Zu wenig Zeit für angehende LehrerInnen

Als Lehramtsstudentin mit dem Fach Englisch an der Uni Essen und Musik an der Folkwang Universität, ist man oft geteilt. Englisch bekommt dabei meist den Vortritt in der Prioritäten-Liste, da die Folkwang flexibler auf die StudentInnen eingehen kann. Auf der anderen Seite empfinde ich sowohl das künstlerische, als auch das fachliche Studium zu mager. Als Studentin des 6. Fachsemester, also am Ende meines Bachelors sehe ich meine eigenen Kompetenzen mit Hinblick auf die praktische Anwendung in der Schule als sehr kritisch an. Dass die künstlerischen Fächer im Master entfallen finde ich nicht gut, da die Ausbildung künstlerischer Kompetenzen sehr individuell und zeitaufwändig ist. Diese Zeit verpassen viele StudentInnen in ihrem Bachelor, da sie zuerst, genau wie ich, an ihr Fach an der Uni Essen denken, um dort die nötigen Leistungen möglichst pünktlich zu erbringen. Darunter leidet die Übezeit für die praktischen Fächer an der Folkwang. Auch fachlich fühle ich mich noch nicht so sicher. Der schulrelevante, theoretische Stoff wird vorausgesetzt, wie man diesen lehrt bzw. ob man diesen sicher genug beherrscht, um ihn zu vermitteln, wird nicht behandelt. Die musik-pädagogischen Kurse sollten teilweise evtl. einen stärkeren Praxisbezug bekommen, so wie das Begleitseminar zum Berufsfeldpraktikum, dass sehr schön auf die Unterrichtsplanung im Musikunterricht eingeht. Alles in allem behält die Folkwang Udk dennoch eine sehr angenehme Atmosphäre, man hat häufiger Kontakt zu den selben Kommilitonen und Lehrende, was den Bildungsalltag sowie das Herantreten bei Fragen enorm erleichtert. Die Lehrende erweisen sich zumeist als offen und bemüht auf die Studierenden einzugehen. Der recht kleine Kreis der Folkwang-Gemeinschaft, sowie die durchschnittliche Kursgröße erleichtern dies natürlich, ganz zu schweigen vom individuellen Einzelunterricht. Einzig die Zeit, aber auch manchmal die gesetzten thematischen Prioritäten geben mir ein unsicheres Gefühl über meine erworbenen Kompetenzen.