Fundierter Master mit viel Quellenarbeit

Der Master Mittelalterstudien an der Universität Jena zeichnet sich durch ein recht kleines aber gut vernetztes Institut aus, an dem Studenten und Dozenten in engem Austausch miteinander stehen.

Die Lehrveranstaltung gestalten sich durch die verschiedenen Schwerpunkte der Dozenten sehr abwechslungsreich. Jedes Semester werden neue Themen angeboten. Die Ringvorlesung, welche alle wichtigen Epochen behandelt, bildet dabei einen guten Gegenpol zu den ansonsten wechselnden Themen. In den Veranstaltungen wird viel Wert auf die Arbeit an Originalquellen gelegt. Daher ist eine gute lateinische Sprachkompetenz zu empfehlen, aber man lernt dadurch ebenso eine Menge über Quellenarbeit.
Ich hätte mir mehr Veranstaltungen im Bereich der Hilfswissenschaften gewünscht. Vor allem im Bereich des Mittellateins wären mir mehr Grundlagenkurse und Übersetzungsübungen sehr lieb gewesen. Diese Kurse gibt es, aber es könnten noch deutlich mehr Angebote sein.

Die Dozenten sind alle sehr freundlich und hilfsbereit und haben ein großes Interesse daran, dass auch der Einzelne sich weiterentwickelt. In ihren Fachbereichen sind sie sehr kompetent und auch über aktuelle Forschung informiert.

Der Studienverlauf bietet viel Platz für persönliche Interessen. So können neben vier Hauptfächern einige Nebenfächer ausgesucht werden. Problematisch gestaltet sich allerdings die Koordination mit dem Prüfungsamt. Dort ist man, zumindest noch nicht, über alle Möglichkeiten und Varianten des Masters informiert. Hier sollte man immer bei dem Studienfachberater des Prüfungsamtes vorbeischauen, wenn man Module in besonderer Form zusammenstellen möchte, denn das Prüfungsamt entscheidet letztendlich über die Gültigkeit der Veranstaltungen . Daher sollte man hier einiges an Geduld mitbringen. Ich schätze aber, dass sich diese Umstand noch bessern wird.

Durch die Größe des Faches bekommt man in allen Veranstaltungen einen Platz. Die Qualität der Betreuung ist durch die geringe Anzahl der Studierenden sehr hoch.

Insgesamt ist der Master in Mittelalterstudien sehr zu empfehlen, wenn man viel über Quellenarbeit lernen möchte und ein gutes Betreuungsverhältnis mit freundlichen Dozenten sucht. Wichtig ist es nur gute Sprachkenntnisse mitzubringen oder bei Bedarf während des Studiums selbst nach passenden Übungsveranstaltungen zu suchen.