Empirisches Arbeiten im Fokus

Ich habe den Studiengang der Politikwissenschaften an der Uni Mannheim als gut organisiert und auf einem hohen fachlichen Niveau erlebt. Den Großteil der Dozierenden habe ich als sehr motiviert erlebt und bei Fragen bezüglich Hausarbeiten o.ä. wurde sich in den Sprechstunden immer viel Zeit genommen.
Der Studiengang schult im analytischen Denken und eröffnet damit eine spannende Blickweise auf politische Themen. Insbesondere im ersten und zweiten Semester gibt es viele Statistik-Module, in den nachfolgenden Semester benötigt man die Kenntnisse um sie in Hausarbeiten anzuwenden. Ich empfinde es als bereichernd Grundlagen der Empirik erlernt zu haben und mir ein eigenes Bild über Studienergebnisse machen zu können. Gerade in einer Zeit in der "Fake-News" in Teilen der Bevölkerung politische Meinung prägen, erachte ich das als wichtig.
Anderseits hatte ich den Eindruck, dass durch den ausgeprägten Fokus anderes schon unter den Tisch fällt. So gab es beispielsweise keine Vorlesungen zu politischer Theorie. Auch aktuelle politische Ereignisse finden eigentlich keinen Platz im Studium. Falls man Lust auf politische Diskussionen, politische Theorien und auf die Betrachtung von Hintergründen politischer Entscheidungen hat, ist man an der Uni Mannheim eher falsch. Auch hatte ich den Eindruck, dass ein hoher Leistungsdruck unter den Studierenden herrschte, insbesondere auf Grund der hohen statistischen Anforderungen.
Noch anzufügen ist, dass die Uni Mannheim sehr viele Partneruniversitäten im Ausland hat und ein Auslandssemester mehr Regel als Ausnahme ist. Die Begleitung im Auslandssemester, als auch die Organisation im gesamten Studium, habe ich als sehr gut empfunden. So gibt es z.B. auch ein gutes System der Kursvergabe und man bekam eigentlich fast immer einen der priorisierten Kurse.