Für mich eher nicht das richtige

Trotz erfolgreichem Abschluss muss ich sagen, dass das Medieninformatik Studium für mich nichts war und ich frage mich wem ich es empfehlen würde.

Es gibt keine klaren Schwerpunkte im Studium. Die zwei wählbaren Schwerpunkte machen im Studium keinen großen Unterschied. Der unterschied liegt nur in einem Fach pro Semester. Zusätzlich waren diese Kurse in der Medienprogrammierung meist eine derbe Enttäuschung (mit einer Ausnahme). Obwohl ich großes Interesse an der Programmierung habe hätte sich für mich der Film Schwerpunkt mehr gelohnt. Ich denke das sagt schon genug aus.

Einige Dozenten sind klasse und sehr motiviert. Andere sind richtige Sadisten und haben keinerlei Qualifikation, oder wenigstens Empathie.

Das digitale Studium lief in meinen Kursen sehr gut über Discord ab. Ich denke, dass ist aber auch sehr abhängig von den Dozenten.

Die technische Ausstattung ist sehr gut (iMac, stark Rechner). Die Räumlichkeiten sind jedoch sehr deprimierend und überhaupt nicht modern. Man fühlt sich nicht wirklich wohl in den Hochschulräumlichkeiten. Ein Zusammenlegen mit der Uni Flensburg wäre dringend notwendig.

Wer motiviert ist und schon einige Interessen im Bereich von Design, Film oder Fotografie entwickelt hat sollte hier nicht studieren. Ihr seid besser in einer Ausbildung, oder einem spezialisierten Studium in einem eurer Interessensbereiche aufgehoben. In Flensburg schneidet ihr lediglich alle möglichen Bereiche an. Wenn ihr jedoch damit einen Beruf ausüben wollt müsst ihr euch das meiste selbst beibringen. Selbiges gilt für das Programmieren. Für dieses Interesse solltet ihr direkt nach anderen Städten schauen. Denn der reine Programmier-Studiengang (Angewandte Informatik) ist in Flensburg durch die Bank besetzt mit sadistischen Dozenten.

Das Studium war inhaltlich einfach. Einzige Hürde waren die seltsamen Anforderungen an Formalitäten einiger Dozenten. Das Niveau der Arbeiten ist insgesamt niedrig.

Wer noch gänzlich umorientiert ist kann diesen Studiengang wählen. Man kann viel probieren und schneidet alles mögliche an. Den Beruf den ihr anhand dieser Erfahrungen wählt, müsst ihr euch jedoch selbst beibringen. Ob eine solche 3,5-Jährige Orientierungsphase für euch das richtige ist und in Zeiten autodidakten Lernens mittels Online-Ressourcen zeitgemäß ist möchte ich jedoch anzweifeln.

Das beste im Studium war das Auslandssemester in Schweden. Also studiert vielleicht lieber Media Design in Jönköping ;)