Soziales Miteinander mangelhaft

Auf Empfehlung eines Kommilitonen möchte auch ich hier meine Eindrücke des bisherigen Studentenlebens teilen:

Die Erfahrung des Studentenlebens an der HFU ist geprägt von Herausforderungen und Enttäuschungen, die eine klare Bewertung des Studiums ermöglichen. Trotz der Vorstellung eines idealen Studentenlebens, das oft von anderen Akademikern propagiert wird, zeigt sich, dass die HFU nicht unbedingt ein Ort ist, an dem man sein Studium in vollen Zügen genießen kann. Die begrenzten Möglichkeiten zur persönlichen Entwicklung und zum sozialen Engagement führen dazu, dass Studierende sich frustriert oder sogar vereinsamt fühlen, besonders wenn sie keine regelmäßigen Ausflüge nach Hause (z.B. aufgrund der Entfernung) unternehmen können. Im Vergleich dazu bieten Großstädte deutlich mehr kulturelle und soziale Möglichkeiten, die das Studentenleben bereichern.

Die Bewertung des Studiengangs und der Hochschule ist gemischt. Obwohl der Lehrplan ein breites Spektrum an Themen abdeckt und die Klausuren machbar sind, erfordert das Studium dennoch Zeit und Mühe. Die Möglichkeit, Prüfungen theoretisch unbegrenzt oft zu wiederholen, bietet jedoch hingegen Sicherheit, birgt jedoch auch das Risiko von zahlreichen Zwischensemestern, wie einige Kommilitonen es tun.

Ein deutliches Defizit liegt im sozialen Gefüge der Hochschule. Das Fehlen von Vereinsaktivitäten und das Wochenendpendeln vieler Kommilitonen tragen dazu bei, dass ein lebhaftes Studentenleben kaum möglich ist. Die Stadt Furtwangen bietet wenig berufliche Perspektiven und trägt dazu bei, dass die Bekanntschaften mit der Zeit verblassen werden, da die jungen Leute nur für das Studium dort sind.

Die irreführende Bewerbung des Studiengangs als stark feuerwehrlastig, obwohl er ein breites Themenspektrum abdeckt, ist ebenfalls problematisch und führt zu fehlender Transparenz seitens der Hochschule, was potenzielle Studienanfänger in die Irre führt. Das Studium befasst sich nur minimal mit Feuerwehr! Die Bewerbung des Studienganges auf Instagram bildet leider nicht alle Themen des Studiums ab, weshalb überwiegend Feuerwehr-Affine Personen angeködert werden.

Im Bereich Security werden zu wenige Fachvorträge bzw. Exkursionen angeboten. Hier ist großes Entwicklungspotenzial.

Zusammenfassend weist die HFU einige positive Aspekte auf, wie machbare Klausuren und ein breit gefächertes Studium. Jedoch sind auch wesentliche Mängel vorhanden, darunter ein fehlendes soziales Gefüge, irreführende Bewerbung des Studiengangs und begrenzte Freizeitmöglichkeiten. So muss man für Klamottenläden in die nächste Stadt fahren, die 30 Minuten entfernt ist. Potenzielle Studierende sollten daher gewarnt sein, bevor sie ihre Zeit und Energie an einer Hochschule investieren, die solche Probleme aufweist.

Müsste ich nochmal eine Studienwahl treffen, so würde ich mir wahrscheinlich für einen konventionellen Studiengang, wie z.B. Wirtschaftsingenieurwesen, an einer heimischen FH/Uni entscheiden, der mir die Möglichkeit bietet parallel zum Studium in der örtlichen Feuerwehr weiterhin aktiv zu bleiben, Einsatzerfahrung zu sammeln und mich fortzubilden. Mit Abschluss eines solch generalistischeren Studienganges steht einem, dank der heutigen Offenheit der Dienstherren, immernoch die Tür zur Berufsfeuerwehr offen.