Super für Engagierte, schwierig für Meckerziegen

Ich bin im letzten Jahr meines dualen Studiums an der HdBA in Schwerin.
In Relation zu den anderen Bewertungen muss man realistischer Weise zugegeben, dass es einigen Optimierungsbedarf gibt:
1. Die Rekrutierung der Studierenden seitens der Arbeitsagenturen ist wenig nachvollziehbar. Teilweise sind 18-jährige Frisch-Abiturienten dabei, die quasi keinerlei Lebenserfahrung zu scheinen haben. Das macht es in den Lehr-Veranstaltungen und auch das Zusammenleben auf dem Campus herausfordernd
2. Einige Personen des Lehrpersonals sind leider sehr unzuverlässig. Auch hier wirkt es punktuell so, als würde man notdürftig auf ein Minimum an Kompetenzanspruch verzichten, weil sonst die Stelle unbesetzt wäre.
3. Es kommt selten vor, aber teilweise driften die Ansprüche an die selbe Prüfungsleistung bei verschiedenen Lehrpersonen sehr weit auseinander. Das hinterlässt manchmal ein unfaires Gefühl.
Aber, die positiven Aspekte überwiegen und zwar in Quantität und Qualität!
1. Es ist bezahlt. Netto geht man bei Steuerklasse 1 gut mit 1.200€/mntl. und mehr raus
2. Durch das Studium selbst entstehen einem keine/geringe Kosten. Es ist quasi alles vorhanden oder wird organisiert. Die Kosten die ggf. über Lehrbücher entstehen kann man sich durch die Steuererklärung zurückholen.
3. Das erste Trimester ist aufgrund der zahlreichen Prüfungen zum Ende herausfordernd, aber in Retrospektive ist ersichtlich, dass es eine tolle Basis bildet für den späten Studienverlauf und sehr viel Allgemeinwissen offeriert.
4. Ab dem 3. Trimester an der Hochschule entzerren sich die Prüfungsphasen sehr gut, sodass man neben Referaten und Hausarbeiten nur noch ein paar Klausuren am Ende hat.
5. Die Praxisphasen sind so abwechslungsreich, wie man selbst motiviert ist: Die meisten AA/JC sind sehr offen und erlauben einem Studenten viele Möglichkeiten, den Berufsalltag kennen zu lernen.
6. Während meiner bisherigen 2 Jahre haben Jahrgangssprecher und Gruppensprecher einiges optimiert. Teils waren das zwar langwierige Prozesse, aber es ist schön zu sehen, wie für Studierende mit Familie oder Behinderung die Rahmenbedingungen besser und besser werden- Auch die meisten Dozenten in Schwerin sind offen für Kritik und Ideen.
7. Man darf im 3. Praktikum ins Ausland, das wird mit etwa 400€ Fahrtkosten und ca. 260€ Verpflegungskosten gefördert. Auch ein Betriebspraktikum ist möglich oder ein Einsatz in der eigenen Arbeitsagentur. Ich war in der Schweiz und würde die Erfahrung ungerne missen, zumal ich es selbst nicht hätte finanzieren können

Es gibt noch mehr, aber das sind für mich die wichtigsten Themen.
Ich kann es daher nur empfehlen, aber nicht jedem, sondern Personen, die stark sozial veranlagt sind und gerne verbessern wollen anstatt (nur) zu meckern.