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Voller Euphorie bin ich in das Studium gestartet, mit dem Plan im Anschluss beruflich im Öffentlichen Dienst Fuß zu fassen und diesen effizienter und bürgernah zu gestalten, sowie Zusammenhänge zw. Verwaltung und Politik zu verstehen.

Leider hat man kaum Lehrveranstaltungen im Bereich Verwaltungswissenschaft / Public Administration. Die wenigen, die in diesen Bereich entfallen, sollten eher als "Governance" bezeichnet werden. Von Praxisnähe kann sowieso keine Rede sein. Für das Berufsleben vorbereitende, wirklich nützliche Lehrveranstaltungen hatte ich ausschliesslich im verpflichtenden Auslandssemester.

Ich kann von diesem Studiengang leider nur abraten, wenn man im Öffentlichen Dienst arbeiten möchte. Hier handelt es sich um Politikwissenschaft, mit minimal Verwaltungswissenschaftlichen Anteilen, einfach um die Bezeichnung im Studiengang führen zu können und evtl. attraktiver für Abiturienten zu wirken. (Es werden jedes Jahr weniger Bewerber). Lasst euch davon nicht blenden.

Das Studium an sich ist mit etwas Aufwand gut zu meistern. Sehr gute Noten sind meistens nur mit unverhältnismäßig hohem Arbeitsaufwand zu erreichen. Das Niveau ist relativ hoch, bis dann die Abschlussarbeit ansteht. Hier wird von Bachelorstudierenden nochmal einiges mehr verlangt. Eine Literaturarbeit, wie an anderen Universitäten oft üblich im Bachelor kann man hier gar nicht erst schreiben. Es wird eine Empirische und zumeist auch quantitative Arbeit verlangt.

Das Handwerkszeug für quantitatives Forschen erlangt man idealerweise in den Vorlesungen "Empirical Research Methods" und "Statistik". Idealerweise, da die meisten Studierenden in diesen zwei Fächern lediglich überleben wollen, von Verständnis und Praxisbezug kann auch hier wieder keine Rede sein. Entsprechend hilflos ist man dann, wenn die wichtigste Arbeit des ganzen Studiums ansteht, und man keine Ahnung hat wie das funktionieren soll ;)

Die Uni bietet an sich sehr viele Möglichkeiten für die Studierenden sich zu entfalten. Gutes Angebot an Austauschuniversitäten, man bekommt organisatorisch sehr kompetente Unterstützung.

Wer sich für Politik interessiert, sollte dieses Fach besser an einer anderen Universität studieren. Wer sich für Verwaltung / Public Administration interessiert, sollte eher an eine Hochschule für Öffentliche Verwaltung.

Ich würde es nicht noch einmal machen, verstehe jedoch, dass der Standort am See verlockend ist.