Nicht wirklich kreativ, nur oberflächliches Wissen

Vorab, mein Studium war zum Teil in der Corona-Zeit. Kann sein, das manches mittlerweile anders läuft.

Ausstattung:

Die Technische Ausstattung der Hochschule ist wirklich Top. Es gibt viele Schnitträume, sehr qualitatives Film-Equipment und ein modernes Radio- und Filmstudio. Allerdings gibt es auch vieles, was leider kaum genutzt wird, beziehungsweise wovon die meisten Medienmanagementstudenten garnichts wissen. Das es Dinge wie 3D-Drucker, unzählige VR und AR- Brillen und sogar eine VR-Kabine gibt, habe ich im letzten Semester erfahren. Schade, das solche Sachen nicht ins Studium eingebunden werden. Man hat das Gefühl, das die Dozenten teilweise keine Lust haben ihre Vorlesungen an die neuen Technologien anzupassen. Grundsätzlich spürt man, das diejenigen Personen an der Hochschule, die wirklich Ahnung haben, eingebremst werden und keinen oder wenig Raum bekommen ihr Wissen weiterzugeben. Alle praxisorientierten Medienprojekte sind deshalb learning by doing ohne richtiges Wissen von Experten.


Praxissemester:

Das Praxissemster ist meiner Meinung nach das wichtigste im ganzen Studium. Während der 5 Monate habe ich am meisten gelernt. Bei der Wahl der Praktikumsstelle bekommt man von der Hochschule sehr viele Freiheiten. MM Studenten können also durchaus eine coole Stelle bei einer kreativen Agentur, Filmproduktion etc. finden. Allerdings nur durch Eigeninitiative. Die Erstellung eines Portfolios, welches häufig notwendig ist um in der Kreativbranche Fuß zu fassen wird im Studium überhaupt nicht thematisiert. Hier hätte ich mir gewünscht, das es wenigstens mal angesprochen wird. Lebenslauf und Anschreiben werden jedoch tiefgehend behandelt, was ich sehr gut fand.


Gruppenarbeiten:

Es gibt während des ganzen Studiums jedes Semester Gruppenarbeiten, die oft verpflichtend sind. Wer also lieber Dinge alleine erledigt, wird sich hier schwer tun.


Fazit:

Im Großen und Ganzen kann ich sagen, das man viel Eigeninitiative einbringen muss, wenn man selbst nach dem Studium im kreativen Bereich arbeiten will. Man kann in viele verschiedene Bereiche reinschnuppern, hat nach dem Abschluss jedoch nicht das Gefühl irgendwas besonders gut zu können. Gerade in den Medienfächern müssten einige Dozenten ausgetauscht werden, damit auch aktuelle Inhalte vermittelt werden. Als ich mich über das Studium informiert habe wurde ich vom Namen und der Website ziemlich geblendet, hatte eine kreative Vorstellung von dem Ganzen und wurde leider enttäuscht.