Schmelztiegel

Auf Empfehlung einer Freundin, die unfassbar begeistert war von ihrem Kulturwissenschafts-Studium an der Europa Universität Viadrina, habe ich mich auch einfach beworben und es ohne Probleme geschafft einen Studienplatz zu bekommen. Nach dem Abitur wusste ich nicht in welche Richtung ich will, ich war verzweifelt, ratlos und fühlte mich in dem halben Jahr Pause ohne Input total verblödet. Ich liebe Sprachen und Interessiere mich unfassbar gerne für Phänomene aus dem "Sprachalltag". Mit Kulturwissenschaften als Studiengang sind viele Bereiche abgedeckt. Man kann sich für zwei Disziplinen neben Kulturwissenschaften entscheiden. Kulturgeschichte, Sprachwissenschaften/Linguistik, Sozialwissenschaften und Literaturwissenschaften. Die Auswahl der zwei weiteren Disziplinen bringt wieder unfassbar viel Leben und Abwechslung ins Studium. Außerdem entscheidet man sich zusätzlich in einem weiteren Modul entweder für juristische oder betriebswissenschaftliche Kurse. Damit ist erneut ein ganz anderer Bereich vertreten, der sich später positiv bei der Berufswahl auswirken kann, vor allem wenn man sich später in der Management und Marketingwelt aufhalten möchte sind die BWL-Kurse heiß begehrt. Ein weiteres Modul beinhaltet das Abschließen von Sprachkursen. Das bedeutet, dass man sich für zwei Sprachen entscheidet und Kurse belegt und am Ende geprüft wird, um so Zertifikate zu erhalten. Es ist eine große Auswahl an Sprachen vorhanden und der Unterricht macht wirklich Freude. Es werden auch oftmals Kursfahrten in die jeweiligen Länder angeboten, die dem Studentenleben nochmal viel Farbe verleihen. Die Professoren sind außerdem meistens sehr kompetent und nett. Die Uni ist nicht allzu überfüllt, man hat immer einen guten Überblick und man geht nicht als irgendeine Matrikelnummer unter, wie an herkömmlichen "Massenuniversitäten". Es gibt viele Professoren, die mich mit ihrem Wissen und ihrer Begeisterung bezüglich ihres Wissensbereiches überzeugt haben. Den krönenden Abschluss möchte ich einem anderen Pflichtmodul widmen. Es handelt sich dabei um die Auswahl von einem Auslandssemester oder einem Auslandspraktikum. Während des Studiums ist die Teilnahme an einem Auslandssemester oder Praktikum Pflicht. Dies habe ich beispielsweise schon gemacht und ich kann einem dieses Abenteuer, diese Reise, dieses Wagnis nur ans Herz legen! Das ist einer der besten Erfahrungen, die man machen kann. Auf eigenen Füßen stehen, Selbstbewusstsein aufbauen oder stärken, sich selber neu entdecken, sich selber neu verwirklichen. Das alles konnte ich dank meines Erasmus-Programms geschenkt bekommen. Eine Erfahrung, die ich niemals vergessen werde. Ich denke, wenn es kein Pflichtmodul gewesen wäre hätte ich nie richtig Wind davon bekommen oder mir selber zugetraut derartiges auszuprobieren. Mein Studium hat mich in jeglicher Hinsicht geprägt. Ich bin ohne Erwartungen nach Frankfurt Oder gefahren und mit mit Millionen von Gedanken zurückgefahren. Viele Seminare zu aktuellen und wichtigen Themen bereichern mein Allgemeinwissen und wecken Interesse. Wie ich auch schon anfangs erwähnt habe sind viele Bereiche abgedeckt und man hat eine gute und gesunde Mischung an unterschiedlichen Themenbereichen. Oft werde ich mit Fragen konfrontiert wie "Ja und danach?". Durch dieses flächendeckende Wissen kann man sich in unterschiedliche Richtungen bewegen. Ich denke am Ende des Studiums ist wichtig wo man seine Stärken gesehen hat und erkennt was einem Freude bereiten konnte. Natürlich ist nicht alles rosa rot. Das Studium ist geprägt von HAUSARBEITEN. Hausarbeiten wohin das Auge reicht! Während andere Studiengänge eher Klausurlastig sind, liegt der Fokus hier im Studium eher beim Schreiben. Referate, Essays und Abstacts fördern während des Studiums die Schreibfähigkeit und das eigene Auftreten vor Publikum. Die Kurse sind außerdem geprägt von Interaktionen, also Meinungs- und Erfahrungsaustausch, zwischen den Professoren und Kommilitonen. Die Beziehung zwischen Professoren und Studenten ist deshalb nicht so distanziert und anonym. Man kann sich ein schönes Lernumfeld durch diese Beziehung aufbauen und geht nicht in der Anonymität von vielen Studenten unter.

Wenn ich mein Studium mit drei Worten beschreiben könnte dann wären es: facettenreich, spannend und kunterbunt.