Schöner Studiengang mit gutem Betreuungsverhältnis

Der Masterstudiengang Mittelalterstudien in Jena bietet eine recht große Auswahl an Veranstaltungen, da mehrere Institute beteiligt sind. Man kann zwischen vier unterschiedlichen Schwerpunktbereichen (z.B. Mittellatein oder Mittelalterliche Geschichte) sowie verschiedenen Ergänzungsbereichen wählen. Dadurch kann man das Studium zu großen Teilen sehr individuell gestalten und auch mal in andere Fachbereiche hineinschnuppern. Dort sitzt man dann zwar gelegentlich mit Bachelor-Erstsemestern in derselben Veranstaltung, aber wenn man inhaltlich noch keine Ahnung vom Thema hat, ist das gar nicht weiter wild.

Der Studiengang ist noch nicht besonders alt und die Studentenzahlen überschaubar. Das führt auf der einen Seite dazu, dass die Betreuung durch die Dozenten der Schwerpunktbereiche gut funktioniert und auch die in größeren Fächern oft verbreitete Anonymität hier deutlich geringer ist. Auf der anderen Seite war die Organisation durch die noch relativ geringe Erfahrung teilweise etwas schwierig. Bei Fragen sollte man sich zuerst an den Studiengangsberater wenden, denn das Prüfungsamt hat von diesem Master wirklich nicht besonders viel Ahnung (und außerdem bedeutend längere Wartezeiten). Ich denke aber, dass die Organisationsprobleme, auf die ich gestoßen bin, mit steigender Erfahrung immer geringer werden dürften. Im Prüfungsamt sollte man sich trotzdem auf lange Wartezeiten einstellen.

Ich persönlich hätte mir im Studium insgesamt mehr Angebote im Bereich der Hilfs- bzw. Grundwissenschaften gewünscht. Auch Lehrveranstaltungen mit Schwerpunkt im europäischen Ausland waren leider selten. Beides lässt sich möglicherweise durch die Kooperation der Uni Jena mit den Unis in Leipzig und Halle/Wittenberg ausgleichen, aber da ich diese Möglichkeit nicht genutzt habe, kann ich nichts Näheres dazu sagen. Ein Auslandsaufenthalt lässt sich jedenfalls gut in das Studium integrieren.

Mein Fazit: Mir hat dieser Studiengang sehr gefallen. Die meisten Dozenten sind kompetent, unfreundlich war eigentlich keiner von ihnen. Besonders gut finde ich die recht großen Wahlmöglichkeiten und das gute Betreuungsverhältnis durch die überschaubare Studentenzahl. Platzmangel in Veranstaltungen gab es nie, und man lernte seine Kommilitonen im Laufe des Studiums doch recht gut kennen.