Unzureichend für angehende Brandschutzexperten

Security & Safety Engineering (B.Sc.)

  • Studieninhalte
    3.0
  • Dozenten
    3.0
  • Lehrveranstaltungen
    3.0
  • Ausstattung
    4.0
  • Organisation
    5.0
  • Literaturzugang
    4.0
  • Digitales Studieren
    1.0
  • Gesamtbewertung
    3.3
Was ich gerne vorher gewusst hätte:

Zurzeit befinde ich mich im dritten Semester (Regelstudienzeit -> Grundstudium mit NaWi Grundlagen habe ich also hinter mir) des Bachelor-Studienganges "SSB". Um potentiellen Studienanfängern ein ehrliches Bild des Studiums zu vermitteln, möchte ich hier von meinen Erfahrungen der bisherigen 13 Monate berichten.

- Von der Kommunikation zwischen Hochschule und Studenten passt alles. Es finden regelmäßig einige Veranstaltungen z.B. Fakultätsfest o.Ä. statt, wozu auch die Studierenden bzw. Angehörige eingeladen sind. Die Kommunikation per Uni-Mail & co funktioniert, sofern kein Cyber-Angriff erfolgt ist, in der Regel reibungslos.

- Inhaltlich ist der Studiengang breit gefächert. Neben ingenieurtypischen Grundlagenfächern wie Mathe, Physik, Chemie werden bereits in den ersten beiden Semester Einführungsveranstaltungen angeboten, die in die verschiedenen Themen einführen. So gibt es z.B. das Gefahrstofflabor, in welchem man verschiedene Versuche u.a. zur Inhibition von Schwermetallen auf die Zellentwicklung macht. Das Modul "Einführung in Security & Safety" bringt den Studenten Begriffe rund um Risiko, Arbeitssicherheit und Brandschutz bei. Im mittlerweile dritten Semester stelle ich aber fest, dass insbesondere in Security (Unternehmenssicherheit) 2 Sachverhalte aus Security 1 gefühlt nur wiederholt werden.

- Das bringt mich schon zu meinem nächsten Punkt: Die unterschiedliche Qualität der Lehrveranstaltungen bzw. Dozenten:
Einige Profs/Lehrbeauftragte sind sehr motiviert und unterstützen die Studenten. So werden beispielsweise Lehrveranstaltungen spontan in Hybrid gehalten, wenn die Studenten es glaubwürdig rüberbringen, dass sie erkrankt sind oder vorverlegt, um ein verlängertes Wochenende in der Heimat zu ermöglichen. Die Mitschriebe solch motivierter Profs werden im Anschluss an die Vorlesung auch hochgeladen, was eine eigenständige Nacharbeitung deutlich vereinfacht.
Andere Lehrbeauftragte sehen das etwas anders, so dass die Erwartungshaltung ganz klar ist, dass die Studenten in Präsenz aufkreuzen und fleißig 90-180 Minuten mit zuhören und Notizen machen.
Besser wäre es außerdem, wenn die Vorlesungen von Grund auf hybrid wären, so dass man auch aus der Heimat teilnehmen kann oder die Inhalte außerhalb der regulären Vorlesungszeiten nachholen kann, zum Beispiel um an einem Tag pro Woche in einem Werkstudentenjob zu arbeiten.

- Zum Thema Grundstudium fertig:
Das Grundstudium ist für ehrgeizige Studenten, die wissen wohin sie mal wollen und dementsprechend motiviert an die Sache gehen (getreu dem Motto: "Dann hat man es hinter sich") definitiv machbar. Es werden Tutorien (die mal gut & mal schlecht sind) angeboten und für die verschiedenen Lehrveranstaltungen gibt es in der Bibliothek entsprechende Fachliteratur, die zum Nachschlagen verwendet werden kann. Bei den Ingenieurtypischen Fächern kommt man auch mit YouTube-Videos gut durch.
Als wir angefangen habe, waren wir 28 Leute. Mittlerweile haben 4 Leute das Studium abgebrochen, weitere 5 sind im B-Semester. ~15 sind regulär mit dabei und der Rest auch, hat aber noch Klausuren offen.

-Thema WPVs:
Später im 6 und 7 Semester müssen WPVs belegt werden. Hat man das Grundstudium geschafft, so darf man welche vorziehen. Jenes Vorhaben ist bei mir aber gescheitert, da von den insgesamt rund 20 angebotenen Kursen etwa nur 8 Stück jetzt im Wintersemester angeboten werden. Die WPV "Qualifizierung nach § 34 a GewO" wurde spontan abgesagt, schade! Die Hoffnung im dritten Semester irgendwie mehr in die Richtung Brandschutz zu kommen erfüllte sich leider nicht. WPVs wie Betrieblicher Brandschutz, Brandschutz in Sonderbauten oder Ausgewählte Kapitel des VB werden aktuell gar nicht angeboten oder erfordern mindestens den Abschluss des 5. Semesters. Die anderen angebotenen und auch von den Voraussetzungen machbaren WPVs beziehen sich nur auf Unternehmenssicherheit, Objektsicherung und co.

