätze in der Literatur wie man (radikale) Innovationen messbar macht und mit denen sich diese für mich elementaren Fragen beantworten lassen. Bspw. durch zahlreiche Testing-Methoden, die einen nutzer:innenorientierten und iterativen Innovationsprozess ermöglichen.
Im Studiengang Product Innovation hat mir das komplett an Inhalten gefehlt. Ich hatte mir erhofft, dass in der Vorlesung Innovationsmanagement/ Innovationsprozess und Innovationscontrolling zu lernen. Von der Vorlesung Innovationscontrolling war ich besonders enttäuscht, da man lediglich einen klassischen Projektplan für einen Messebesuch einer fiktiven Firma aufstellen muss. Ich hatte mir erhofft zu lernen, wie man Innovationen messbar macht und Innovationsportfolios steuern kann, um so besser strategische Entscheidungen treffen zu können. Daher war ich sehr enttäuscht.
Klassisches Projektmanagement ist natürlich wichtig und das erlangte Wissen wird mir hier auch weiterhelfen. Wenn ich aber eine Sache Verbessern könnte, dann wäre es die Einführung von agilem Projektmanagement indem agile Arbeitsweisen/ Methoden wie Design Thinking, lean startup, Business Modell Innovation, scrum gelehrt werden. Die Vorlesung Innovationscontrolling würde ich außerdem komplett neu denken, denn mir hat das gar nichts gebracht.
Ich kann den Studiengang jedem empfehlen, der lernen möchte wie man die Machbarkeit von Innovationen validiert. Wer lernen möchte, wie man die Wünschbarkeit und Marktfähigkeit von Innovationen validiert, oder wie agiles Projektmanagement funktioniert könnte evtl. enttäuscht sein.
Micdrop.
Roman hat 14 Fragen aus unserer Umfrage beantwortet
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Ich ärgere mich über die schlechte Anbindung der öffentlichen Verkehrsmittel.
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Auf dem Campus fühle ich mich nicht wohl.
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Ich finde fast nie einen Parkplatz.
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Ich habe nie ein Problem damit, einen Sitzplatz im Hörsaal zu finden.
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Mit den Öffnungszeiten des Sekretariats bin ich sehr zufrieden.
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Ich sage, die Hochschule liegt leider am Ende der Welt.
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Ich bin der Auffassung, dass die Luft in den Hörsälen ok ist.
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Ich freue mich über Klimaanlagen in manchen Hörsälen.
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Ich bezeichne die Hochschule als teilweise barrierefrei.
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Mein Studium ist sehr praxisnah gestaltet.
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Ich bin sehr einfach in meine Wunschkurse gekommen.
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Ich bin mir unsicher, ob die Wahl meines Studiengangs richtig war.
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Für mich gibt es genug Orte zum Lernen in der Hochschule.
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Ich fühle mich durch mein Studium gut auf das Berufsleben vorbereitet.
Kommentar der Hochschule