Philosophiestudium- anders als gedacht

Viele haben sich für das Philosophiestudium eingeschrieben, weil es keine Zulassungsbeschränkung hat (zumindest war dies im Jahr 2010 der Fall) und sie es erst einmal nebenbei studieren. Doch das Philosophiestudium ist keinesfalls nur diskutieren und etwas denken. Es ist anspruchsvoll, wissenschaftlich und aufwendig. Wer es als schnelle Alternative zum Bachelorabschluss sieht, liegt hier womöglich falsch und wird dies schnell merken. Hausarbeiten, Essays und Takehome-Klausuren sind aufwendig und zu komplexen Themengebieten gestellt.
Doch nicht nur im Bereich des Schwierigkeitsgrades und Aufwandes irrten sich viele, auch in Bezug auf die Menge der Diskussionen und offenen Gespräche. Diese sind leider nicht in dem Maße wie von vielen erhofft möglich, da viele Seminare aufgrund der vermehrten Teilnehmerzahlen statt von 25 nun von 70 Studenten besucht werden. Das Studium beläuft sich daher auf das Lesen und Verstehen von Texten, das Hinterfragen von Inhalten und Anwenden auf andere Inhalte. Daher ein sehr theoretischer Studiengang. Wer auf weite Diskussionen und kreativ freies Denken hofft, sollte dieses Studium nicht wählen. Obgleich sich schon neue Denkrichtungen ergeben und es keineswegs langweilig wird. Zugleich ist dieses Studium aufgrund der hohen Anforderungen zu schwierigen Inhalten als Herausforderung zu sehen.

Lernmittel müssen sich meist selbst beschaffen werden, Bücher werden eingenständig gekauft. Mit Glück werden Reader bereitgestellt. Zudem fällt der Kontakt mit den Dozenten oft schwer. Vieles muss sich auch in den ersten Semestern selbst beigebracht werden.