Meine Erfahrungen

Ich befinde mich derzeit im Master Humanmedizin und zweifle sehr am Konzept dieses Studiums. Im Bachelor sind die Prüfungen ein Kinderspiel, wenn man Zugang zu den Altklausuren hat. Es gibt Studenten, die nur diese Fragen vor den Prüfungen 2-3 Stunden lang lernen und trotzdem bestehen. Anatomie und Physiologie kommen im Curriculum zu kurz. Selbst im "Präpkurs" (der nur 3 Wochen dauert) wird lediglich die Anwesenheit erfasst. Es gibt keine angemessene Überprüfung oder Testate. Das "aufwendigste" Modul im Bachelor war das "Diversitäts-Modul", in dem wir über Ungleichheiten/Ungerechtigkeiten in unserem Gesellschaftssystem von Soziologen lernten.

Meiner Meinung nach erhält man im Bachelor ein solides klinisches Wissen, jedoch ein unzureichendes Grundlagenwissen. Physik, Biologie, Chemie, Biochemie sowie Anatomie und Physiologie werden kaum berücksichtigt und mit einfachen Klausuren ohne praktische Experimente abgeschlossen. In den Prüfungen zu den Modulen bswp. Kardiologie gibt es lediglich 4-8 Fragen zur Anatomie, während die restlichen 50 Fragen aus dem klinischen Wissen stammen (Altfragen).

Abschließend möchte ich sagen, dass 2300 Euro pro Monat nur für das Studium unangemessen sind. Die versprochenen Vorteile, über die so viele sprechen, habe ich in den drei Jahren nicht erlebt. Es gibt keinen Kleingruppenunterricht, keine Experimente, keine eigene Bibliothek und keine klinische Ausbildung am Krankenbett. Außerdem hat man einen schlechten Ruf bei allen Medizinern, weil man privat studiert, usw.

Bitte überlegt euch wirklich gut, ob ihr euch das antun wollt, nur um am Ende als Arzt zweiter Klasse betitelt zu werden.