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Eine Stilfrage

Physik (B.Sc.)

  • Studieninhalte
    3.0
  • Dozenten
    2.0
  • Lehrveranstaltungen
    2.0
  • Ausstattung
    5.0
  • Organisation
    3.0
  • Gesamtbewertung
    3.0
Ich schließe mich den übrigen Kritiken auf dieser Seite insofern an, als dass das Studium anspruchsvoll und fordernd gestatet ist, ich diese Herangehensweise grundsätzlich auch sehr begrüße. Der Fachbereich bzw. die Dozenten sowie die Konzipierung des Studiums scheitert jedoch in meinen Augen auf ganzer Strecke an der Umsetzung dessen.
Der Kern des Problems liegt darin, dass das Schaffen unnötiger Umstände als Anspruch und Motivation zur Selbstständigkeit missverstanden wird. Der Mathe-Vorkurs vor Semesterbeginn leitet diesen Trend bereits ein, anstelle, wie es an anderen Unis (zB Frankfurt, Karlsruhe) gehandhabt wird, den Stoff mit der Perspektive, den Studenten etwas mit auf den Weg zu geben zu vermitteln, ereifert sich die Lehrkraft vornehmlich eines Monologes über die Mathematik, Zwischenfragen werden häufig und gerne schlicht ignoriert oder nur zeitsparend beantwortet. Dass das Studium der Naturwissenschaften gerne ein hohes Tempo vorgibt - unbenommen! Jedoch besteht ein Unterschied zwischen Anspruch und offensichtlicher Vernachlässigung der Verantwortung, welche der Dozent trägt. Zweiteres ist der häufigere Fall. Die Vorlesungen im Semester schließen sich in dieser Tendenz nahtlos an den Vorkurs an, hierbei sei der Mathe für Physiker-Kurs als außerordentlich konzeptlos hervorgehoben. Eine besondere Stilblüte des Dozenten dieser Veranstaltung war das mehrmalige, betont ironisch vorgetragene, Statement, einige der Übungsaufgaben selbst nicht lösen zu können bzw. diese nicht ob ihrer Lösbarkeit gestellt zu haben - selbst in der Abschlussklausur! Es grenzt schlicht an eine Frechheit und steht für mich für ein bodenloses Maß an Verantwortungslosigkei des Fachbereiches, eine solche Grundhaltung zu tolerieren, vor allem vor dem Hintergrund, dass die Studierenden nunmal Semesterbeiträge entrichten müssen. Die übrigen Veranstaltungen (theoretische Physik/Experimentalphysik) werden zugegeben mit mehr Elan betrieben, kranken jedoch auch an der bereits beschriebenen Lehrattitüde.
Ferner liegt in der Studienordnung ein schwerwiegendes Problem: Es sind 1-2 Wahlbereiche (Chemie, Biologie, Informatik usw.) zu wählen, aus welchen ebenfalls Veranstaltungen zu belegen sind. Das Problem ist, jedoch, dass diese als Teil des Physikstudiums gelten. Im schlimmsten Fall des drittmaligen Durchfallens durch eine Prüfung fliegt man nicht nur aus dem Wahlbereich sondern komplett aus dem Physik-Studiengang. Ich halte dieses Konzept für äußerst undurchdacht und pseudo-elitär. Es setzt grundsätzlich den Trend der Physik der Uni Mainz, eine Art Elite-Uni simulieren zu wollen, schlicht fort.
Alles in Allem kann ich von einem Studium der Physik in Mainz nur mit vollster Überzeugung abraten. Der Studierende steht an allerletzter Stelle, die Ausbildung ist doch sehr stark auf Auslese ausgelegt, was wiederum stark mit den Graduiertenkollegs des Fachbereichs zusammenhängt. Dass diese Perspektive dem humboldtschen Universitätsgedanken Gewalt antut, sei hier nicht Thema.
  • hochnäsig-elitäre Haltung, schlechte Betreuung, schlechtes Lehrkonzept

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

3.9
Ahmet , 11.02.2024 - Physik (B.Sc.)
3.7
Hans , 03.02.2024 - Physik (B.Sc.)
4.0
Resa , 30.01.2024 - Physik (B.Sc.)
3.0
Simon , 30.01.2024 - Physik (B.Sc.)
4.3
Annika , 18.01.2024 - Physik (B.Sc.)
3.8
Max , 07.01.2024 - Physik (B.Sc.)
4.2
Arthur , 26.10.2023 - Physik (B.Sc.)
4.1
Hannah , 20.07.2023 - Physik (B.Sc.)
3.0
Anonym , 31.05.2023 - Physik (B.Sc.)
4.3
Friedrich , 15.04.2023 - Physik (B.Sc.)

Über Adrian

  • Alter: 27-29
  • Geschlecht: Männlich
  • Abschluss: keine Angabe
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort Mainz
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 17.03.2016
  • Veröffentlicht am: 17.03.2016