Vom Anspruch enttäuscht, Fach trotzdem interessant

Kurse kann man sich frei nach Belieben aussuchen, sodass Studieninhalte immer interessanten Input liefern können. Auch das Angebot an englischen Kursen wächst stetig und hebt deutlich den Anspruch. Die englischsprachigen (Gast-) Dozenten scheinen am kompetentesten, die meisten deutschsprachigen Dozenten und Professoren scheinen oft ihren eigenen Schwerpunkt nicht verstanden zu haben. Zum Glück gibt es immer mal wieder Seniorenstudierende und einige junge helle Köpfe, welche die Professoren und Dozenten korrigieren... Der Anspruch ist deshalb meistens niedrig, vergleichbar mit Religionsunterricht / WuN aus der Schule (abgesehen vom höheren Lesepensum, das bei ø 30-50 Seiten/Tag liegt), allerdings gibt es gelegentlich auch anspruchsvolle Kurse, in die man wirklich Arbeit investieren kann.
Wirklich spannend und für einen nutzbar wird das Fach erst in Verbindung mit naturwissenschaftlichen Schwerpunkten, wie Philosophie der Physik oder Biologie. Auch die Sprachphilosophie führt ein wenig in neurologische Gebiete ein und hat mir sehr große Freude bereitet.
Kurzum: Ein sehr entspanntes Studium (die leichte Psychologie in Ansätzen), für Anspruch / Niveau ist man selbst zuständig - durchkommen tut jeder, der englisch versteht und ein Gefühl für Sprache / Abstraktes Denken hat. Wer vorhat, Philosophie ernsthaft zu studieren, sollte nicht in Hannover studieren. Sollte man aber auf ein entspanntes Studium abzielen, sollte man in Hannover gut bedient sein.

P.S.: Die Gärten um die meisten Uni-Gebäude bieten eine sehr schöne Kulisse und Entspannungsmöglichkeit, alles ist sehr gut zu erreichen, auch wenn man als Erstsemester auch mal in die falschen Gebäude rennen kann.