Ist da jemand mit Fluxkompensator?

Ich war einer der Ersten, der diesen Studiengang begonnen hat. Bezüglich geändertem Studieninhalt und Studienverlauf nach meiner Zeit kann ich daher keine Aussage treffen. Nur über die Zeit, die ich dort abgesessen habe.

Bereits kurz nach Beginn des Studiums wurde sehr deutlich erkennbar, dass es keinen wirklichen roten Faden in diesem Studiengang gibt. Nach den grundlegenden Rausschmeißer Fächern im Grundstudium folgten allerhand unterschiedlicher Fächer aus allen erdenklichen Bereichen. Die meisten gingen dabei nicht über absolut grundlegendes Wissen hinaus (sehr schade!). Um das zu kompensieren, wurden einfach nur mehr unnütze aber wunderbar klingende Fächer dazu genommen, um auf das geforderte Arbeitspensum zu kommen.

Gerade im naturwissenschaftlichen Bereich z.B. Thermodynamik oder auch Elektrotechnik (als Vorbereitung für die Energie-Vertiefungsrichtung) könnte man deutlich mehr investieren und dafür andere Fächer herausnehmen, bei denen mir bis heute der Sinn und Zweck nicht einleuchtet. Dazu kommt noch, dass die Inhalte der Lehrveranstaltungen zwischen den Professoren überhaupt nicht abgestimmt sind und es deshalb oft zu unnötigen Wiederholungen kommt. Aus diesem Grund durfte ich in 4 verschiedenen Klausuren die Bedeutung von "Nachhaltigkeit" vorbeten. Jetzt wirst du dir vielleicht denken: Was beschwert der sich, das ist doch super easy und voll praktisch! Das dachte ich bei der 3. Wiederholung auch noch... bei der 4. kam ich mir dann irgendwie verars*** vor...
Wer allerdings Bock auf Allgemeinbildung hat, aber zu faul ist, es sich selbst beizubringen, der bekommt hier regelmäßig 300 Seiten Skripte zum Bulimie-Auswendiglernen vorgesetzt. Vollkommen ineffizient und zudem nervenzerschmetternd. Glücklicherweise habe ich das Meiste davon schon lang wieder vergessen (spätestens eine Woche nach der Klausur), und verschwende daher nur selten einen Gedanken daran. Ein weiteres Manko ist die dürftige Ausrüstung an PC´s und Programmen. Hier fließt das Geld definitiv in andere Fakultäten.

Ich habe diesen Studiengang begonnen, da mich der Bereich Erneuerbare Energien interessiert und dieser als Vertiefungsrichtung angeboten wird. Obwohl die wenigen Vorlesungen dazu ausgesprochen gut sind (sehr kompetenter und netter Professor), ist dieser Bereich dennoch viel zu dünn vertreten.
Das wiederum bringt mich nun in die unangenehme Lage, dass ich bei vielen Masterstudiengängen in diesem Bereich als "nicht qualifiziert" eingestuft werde und daher, trotz guter Abschlussnote, eine Absage nach der anderen ins Haus flattert.
Sehr ärgerlich!

Diejenigen, die mit der Ressource Wasser arbeiten wollen oder ein Mischmasch aus Wirtschaftsingenieurwesen und Umweltthemen suchen, finden hier sicher ihr Glück. Für alle, die nach dem Bachelor ebenfalls einen Master im Bereich Erneuerbare Energien o. Ä. anstreben, kann ich diesen Studiengang aus besagten Gründen nicht empfehlen.

Ich hoffe inständig, dass dieser Studiengang in Zukunft in zwei Studiengänge Wasser / Erneuerbare Energien aufgeteilt wird, denn so wie er jetzt ist, verschwenden Leute wie ich nicht nur ihre kostbare Zeit, sondern dazu eine enorme Menge an Nerven.

PS: Falls jemand zufällig einen Fluxkompensator hat oder einen Marty McFly kennt, bitte melden! Ich will meine Zeit verlorene Zeit zurück.