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Frankfurt ja, Sinologie NEIN

Sinologie (B.A.)

  • Studieninhalte
    1.0
  • Dozenten
    3.0
  • Lehrveranstaltungen
    2.0
  • Ausstattung
    2.0
  • Organisation
    1.0
  • Gesamtbewertung
    1.8
Das erste Jahr bei der Sinologie Frankfurt ist gut durchdacht: Intensive Sprachkurse von Muttersprachlern und erste Einführung in Kultur & Geschichte. Das dritte Semester muss der Student im chinesischssprachigen Ausland verbringen - was einerseits gut ist, um auch für sich zu überprüfen, ob der Studiengang tatsächlich das richtige ist, andererseits schlecht, weil es keine ausreichenden Stipendienmöglichkeiten gibt und man aus dem Auslandssemester nach nur einem Jahr Sprachkurs einfach nicht so viel "herausholen" kann. Da wäre sicherlich das Auslandssemester ein Jahr später viel besser angesetzt gewesen.

Nachdem man aus China zurückkehrt, wird die Qualität und "Sinnhaftigkeit" des Studiums dann leider immer schlechter. Im Gegensatz zu anderen Universitäten, die Sinologie anbieten und das Fach oft in "klassischen" und "modernen" Schwerpunkt spalten, wird hier alles ein bisschen angerissen, aber nichts wirklich gemacht. Einen kompletten Überblick über die chinesische Geschichte? Fehlanzeige. Der Fokus liegt auf der Zeit vor der Republiksgründung und kurz danach, das wird dann aber - ähnlich wie bei den NS-Themen in der Schule - wieder und wieder durchgekaut.

Leitende Professoren und deutschstämmige Lehrpersonen sind zum Großteil offensichtlich kaum bemüht, den Studiengang nach Interessen ihrer Studenten umzugestalten und zu zeigen, dass sie gerne Wissen weitergeben - und auch selbst up-to-date sind.
Die chinesischstämmigen Sprachlehrer sind alle sehr freundlich und bemüht, allgemein herrscht aber im gesamten Instituts eher eine negative Stimmung, was auch von mangelnder Motivation und schlechter Organisation herrührt.
Die Studieninhalte sind im Angebot eher mau; viele Veranstaltungen wiederholen sich von Semester zu Semester nach Fließbandsystematik, und Auswahlmöglichkeiten sind praktisch nonexistent.

Die Sinologie wird sich wohl mindestens noch bis 2018 auf dem Campus Bockenheim befinden, der jedoch immer mehr vernachlässigt wird. Es gibt keine offene Mensa mehr, nur noch eine vollkommen überfüllte Cafeteria. Die Umgebung ist zwar schön und verspricht typisches "Studentenleben", aber die Zustände am Campus selbst sind eher mangelhaft.

Die Uni Frankfurt bietet zwar viele fächerübergreifende Möglichkeiten, z.B. durch das Gender-Studies-Programm beim Cornelia-Goethe-Centrum und diverse Angebote des Career Centers. Fast alle (abgesehen von naturwissenschaftlichen) Studiengänge sind auf dem Westend-Campus angesiedelt, wo bessere Zustände herrschen.
Aber: Ich rate dringend davon ab, wegen der Sinologie nach Frankfurt zu gehen. Es gibt genug andere Universitäten, die den Studiengang in einer besser durchdachten Struktur anbieten und auch auf mehr auf Austausch bedacht sind, z.B. Heidelberg. Legt ihr Wert auf ein Auslandssemester, seht euch z.B. Tübingen als Alternative an.
Viel Erfolg! :)

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

3.1
Alexander , 06.02.2024 - Sinologie (B.A.)
4.0
Sophie , 16.01.2024 - Sinologie (B.A.)
2.0
Marie , 25.10.2021 - Sinologie (B.A.)
3.0
Marie , 09.07.2021 - Sinologie (B.A.)
4.0
Ha. , 15.05.2020 - Sinologie (B.A.)
3.8
Osman , 06.11.2019 - Sinologie (B.A.)
2.3
anonym , 27.09.2018 - Sinologie (B.A.)
3.2
Yasmin , 05.08.2018 - Sinologie (B.A.)
3.8
Leonie , 09.12.2017 - Sinologie (B.A.)
4.2
Saskia , 06.04.2017 - Sinologie (B.A.)

Über Anonymous

  • Alter: 21-23
  • Geschlecht: Männlich
  • Abschluss: Ich studiere noch
  • Studienbeginn: 2011
  • Studienform: Hauptfach mit einem Nebenfach
  • Standort: Campus Westend
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 25.08.2015
  • Veröffentlicht am: 25.08.2015