Anonymes Studium mit guter Bibliotheksausstattung

Leider war das Studium in Hamburg genau so, wie man es sich einer Massenuni in der Großstadt vorstellt: sehr anonym mit schlechter Betreuung. Wenn die Professoren Zettel für ihre Sprechstunden ausgehängt haben, waren die innerhalb kürzester Zeit voll und man merkte in der Sprechstunde selbst, dass sie sich wenig bis gar nicht mit den zu besprechenden Haus- oder Abschlussarbeitsthemen auseinandergesetzt hatten.
Die Qualität der Lehrveranstaltungen schwankte stark. Einige Dozenten und Professoren baten gut organisierte und aufbereitete Seminare an, andere setzten nur auf selbst erarbeitete Referate der Teilnehmenden, ohne dass das vernünftig nachbesprochen worden wäre. Die Themen-Auswahl änderte sich von Semester zu Semester: mal wollte man am liebsten alle Seminare belegen, manchmal gar keines.
Enge Freundschaften sind kaum entstanden, da sich die Freizeit der meisten Studierenden außerhalb des Campus abspielte.
Dafür war die Ausstattung super. Die Staatsbibliothek hatte auch bei leicht exotischen Themen eine gute Buch-Auswahl. Die eigene Fachbereichsbibliothek hat das noch einmal gut ergänzt.
Insgesamt ein Studium, das OK ist, wenn man gut selbständig arbeiten kann und keine neuen Freundschaften sucht. Die große Euphorie für die Politikwissenschaft kann in Gesamtatmosphäre leider nur schwer vermittelt werden, obwohl es eigentlich ein so tolles Fach ist!