Interesantes Studium mit kleineren Mängeln

Das Studium in Halle ist stark forschungsorientiert. Dementsprechend wird viel Wert auf eine gute methodische Ausbildung gelegt. Die meisten Veranstaltungen haben interessante Themen, auch wenn die Dozenten unterschiedlich stark ambitioniert sind. Zurzeit wandeln sich auch die Veranstaltungsstrukturen. Die typische Seminarstruktur, die sich durch schlechte Vorträge und minimalen Erkenntniszuwachs ausgezeichnet hat, weicht inzwischen neuen Formen wie Posterpräsentationen oder stationsbasiertem, stärker praxisorientiertem Unterricht. Positiv hervorzuheben ist in jedem Fall das gute Verhältnis zwischen Dozenten und Studenten, was natürlich auch durch die geringe Studentenzahl (ungefähr 60 Mann) gegeben ist. Der Zustand des Instituts ist jedoch eine Katastrophe. Man merkt leider an allen Ecken, dass das Geld fehlt und Psychologie in Halle alles andere als gefördert wird. Schade eigentlich. Leider sieht es zurzeit aber auch nicht danach aus, dass sich das im Wesentlichen ändert.
Das Studium an sich ist vor allem in der Prüfungszeit sehr stressig (aber welches Studium ist das nicht). Der Umfang der einzelnen Module variiert stark. Praktische Kompetenzen werden leider kaum vermittelt, die Dozenten sind aber, wie bereits geschildert, für neue Lehr- und Lernformen offen.
Die Stadt an sich ist eine sehr schöne Studentenstadt, die viel mehr zu bieten hat als viele denken und daher auch nicht nur der hässliche kleine Bruder von Leipzig ist ;) Nicht zu klein und dennoch überschaubar. Preiswert. Grün (wenn man die Neustadt meidet).
Alles in allem auf jeden Fall zu empfehlen, wenn man sich mit der dürftigen Ausstattung arrangiert und stattdessen lieber eine Person ist als nur eine Nummer, wie es an vielen Unis der Fall ist.