-Leben im Furtwangen:
Die Mieten für WG-Zimmer sind in Ordnung. Für 300-350€ findet man sicher etwas.
Die ÖPNV-Anbindung ist katastrophal. Für jemanden der aus einem Ballungsraum kommt, ist es echt ein Kulturschock, dass Furtwangen keinen Bahnhof hat. Der nächstgelegene Bahnhof ist Triberg, was ca. 25 Minuten entfernt ist.
Zum Wetter: gefühlt regnet es in Furtwangen jeden Tag, wenn nicht gerade April bis September ist. Im Winter schneit es en Masse, was man so oder so sehen kann.
Das lokale Fitnessstudio kostet 55 €, ob einem das Wert ist, muss man selber entscheiden können. Jede Kette wie CleverFit & co ist m.M.n. besser ausgestattet.

Dass Furtwangen ein Kaff ist, wird einem spätestens in der zweiten Woche klar, wenn man auf der Straße gefühlt immer die gleichen Leute sieht.

Einige Kommilitonen bringen es sogar so weit, dass sie *jedes* Wochenende in die Heimat fahren. So extrem habe ich es mir tatsächlich nicht vorstellen können, aber ok.

- Zur Freiwillige Feuerwehr Furtwangen:
Von den je nach Semester 10 bis 40 Studienanfänger ist mindestens die Hälfte bei einer Hilfsorganisation, was keine Frage: gut für das Miteinander untereinander ist. Zugleich wird das aber auch zum Nachteil, denn die Feuerwehr Furtwangen nimmt insgesamt nur 5-7 Studenten insgesamt auf. Bei etwa 20 "Feuerwehr-Studenten" je Semester, gibt es demnach rund 120 Feuerwehrinteressierte Studeten in Furtwangen. Um zu erkennen, dass dies unvereinbar ist, muss man kein Albert Einstein sein.
Schade, wenn bei einem Studieninfotag insbesondere von einem Prof, der selber in der Feuerwehr aktiv ist, die Hoffnung gemacht wird, dass die örtliche Feuerwehr regelmäßig Studenten mit Vorerfahrung aufnimmt, sich das dann aber auf einen schwindend kleinen Teil bezieht.
Die Aussage "Wenn Sie beabsichtigen nach dem Studium zur Feuerwehr zu wollen, versuchen Sie es mal im Nachbarort." macht rein gar keinen Sinn, da dieser Nachbarort 10 Minuten Fahrzeit entfernt ist und hier generell im Jahr nur 20-100 Einsätze gefahren werden.
(Drei mal klopfen auf Holz an dieser Stelle, das ist ja doch auch ein gutes Zeichen, wenn keiner Hilfe braucht!)

Zuletzt noch zwei allgemeine Anmerkungen:
Zum WiSe 23/24 gab es eine kleine Änderung der SPO, bitte informiert euch daher genau, inwiefern eine Änderung eingetreten ist. [...]
Fazit: Informiert euch ausgiebig über den Studiengang, setzt euch in die Vorlesungen mal mit rein und sprecht ausgiebig mit den Studenten hier vor Ort. Die Studienbotschafter würde ich nicht so ernst nehmen, da diese natürlich von der Hochschule bezahlt werden und daher nicht objektiv neutral sprechen werden. Hoffnungen wie "hier wird groß Brandschutz gelehrt", würde ich nicht so ernst nehmen. Dazu fehlen mir hier einige wichtige Inhalte z.B. in Bezug auf Statik, die bspw. an der TH Köln oder in Magdeburg gelehrt werden.

Wer einen groben Überblick über die ganzen Sicherheitsthemen haben möchte, ist hier sicherlich nicht verkehrt, jedoch bietet das Studium keine fachlichen Vertiefungsmöglichkeiten. Sollte also bereits eine Berufsausbildung mit gesichertem beruflichen Interesse an den Themen Brandschutz/Gefahrenabwehr vorhanden sein, würde ich es mir mehrmals überlegen hier anzufangen!
[...]* Text wurde aufgrund eines Verstoßes gegen unsere Teilnahmebedingungen am 30.11.2023 redaktionell angepasst.
  • breit gefächerte Inhalte, Vorlesungen mit nur 15-25 Leuten
  • alles und docht nichts so richtig, keine Vertiefung in Richtung Brandschutz

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

3.0
Christoph , 11.02.2024 - Security & Safety Engineering (B.Sc.)
3.9
Melissa , 05.02.2024 - Security & Safety Engineering (B.Sc.)
3.6
Arne , 27.01.2024 - Security & Safety Engineering (B.Sc.)
4.1
Silas , 17.12.2023 - Security & Safety Engineering (B.Sc.)
4.0
Lucas , 02.09.2023 - Security & Safety Engineering (B.Sc.)
3.9
Alfred , 18.08.2023 - Security & Safety Engineering (B.Sc.)
4.3
Felix , 16.08.2023 - Security & Safety Engineering (B.Sc.)
3.7
Alexander , 15.05.2023 - Security & Safety Engineering (B.Sc.)
3.0
Peter , 12.05.2023 - Security & Safety Engineering (B.Sc.)
4.3
Pieter , 27.03.2023 - Security & Safety Engineering (B.Sc.)

Über Anonym

  • Alter: 21-23
  • Geschlecht: Männlich
  • Abschluss: Ich studiere noch
  • Aktuelles Fachsemester: 3
  • Studienbeginn: 2022
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort Furtwangen im Schwarzwald
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 16.11.2023
  • Veröffentlicht am: 30.11.2023