Vorheriger Bericht
Inspirierend
Gemischte Gefühle
Nach vier Jahren an der HBK habe ich nun meinen Bachelor im Fach Visuelle Kommunikation und darf mich nun offiziell Grafikdesignerin nennen. Das blöde daran: Ich kann nur die Hälfte von dem, was ein*e gute*r Grafikdesigner*in können sollte. Das liegt daran, dass wir im Laufe unseres verhältnismäßig langen Studiums nicht annähernd genug relevante Inhalte vermittelt bekommen haben. Das Studium war sehr frei und künstlerisch ausgelegt und basic Skills wie die Adobe Programme mussten wir uns selbst aneignen. Uns wurde zu Beginn des Semesters ein Thema vorgegeben (wenn überhaupt) und dazu durften wir dann mehr oder weniger komplett frei ein Projekt erarbeiten, ohne richtiges Feedback und ohne wirkliche Kritik und am Ende haben wir sowieso alle schlimmstenfalls eine 2.0 bekommen. Die Ansprüche an sich selbst sind dadurch von Semester zu Semester gesunken und nun bin ich fertig und fühle mich kaum befähigt, meinen Beruf auszuüben. Meinen Kommiliton*innen geht es genau so. Obendrein ist die Organisation der gesamten Hochschule eine Katastrophe und auf Noten von einzelnen Dozenten wartet man teilweise 3 Jahre und muss selbst der Bachelornote wochenlang hinterherrennen. Mir hat das Studium selbst viel Spaß gemacht, das lag aber an den Leuten und weder am Studiengang selbst, noch an den Dozenten oder der Hochschule. Ich würde es wirklich nicht weiterempfehlen, da ich von Freunden und Bekannten weiß, dass man an anderen Hochschulen im gleichen Studienfach sehr viel mehr lernt.
Wie reagiert deine Hochschule auf die Corona-Krise?
Hier habe ich kaum Erfahrungen zu teilen, da ich 2020 bereits in der Bachelorphase war und keinen online Unterricht mehr hatte, bis auf die Kolloquien zur BA. Hier lief alles soweit okay, nur mein älterer Zweitprüfer kam mit der Technik nicht so gut klar (was für einen Grafikdesign-Prof eigentlich schon irgendwie Grundvoraussetzung wäre). Mit den anderen Dozenten hat es, auch Kommiliton*innen zufolge, wohl gut geklappt.