Studium erfolgreich beendet mit Medieninformatik

Als ich 2018 mit dem damals noch zulassungsbeschränkten Studiengang MuK an der Uni Passau begonnen hatte, gab es viel Wirbel um den damals neuen Studiengang JoKo. So ein bisschen hatte man sich allein gelassen gefühlt: Ein Großteil der Studierenden von uns MuKlern wollte am Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft die Bachelorarbeit schreiben, diesbezüglich wurde aber viel gemunkelt, ob dies denn noch möglich sein werde... Fakt ist:
Ich habe meine Bachelorarbeit dort geschrieben und es hat sehr viel Spaß gemacht. Allerdings musste man sich ein Thema aus der Liste aussuchen und es konnten keine empirischen Arbeiten von uns Muklern angefertigt werden - dazu fehlten uns die Statistikkenntnisse - denn ja: Statistik ist nicht im Modulplan von Medien und Kommunikation vorgesehen. Im Verlauf meines Studiums an der Uni Passau habe ich somit leider nie Umfragen erstellen können oder Interviews entwerfen können; das mache ich aber jetzt im Master an einer anderen Universität.

Aber trotzdem gefiel mir der Studiengang immer, denn:
Man hat extrem viele Möglichkeiten seine Schwerpunkte (und Erweiterungen) je nach Interessen zu wählen. Tatsächlich sogar so viele, dass ich es bereue, nicht mehr gemacht haben zu können.

Meine Schwerpunkte waren Kommunikationswissenschaft, Medieninformatik und Digital Humanities. Als sehr computeraffiner Mensch und Gamerin war für mich klar, dass ich mich durch die Informatikinhalte kämpfen möchte und ich sage euch: Es ist eine Bereicherung, auch mal aus der Philo-Fakultät ausbrechen zu können und Menschen aus "der anderen Disziplin" um sich zu haben :D Es war immer sehr lustig in den Vorlesungen zu Grundlagen von Internet Computing. Und tatsächlich war Medieninformatik im Nachhinein betrachtet auch nicht sonderlich schwer. Es ist schwieriger eine 1 zu schreiben (aber auch für mich nicht unmöglich! X)) - das ja. Aber das fand ich persönlich nie besonders wichtig; es ging mir darum, was neues und für mich anspruchsvolleres zu lernen.
Digital Humanities erscheint zunächst ähnlich und ja: man lernt auch hier Informatikgrundlagen. Allerdings ist der Schwerpunkt sehr praxisorientiert. Man macht Projekte (wir haben ein 3D-Modell erstellt und mit einer Drohne gearbeitet) und kann kreativ sein.
Gerne hätte ich auch Psychologie der Mensch-Maschine Interaktion gewählt oder Medienlinguistik, da mir Germanistik und die deutsche Sprache zu analysieren sehr viel Spaß macht (obwohl die Einführungsveranstaltung sehr trocken ist, weiß ich heute noch Aspekte, die ich 2019 dort gelernt habe).
Aber ich musste mich entscheiden (denn einfach 30 ECTS mehr zu machen nimmt man sich zwar vllt. vor, aber geht dann zeitlich doch nicht :D ).
Und so kam es, dass ich mit einer eher exotischen Schwerpunktwahl aus dem Studium gegangen bin.

Mittendrin kam dann Corona, sodass ich Digital Humanities und Medieninformatik beinahe nur noch komplett online erledigt habe. Dabei brach auch der Kontakt zu Kommiliton:innen ab, da die meisten eben andere Schwerpunkte wählen und so weiter...

Meine Bachelorarbeit habe ich übrigens über Algorithmen im Journalismus geschrieben - dieses war aufgrund meiner Medieninformatikkenntnisse wie gemacht für mich. Auch jetzt im Master lohnte sich das Thema, da ich nun an einer Technischen Universität studiere (und zwar den ebenfalls sehr interdisziplinären Studiengang Digitale Kommunikation und Medientechnologien).

Ich empfehle jedem den Bachelor MuK in Passau; die Stadt und die Uni sind atemberaubend (wenn auch klein) und ich vermisse den schönen Campus und ein Bisschen das Gefühl von damals.