Wie ich versuche zu philosophieren

Das Grund-paradox jeder Lehre ist, dass die Lernenden dazu ausgebildet werden sollen, selbstständig ihre eigenen Gedanken zu formulieren. Für die Philosophie gilt das im Besonderen, beginnt nicht jede philosophische Überlegung mit dem Zweifel an einer vormals als konsistent und richtig erachteten Meinung. Da jedoch zum Lernen ein Lehrer notwendig ist der Inhalte vermittelt und Methoden aufzeigt läuft die Erkenntnissuche Gefahr, als ein bloßes "Wiederkäuen" der Ideen Anderer sich selbst ad absurdum zu führen. Gute Lehre muss demnach im Stande sein den Lernenden aufzuzeigen wie sie selbst zu denjenigen werden können, die imstande sind kritisch, ergo selbst zu denken. Diese Aufgabe wird- verstanden als Hilfe zur Selbsthilfe- an der Universität Leipzig von den ProfessorInnen sehr Ernst genommen. Eine wichtige Bedingung der Möglichkeit eigene Gedanken äußern zu können ist ein adäquater Rahmen, in dem diese sich frei und offen äußern lassen. Die Atmosphäre in den meisten Seminaren gibt den Studierenden diese Möglichkeit, da Hierarchie-Freiheit zwischen den Studierenden und den ProffesorInnen von beiden Seiten gewünscht und gefördert wird.