Mit den Dozenten per Du und Büroplatz sicher

Einzelbetreuung an der Uni? Hier ist es möglich.
Wer an der JLU Physik im Master studiert wird sich über sehr kleine Kurse (5-15 Studenten), freundliche und hilfsbereite Dozenten und Einbindung in laufende Forschung von Anfang an (inklusive Büroplatz!) freuen. Wer sich in Festkörperphysik, Plasmaphysik oder subatomarer Physik vertiefen will, hat hier sein Traumstudium gefunden. Es werden sehr viele Module in der Physik und Chemie zu diesen Vertiefungen angeboten und es bestehen sehr viele Kooperationen mit internationalen Experimenten und einigen Firmen. An einem großen namhaften Experiment im Ausland zu forschen oder von Giessen aus dafür zu arbeiten ist Alltag in der Physik der JLU. Dabei müsst ihr euch auch nicht mit aufwendigen Bewerbungen quälen, die Dozenten sind offen für jeden Studenten, unabhängig von euren Noten oder Vorkenntnissen. Viele Dozenten nehmen sich die Zeit und erklären euch persönlich die für euch relevanten Themen, wenn ihr euch für ihre Forschungsgebiete oder Vorlesungen interessiert bzw. etwas nicht verstanden habt. Es gibt Module, bei denen ihr 1:1 von einem Dozenten oder sogar einem Dozenten und einem Doktoranden /Postdoc betreut werdet. So effizient lernt man sonst nirgends.

Warnung:
Wer allerdings ein anderes Feld als die oben genannten vertiefen will, sollte sich lieber an eine andere Universität wenden oder muss einen Umweg über Sonderanträge und Kooperationen mit THM und Marburg nehmen. Es ist zwar möglich, sich auch im Bereich Raumfahrt zu spezialisieren, jedoch beschränken sich die Lehrveranstaltungen auf viele sehr allgemeine Themen ("Laberveranstaltungen") und vertiefen nur Ionen-Triebwerke. Dadurch bleibt das Wissen in vielen Bereichen oberflächlich und kann nicht mit einer ingenieurwissenschaftlichen Studienrichtung verglichen werden.

Auch der Bereich Compuational Physics wird leider NOCH nicht als Vertiefung angeboten. In den Arbeitsgruppen wird zwar durchaus mit den neuesten Methoden gearbeitet, Vorlesungen in für Data Science relevanten Bereichen werden leider nur sehr sporadisch angeboten. Es ist zwar problemlos möglich hierauf Module der Mathematik zurückzugreifen, jedoch fehlen diesen die anwendungsspezifischen Vertiefungen. An der JLU startet ab Winter 2020 ein Bachelorstudiengang im Bereich Data Science, der hoffentlich auch den Physikern eine Vertiefung in diese Richtung bietet.

Wer sich für Umweltphysik, Atrophysik oder Biophysik interessiert wird leider an der JLU kaum bis keine Veranstaltungen finden.

Verglichen mit anderen Physik Masterstudiengängen in Deutschland habt ihr recht wenig Wahlmöglichkeiten. Ihr absolviert je nach Schwerpunkt 4 festgelegte Grundmodule, 4 Erweiterungsmodule und 2 freie Wahlfächer. Die Praxisphase beträgt 1 Jahr. Dabei variiert der Aufwand der Module sehr stark. Die Schwerpunkte Festkörper und Atom-und Plasma- und Raumfahrtphysik sind typischerweise mit wenigen Hausaufgaben und leichterem Stoff und weniger Vorlesungs-Stunden verbunden. Wählt ihr subatomare Physik werdet ihr mit deutlich anspruchsvollerem Stoff und mehr Theorie-Vorlesungen konfrontiert. Je nach Dozent können diese sehr hart zu bestehen sein.

Bei den Erweiterungsmodulen könnt ihr aus einer Liste von Wahlfächern wählen und auf Antrag auch 1-2 Module der Master Mathe, Chemie und MaWi der JLU oder des Masters Informatik der THM einbringen. Kooperationen mit der Uni Marburg sind ebenfalls möglich und dank der geringen Distanz auch kein Problem. Allerdings müsst ihr euch bei Sonderwünschen auf längere Diskussionen mit dem derzeitigen Prüfungssausschussvorsitzenden einstellen. Algemein gilt: Die meisten Anträge werden genehmigt, aber im subatomaren Schwerpunkt ist der Prüfungsausschussvorsitzende deutlich strenger und lehnt auch manche Anträge ab. Wer also an der JLU studieren will mit einem Profil, das nicht den 3 vorgefertigten Schwepunkten entspricht und sich beispielsweise mehr in ingeneurwissenschaftlichen oder Informatik-Themen vertiefen will, der sollte schon im Voraus schriftlich abklären welche Module er aus anderen Bereichen wählen kann und welche nicht - sonst kann es zu bösen Enttäuschungen kommen. Über diese Sonderanträge und Kooperationen mit der THM und Marburg lässt sich das Studium auch in andere Richtungen treiben. Wir hatten bereits Studenten mit Vertiefungen im Bereich Neurowissenschaften, Biophysik usw, die über Sonderanträge auch an ihr Ziel kamen.

In allen nicht-theoretischen Fächern erhaltet ihr im Master meist bessere Noten, als im Bachelor, dank vieler mündlicher Prüfungen und Vorträgen. Damit unterscheidet sich der Master Physik deutlich vom Bachelor, in dem nach Skalierung der Klausuren meist noch 50% der Studenten nicht bestanden und selbst begabte und fleißge Studierende oft maximal 10 P schaffen konnten. Wer allerdings in mündlichen Prüfungen bei schweren Fragen leicht ins Schleudern kommt oder dem man "alles aus der Nase" ziehen muss, der wird hier oft mit schlechten Noten konfrontiert. Es ist also auch eine Frage, wie gut man sich präsentieren kann und ob man in Prüfungssituationen auch die richtigen Gegenfragen stellen kann. Geprüft wird nämlich oft nicht nur der Stoff an sich, sondern ob man in der Lage ist ein "wissenschaftliches Gespräch" zu führen.


Anmerkung: Auch Kombinationen von mehreren Schwerpunkten sind möglich, aber sehr aufwendig. Der Master an der JLU ist leider explizit NICHT dafür vorgesehen sich in vielen Bereichen der Physik zu vertiefen. Für jeden, der sich in einer Richtung vertiefen will, ist das Studium der Physik an der JLU optimal, ansonsten solltet ihr eher an eine andere Uni gehen.