Auf jeden Fall noch Luft nach oben

Das erste Semester diente in erster Linie zum Aussieben. So wurde das erste Programmiermodul meiner Meinung nach absichtlich straff aufgezogen, um es allen, die noch keinerlei Programmiererfahrung hatten, sehr schwer zu machen. Die sogenannte Regelstudienzeit von 6 Semestern ist (wie in den meisten Studiengängen) für bestimmt 50% der Studenten nicht mehr als ein schlechter Witz. Gepaart mit einer geradezu lächerlich schlechten Organisation bspw. bei der Immatrikulation und bei einigen Prüfungsanmeldungen sowie dem generell vorherrschenden Chaos auf allen TU-Webseiten (vier verschiedene Plattformen, manche Module haben zwei bis drei völlig verschiedene Namen, das System zur Prüfungsanmeldung erfordert eine Menge Geduld und ist an keiner Stelle intuitiv gestaltet, wichtige Informationen sind oft versteckt) löst das bei vielen Erstsemestern Panik und Verunsicherung aus. Hat man sich in diesem Chaos erstmal zurechtgefunden, genießt man jedoch vergleichsweise viele Freiheiten: Vorlesungen sind generell keine Pflichtveranstaltungen (muss aber nicht immer und überall so sein!), es gibt immer mehrere Termine für Tutorien und bei fast jedem Prof die Möglichkeit, Sprechstunden zu besuchen. In manchen Modulen gibt es Hausaufgaben, die zu 3/4 bearbeitet werden müssen, um zur Klausur zugelassen zu werden, oder eine Scheinklausur.

Stört man sich also nicht allzu sehr an der (leider üblichen) Massenabfertigung zu Beginn des Studiums und ist bereit, sich bürokratischen und organisatorischen Hürden zu stellen, ist man hier gut aufgehoben. Ein gewisses Maß an Selbstständigkeit sollte ebenfalls vorhanden sein, denn auch, wenn die Auskünfte von Dozenten/Tutoren zumeist sehr hilfreich sind, ist das bei den meisten zur Verfügung gestellten Lehrmaterialien eher nicht der Fall.
Am wichtigsten ist und bleibt aber unabhängig von Uni, Dozenten und Profs die eigene Motivation und die Erkenntnis, dass man sich tatsächlich für das Studium interessiert. Immerhin hat man ja am Ende auch irgendwas davon :).